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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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normal«, fuhr sie fort. »Die meisten Leute werden neugierig, wenn sie zum erstenmal in einem solchen Schlamassel stecken. Dann fangen sie an, Wer-tut-wann-was-Fragen zu stellen. Wahrscheinlich hat das mit dem vielen Geld zu tun, das dabei im Spiel ist.«
    »Das heizt die Neugier schon ein bißchen an«, mußte Broach zugeben.
    »Okay. Also, die Sache funktioniert folgendermaßen: Wenn Blechtonne am späten Nachmittag anruft …«
    »Blechtonne?«
    »Das ist unser Name für den Verkäufer. Er hat seine Stimme am Telefon verzerrt.«
    »Ich verstehe.«
    »Wenn er also anruft …«
    Wieder wurde sie von Broach unterbrochen. »Wer wird den Anruf entgegennehmen?«
    »Artie Wu. Ich werde wahrscheinlich von einem Nebenapparat aus mithören. Vielleicht hört auch Quincy Durant mit, vielleicht aber auch nicht.«
    Broach nickte zufrieden.
    »Wie auch immer«, sagte sie, »wenn Blechtonne anruft, werden wir ihm sagen, daß das Geld bereitliegt.«
    »Die Million?«
    »Die Million. Und dann werden wir uns auf einen Ort für die Übergabe einigen. Es wird ein stiller, abgelegener Ort sein.«
    »Was wird das für ein Ort sein?«
    »Ein Ort, wo er in Ruhe das Geld zählen und ich mir auf einem Recorder die Kassette ansehen kann.«
    »Haben Sie schon einen bestimmten Ort im Auge?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    »Tut mir leid.«
    »Natürlich«, sagte Broach. »Sicherheitsgründe.«
    »Gesunder Menschenverstand«, sagte Georgia Blue. »Artie und Blechtonne werden den Übergabeort aushandeln.
    Blechtonne wird unseren ersten Vorschlag ablehnen, wir werden seinen Alternativvorschlag ablehnen. Dann wird Artie den Ort empfehlen, den wir von Anfang an wollten, und er wird Blechtonne unmißverständlich klarmachen, daß das Geschäft platzt, wenn er wieder nicht akzeptieren sollte.«
    Broach runzelte die Stirn. »Das hört sich riskant an. Alle Ultimaten bergen ein Risiko.«
    »Blechtonne will verkaufen, wir sind die Käufer und sitzen am längeren Hebel. Nachdem er schließlich zugesagt hat, müssen wir uns noch über den Zeitpunkt einigen. Wir werden ihm acht Uhr vorschlagen, er wird auf neun oder zehn Uhr bestehen. In dieser Frage lassen wir ihn gewinnen, denn wenn ihm keine Zeit bleibt, den Übergabeort auszukundschaften, wird er sich dort nicht blicken lassen, und wer könnte ihm das verdenken?«
    »Interessant«, sagte Broach. »Werden Sie allein hingehen?«
    »Warum?«
    »Weil mir eingefallen ist, daß Sie dies hier« – er legte eine Hand auf die Nylontasche – »mit jemandem teilen müßten, wenn Sie nicht allein hingehen.«
    »Ich werde nicht allein hingehen«, sagte Georgia Blue, erhob sich aus ihrem Sessel und nahm die Nylontasche vom Tisch.
    Auch Broach erhob sich. »Wen wird man Ihnen mitgeben?«
    »Durant«, sagte sie. »Aber teilen werden wir überhaupt nichts.«
    Damit drehte sie sich um und schlenderte – die Nylontasche in der rechten Hand – zur Tür. Sie öffnete die Tür, schaute sich noch einmal um, lächelte ihn an und ging hinaus. Jack Broach mußte auch diesen Aufbruch unter die perfekten Abgänge einreihen.
     
    Georgia Blue ging auf der Westseite des Robertson Boulevard in südlicher Richtung davon, sie bewegte sich mit schnellen, ausgreifenden Schritten vorwärts, bis sie den gemieteten Ford erreicht hatte. Die blaue Geldtasche trug sie in der linken Hand, ihre rechte hatte sie tief in der neuen Umhängetasche vergraben, in der der 38er Revolver steckte, den Overby von Colleen Cullen erworben hatte.
    Als sie bei dem Ford angekommen war, öffnete sie die vordere Beifahrertür, warf den Nylonbeutel hinein, stieg eilig in den Wagen und verriegelte die Tür. Durant ließ den Motor an, warf einen Blick über die linke Schulter nach hinten und fuhr aus der gut bemessenen Parklücke heraus. »Wie ist es gelaufen?« fragte er.
    »Gut«, antwortete sie. »Er war sehr interessiert an dem – wie er es nannte – technischen Ablauf.«
    »Ich denke, übersetzt hieße das ungefähr: Sind Sie allein, oder ist jemand bei Ihnen?«
    »Außerdem meinte er, daß ich, wenn jemand dabei wäre, ich das hier teilen müßte.« Sie klopfte auf die blaue Geldtasche.
    »Und was hast du geantwortet?«
    »Ich hab’ ihm gesagt, Durant käme mit mir und ich würde gar nichts teilen.«
    Durant grinste, dann kicherte er. Sie schaute ihn fragend an und sagte: »Das dürfte dein erstes Lachen seit ein paar Monaten gewesen sein.«
    »Bis jetzt gab es ja auch noch keinen Grund.«
    »Nicht einmal, als du mit dem Filmstar zur Sache gekommen bist?«
    Er

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