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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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bekommen, wird man sie an die Mord-und-Totschlag-Serien im Fernsehen und an Revolverblätter verkaufen. Man wird die Aufnahmen von Ihnen im Fernsehen zeigen und Gott weiß was für Kommentare darunterlegen – vielleicht geht man sogar in die Einzelheiten Ihres Sexuallebens mit Billy Rice. Und alles, was im Fernsehen kommt, wird von den Revolverblättern in Schlagzeilen zusammengefaßt, die das alles noch mal in die Welt hinausbrüllen, die ganze Geschichte.« Georgia Blue schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: »Okay, Sie mögen hart im Nehmen sein und auch einiges einstecken können. Aber es wird noch vor der Verhandlung eine Lawine von Publicity über Sie hinwegrollen – und zwar ausschließlich negative.«
    »Vielleicht kommt es ja gar nicht zum Prozeß«, sagte Overby.
    »Vielleicht nicht«, sagte Georgia Blue.
    »Damit wollen Sie mir im Grunde nur sagen, daß diese Bänder mich in die Gaskammer bringen können.«
    »Das ist ’ne Spur zu melodramatisch«, erwiderte die Blue. »Ich will damit sagen, daß diese Bänder Ihnen ganz sicher nichts Gutes bringen werden, Ihnen jedoch eine Menge Ärger machen können.«
    Die Gamble schaute Durant an. »Was meinst du?«
    »Ich glaube, Georgia hat recht.«
    Ione Gamble wandte sich wieder an Georgia Blue: »Beim Secret Service müssen Sie viel Erfahrung im Personenschutz gesammelt haben.«
    Georgia Blue nickte.
    »Waren Berühmtheiten darunter?«
    »Imelda Marcos. Mrs. Bush – als er damals Vizepräsident wurde. Und ein paar andere mehr.«
    »Dann sind Sie also Expertin.«
    »Das war ich.«
    »Wenn ich also einen Leibwächter brauche, warum ist es Otherguy? Warum machen Sie das nicht?«
    »Da müssen Sie Mr. Durant fragen.«
    Die Gamble drehte sich zu Durant um. »Wir wissen ja nicht sicher, daß Ihr Leben in Gefahr ist«, erklärte er ihr. »Aber wir halten es für möglich, und Otherguy ist die Vorsichtsmaßnahme, die wir treffen. Er ist durchaus qualifiziert dafür.«
    »So qualifiziert wie Miss Blue?«
    »Das ist niemand von uns.«
    Georgia Blue wollte Durant einen Blick zuwerfen, schaute aber schnell wieder zur Seite.
    »Du und Miss Blue, ihr wollt also …«
    »Nennen Sie mich doch bitte Georgia.«
    »Du und Georgia, ihr wollt dem Erpresser die Bänder also für eine Million abkaufen?«
    »Erzähl du’s ihr, Georgia«, sagte Durant.
    »Wenn alles vorbei ist«, teilte ihr Georgia in aller Ruhe mit, »wollen wir Ihnen die Bänder und Ihre Million zurückgeben, und möglicherweise sogar den Erpresser.«
    Ione Gamble schien in ihrem hölzernen Drehsessel zusammenzuschrumpfen. »Möglicherweise?« Sie flüsterte das Wort beinahe.
    »Es kann natürlich auch passieren, daß der Erpresser es nicht überlebt.«
    Ione Gamble zog sich noch weiter in ihren Drehsessel zurück, so, als wollte sie sich so weit wie möglich von Durant und Georgia entfernen. Sie starrte auf ihre Schreibtischplatte, streichelte das schlappohrige Kaninchen, als brauche sie dessen Beistand, bis sie schließlich Overby anschaute und sagte: »Ich glaube, ich will nichts weiter hören, Otherguy.«

37
    Es war 14.42 Uhr, als sich Georgia Blue in Jack Broachs Büro in Beverly Hills daran machte, die 300000 Dollar zu zählen. Auf seinem französischen Schreibtisch aus dem 18. Jahrhundert lagen dreißig Banknotenbündel gestapelt, jedes dieser Bündel enthielt 10000 Dollar in Hundert-Dollar-Noten. Die Blue stand davor und zählte schweigend. Als sie fertig war, verstaute sie das Geld vorsichtig in einem dunkelblauen Nylonbeutel, den sie für 8,95 Dollar plus Mehrwertsteuer in einem Drugstore erstanden hatte.
    Broach saß hinter seinem Schreibtisch. Er sprach kein Wort, bis sie den Reißverschluß des Nylonbeutels zugezogen hatte. Dann erst lächelte er und sagte: »Genau eine Million, stimmt’s?«
    Georgia Blue nahm ihm gegenüber in einem Sessel Platz und schaute ihn einen Moment lang an und sagte: »Ganz genau.«
    »Eine Quittung über diesen Betrag könnte sich eines Tages als nützlich erweisen.«
    »Nützlich für Sie, nicht für mich.«
    »Ich dachte, ich probier’s mal.«
    Sie zuckte die Achseln. »Sonst noch was?«
    Er beugte sich zu ihr vor, die Ellbogen auf die reichverzierte Schreibtischplatte gestützt, die sorgsam manikürten Hände ineinander verschränkt. Sein Gesicht drückte ehrliches Interesse, ja sogar Neugier aus. »Ich wüßte gerne, wie das Ganze jetzt funktionieren soll – den technischen Ablauf, meine ich.«
    »Die Einzelheiten«, fügte sie hinzu.
    Er nickte.
    »Das ist

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