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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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großer Fisch. Duncan sagt, Glimm habe Help! gegründet, nachdem er eine ähnlich profitable Firma namens Camaraderie! ins Leben gerufen hatte. Die trägt auch ein Ausrufungszeichen am Schluß. Camaraderie! hat Glimm sogar erst auf die Idee gebracht, Help! zu gründen.«
    »Und was ist Camaraderie! für eine Firma?«
    »Ein Pauschalreise-Unternehmen für Fremdenhasser. Glimms Prämisse war – und ist es immer noch –, daß beinahe jeder Mensch seine Auslands-Ferienreise am liebsten mit Familie oder Freunden macht, und wenn das nicht geht, dann wenigstens mit Leuten, die ihm so ähnlich wie möglich sind. 1974 hat Glimm eine 727 gechartert, vielleicht war’s auch ’ne 707, hat sie mit Chemiearbeitern aus Höchst – einem Vorort von Frankfurt – vollgestopft und hat diese glücklichen Menschen an die Costa del Sol geflogen, zu einem vierzehntägigen Urlaub, der an der italienischen Adria das Doppelte gekostet hätte. Und dort, am Strand von Francos Spanien, wurde Camaraderie! geboren.«
    »Und dann?« fragte Durant.
    »Und dann ging’s aufwärts mit Camaraderie!. Die hart arbeitende Kundschaft wurde zwar nicht vergessen, aber man fing jetzt auch an, besserverdienende Berufstätige zu bedienen, die sich gern für drei Wochen nach, sagen wir mal Borneo fliegen ließen, wenn sie von ihresgleichen begleitet wurden, wenn man ihnen allen Komfort bot und die Reise sich womöglich noch von der Steuer absetzen ließ. Also teilte Glimm sie nach ihren Berufen ein in Gruppen von Steuerberatern, Ärzten, Rechtsanwälten, Börsenmaklern, Ingenieuren und was es sonst noch alles gibt.«
    »Du hast mir immer noch nicht erzählt, woher Glimm seine Idee für Help! hatte.«
    »Während er auf diese Weise Berufstätige an Land zog, stieß Glimm auf eine andere Gruppe von Menschen – meistens unzufriedene Einzelgänger –, die lieber zum Mond geflogen wären, als sich auf eine dieser Pauschalreisen schicken zu lassen. Viele von diesen Sonderlingen erzählten Glimm, daß sie nichts dagegen hätten, für ein paar Wochen, vielleicht auch für ein, zwei Monate in einem exotischen Land anzuheuern, nur die Bezahlung müßte natürlich stimmen. Und das brachte Glimm auf die Idee, Help! zu gründen.«
    Wu hörte auf zu reden, als er merkte, daß seine Zigarre ausgegangen war. Er zündete sie wieder an, blies den Rauch nach rechts, um ihn Durant nicht ins Gesicht zu blasen. »Help! kann, bei Bedarf, Choreographen nach Tibet und Liedsänger nach Malaysia vermitteln – alle auf Zeit. Cousin Duncan will wissen, daß Glimm so um die fünfzehntausend Namen von Experten in seinem Rolodex stehen haben soll und bereits fette Vorschüsse von mindestens drei Dutzend internationalen Firmen kassiert hat.«
    »Wenn er so viele Experten an der Hand hat, warum wendet er sich dann an uns?«
    »Vielleicht ist ihm zu Ohren gekommen, daß wir die besten sind.«
    »Im Aufspüren vermißter Hypnotiseure?«
    Wu zuckte die Achseln. »Hast du ihn gefragt, warum er sie finden will – oder wie sie verschüttgegangen sind?«
    »Darüber will er beim nächsten Treffen mit uns reden.«
    »Hat er sonst noch was gesagt?«
    »Nicht viel«, antwortete Durant. »Nur, daß wir die 25000 Pfund behalten können, ob wir den Job nun übernehmen oder nicht.«
    Durant gefiel es, Artie Wu dabei zu beobachten, wie er versuchte, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Selten genug bot sich die Gelegenheit, und Durant erwischte sich bei einem Grinsen, als Wu jetzt ein paarmal bedächtig mit dem Kopf nickte und dazu sanft und weise lächelte. Schließlich sagte Wu: »Was muß ich sonst noch wissen?«
    »Daß Glimm ein gründlicher Mensch ist. Als er gestern hereinspaziert kam, war er bereits seit ein, zwei Wochen von Jenny Arliss mit Berichten über dich gefüttert worden. Er selbst hat sich bei Hermenegildo Cruz in Manila, der inzwischen Captain ist, und bei Overby in Amman über uns erkundigt. Als ich ihn fragte, was Otherguy Overby in Amman zu suchen habe, erzählte mir Glimm, daß er zusammen mit Booth Stallings König Husseins Sicherheitssystem überprüft habe.«
    »Glimm hat sich auch beim Grafen in Berlin über uns erkundigt«, sagte Wu.
    »Bei von Lahusen?«
    »Was kennen wir sonst noch für Grafen? Und durch ihn ist Glimm an Otherguy gekommen.«
    Durant zog eine Augenbraue in die Höhe, die linke, was ihm ein mißtrauisches Aussehen gab, das exakt zu seiner Stimme paßte. »Du hast mit Otherguy gesprochen?«
    Artie Wu blies einen verunglückten Rauchring nach

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