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Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt

Titel: Wu & Durant 02 - Am Rand der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Zeit und auch Geld gekostet, aber schließlich hab ich sie aufgestöbert und mit beiden gesprochen.«
    »Was hat Durant gesagt? Hallo und auf Wiedersehen?«
    »Bloß weil Durant und ich uns ein bißchen reiben, heißt das nicht, daß wir keine Geschäfte machen können.«
    »Boy«, sagte Overby. »Hör mal. Durant würde nicht mal mit dir reden. Ich weiß es, und du weißt es. Also, was hat Artie gesagt?«
    Howdy legte einen Hauch Wärme in seine Antwort. »Der alte Artie. Laß mir die Wahl, mit wem ich Geschäfte machen will, und ich würde sagen, am liebsten immer mit einem Chinesen. Wenn die dir was sagen, kannst du’s unbesehen auf die Bank tragen. Wie ich also Artie erzähl, wie viel Zeit und Geld es mich gekostet hat, ihn zu finden, sagt er, er weiß meine Bemühungen zu schätzen und würde mich gern persönlich mehr als ordentlich dafür entschädigen, bloß wäre er mit dir, Otherguy, noch gar nicht im Geschäft und findet deshalb, daß mein Anteil aus deinem Anteil kommen muß.«
    »Klingt wie Artie.«
    »Also sag ich: ›Artie, was soll ich deiner Meinung nach vom alten Otherguy verlangen? Nenn mir einen fairen Preis‹, sag ich, ›einen, bei dem er selig summend abzieht.‹ Und Artie sagt, er meint, ein fairer, grundsolider Preis wären zehntausend Dollar.«
    »Dann ist Artie nicht mehr klar im Kopf«, sagte Overby.
    Über Howdys knotiges Gesicht zog sich langsam ein melancholischer Ausdruck. »Ich kenn dich, Otherguy. Kenn dich seit Jahren. Und ich kenn Artie und diesen Scheiß-Durant. Und ich weiß, die beiden kommen nicht billig, und du auch nicht – seid ihr nie gewesen. Also muß das, was ihr Burschen da am Kochen habt, fett und lecker sein. Und ich finde, ich sollte einen Löffel davon abkriegen.«
    Overby seufzte, starrte lange zu Boden, und als er wieder aufblickte, troffen seine Augen vor Aufrichtigkeit und lauteren Absichten.
    »Boy, laß uns eins klarstellen. Ich bin hier, um dir ein bißchen Geld zu zahlen. Ich habe dich von L.A. aus angerufen und dich gebeten, Artie und Durant zu finden. Das hast du getan, und ich weiß es zu schätzen. Aber was bisher bei mir läuft, ist reine Spekulation – abgesehen von reinen Kosten. Und nichts anderes kann ich Wu und Durant bieten: die reinen Kosten plus hier und da ein Scheinchen zum Versüßen. Also, wie viele Anrufe hast du gemacht? Zwei? Drei? Okay. Sagen wir drei. Ich zahle dir tausend Dollar pro Anruf. Dreitausend Dollar. Also wenn das nicht mehr als fair ist, bei Gott, dann weiß ich nicht, was fair sein soll.«
    Howdys Gesicht nahm einen Ausdruck tiefer Kränkung und verletzten Stolzes an. »Otherguy, du bezahlst mich nicht dafür, daß ich den Hörer abhebe und ein paar Nummern wähle. Du bezahlst mich, weil ich weiß, welche Nummern ich wählen muß, und weil ich den verdammt besten Info-Dienst zwischen Honolulu und Sydney laufen habe. Also schuldest du mir was für exklusive, professionell erledigte Dienste. Und wenn das nicht achttausend bar auf die Hand wert ist, freß ich meinen Arsch.«
    »Für professionelle Dienste leg ich einen Tausender drauf.«
    »Viertausend? Das is eine … eine Beleidigung meiner Professionalität. Aber weil du ein alter Kunde bist, geh ich bis auf sechs runter.«
    Wieder seufzte Overby, und wieder musterte er den Fußboden. Als er schließlich aufblickte, sagte er: »Wenn ich tief in die eigene Tasche greife, kann ich bis fünf gehen.« Seine Stimme wurde kalt. »Dafür muß ich mein eigenes Kapital angreifen.«
    »Fünf sagst du?«
    »Fünf.«
    »Na gut, dann fünf.«
    »Okay«, sagte Overby. »Wo sind Artie und Durant?«
    »Kann ich erst ein bißchen was von dem Geld sehen, Otherguy?«
    Overby bückte sich und begann, sein rechtes Hosenbein hochzuziehen. Georgia Blue lehnte sich in ihrem Sessel vor und faßte hinter ihren Rücken, als wolle sie sich kratzen. Boy Howdy ging um seinen Schreibtisch aus Chrom und Plastik herum und öffnete eine Schublade.
    An Overbys nacktem rechten Bein war mit einem Klettband ein dicker DIN-A5-Umschlag befestigt. Er riß das Band ab und warf den Umschlag auf Howdys Schreibtisch. Howdy grinste, hob ihn auf und sah hinein.
    »Adresse und Telefonnummer hab ich hier drin«, sagte er und bewegte die rechte Hand zur offenen Schreibtischschublade.
    »Nicht!« sagte Georgia Blue, bellte das Wort beinahe.
    Boy Howdy blickte sie erstaunt an; seine Überraschung hätte sowohl echt als auch gespielt sein können. »Was nicht, Miss Sweet Georgia Blue?«
    Georgia Blues rechte Hand kam

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