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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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nächste Flugzeug nach London und den Schnellzug nach Edinburgh. Durant mag Züge.«
    »Bring Geld mit, Artie.«
    »Tu ich das nicht immer?«
    »Bring diesmal Säcke voll mit.«
    »Säcke voll«, versprach er.
    »Paß auf dich auf.«
    Er nickte.
    »Und paß auf Durant auf.«
    »Oder umgekehrt«, sagte Artie Wu.
     
    Das Peninsula Hotel im Bezirk Makati in Manila war im Besitz derselben Gesellschaft, die auch das Peninsula in Hongkong betrieb. So ziemlich der einzige Unterschied, den Artie Wu entdecken konnte, bestand darin, daß das Hongkong-Peninsula einen Rolls Royce schickte, um seine Gäste vom Flughafen abzuholen, während sich das Manila-Peninsula mit einem Mercedes begnügte.
    Als Wu das vielseitige Foyer betrat, sah er, daß die meisten Tische wie gewöhnlich von gut gekleideten Manileños besetzt waren, die sich getroffen hatten, um bei Kaffee oder vielleicht irgend etwas mit Eis drin den neuesten Tratsch auszutauschen. und wie üblich wurde er von vielen angestarrt, als er gehstockschwingend die Lobby in Richtung Rezeption durchschritt. Wu schaute einmal nach links, einmal nach rechts, um zu prüfen, ob ein ihm bekanntes Gesicht dabei war.
    Das einzig vertraute gehörte Graf von Lahusen, dessen ererbte Ländereien unglücklicherweise auf der falschen Seite der Elbe lagen. Der siebenunddreißig Jahre alte Graf hatte mit neunzehn sein Studium an der Sorbonne geschmissen und sich dem Zug der Hippies gen Südostasien angeschlossen, wo er bald entdeckte, daß sein Titel, sein Aussehen und seine Kenntnisse in vier Sprachen ihm einen angenehmen, wenngleich fragwürdigen Lebensunterhalt einbringen konnten.
    Wu dachte gerade an die Zeit zurück, da der Graf und Otherguy Overby den uralten Omaha-Banker-Trick abgezogen hatten, bei dem Overby die Rolle des von Reue geplagten Bankiers erstklassig gespielt hatte, als Graf von Lahusen aufschaute, Wu entdeckte, sich erhob und würdevoll verbeugte. Artie Wu blieb stehen und verbeugte sich seinerseits würdevoll. Das Opfer des Grafen, ein Japaner mittleren Alters, drehte sich in seinem Sessel um, weil er sehen wollte, wer all dieses Verbeugen und Fußscharren ausgelöst hatte. Er schien sichtlich beeindruckt von dem chinesischen Gentleman in dem prachtvollen weißen Seidenanzug und dem Panamahut, der ganz offensichtlich einen Stockdegen mit sich führte.
    Wu ging weiter zur Rezeption, wo er zu seiner Freude feststellte, daß Mr. Welcome-Welcome Dienst hatte. Der richtige Name des stellvertretenden Empfangschefs lautete Bernard Naldo, doch Wu nannte ihn insgeheim immer Mr. Welcome-Welcome, weil er genau das stets zu Wu sagte, selbst wenn sie einander erst Minuten zuvor gesehen hatten.
    »Willkommen, willkommen, Mr. Wu«, sagte der stellvertretende Empfangschef, als Wu den Tresen erreichte, sich dagegenlehnte und feststellte, daß Naldo noch immer wie ein freundlicher brauner Frosch aussah – herausgeputzt mit schwarzer Jacke, weißem Hemd und gestreiften Hosen –, der sich in einen Prinzen zurückverwandeln würde, sobald er die millionste blöde Frage des millionsten blöden Touristen beantwortet hätte.
    »Ist meine Rechnung fertig, Bernie?« sagte Wu.
    Naldo langte unter den Tresen und zog einen dicken Stapel computergedruckter Rechnungen hervor. »Alles, wie Sie es gewünscht haben«, sagte er. »Die Gesamtsumme, lassen Sie mal sehen, beläuft sich auf sechzigtausendzweihundertundneunzehn Pesos.«
    »Dreitausend US-Dollar in bar, geht das in Ordnung?«
    »Selbstverständlich.«
    Wu zückte ein dickes Bündel 100-Dollar-Noten und zählte das Geld auf den Tresen.
    »Frau und Kinder sind gut weggekommen?« fragte Naldo.
    Wu nickte und zählte weiter.
    »Es war Besuch für Sie da.«
    Wu hörte auf zu zählen und schaute hoch. »Wer?«
    Naldo schnüffelte mißbilligend. »Boy Howdy. Er war auf der Suche nach Ihnen oder Durant.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Daß Sie auf Sightseeing-Tour sind und Durant sich irgendwo im Süden herumtreibt. Mindanao, habe ich ihm erzählt, irgendwo in der Gegend von Zamboanga.«
    »Hat er Ihnen geglaubt?«
    »Nein.«
    »Wenn er wiederkommt, sagen Sie ihm, ich bin abgereist, und Durant ist unten in Negros, um auf eine Zuckerplantage zu bieten.«
    »Das wird er ebenso wenig glauben.«
    »Ich möchte gar nicht, daß er es glaubt; ich möchte nur, daß er sich unerwünscht fühlt.«
    Naldo schnüffelte wieder. »Ein schrecklicher Mensch. Aber ich vermute, er kann nichts dafür, wo er doch Australier ist.«
    »Dreitausend«, sagte Wu und

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