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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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V-Ausschnitt über einem T-Shirt, das aus Rohseide zu sein schien. Dazu hatte sie graue Flanellhosen und weiße Reebok-Turnschuhe angezogen. Als Mott die Anwesenden einander vorstellte, gab die Gamble zuerst Durant die Hand und murmelte eine Höflichkeitsfloskel, während sie seinen Aufzug musterte, der aus Tweedjackett, maßgeschneidertem Chambray-Hemd, Köperhosen sowie bejahrten Loafers bestand, die ein Paar Socken im farbenfrohen Schottenkaro umschlossen. Die Socken bekam sie allerdings erst zu sehen, nachdem er sich gesetzt und die Beine übergeschlagen hatte.
    Als nächsten lächelte sie Artie Wu an, schüttelte ihm die Hand und sagte etwas Nettes zu ihm, während sie sein weißes, ohne Krawatte getragenes Hemd mit Lord-Byron-Kragen, den ein wenig ordinären, zweireihigen blauen Blazer, die hellgrauen Hosen und die glänzenden, schwarzen, gekrispelten Wing-Tips – die er wie ein Abzeichen der Solidität trug – in Augenschein nahm. Außerdem fiel ihr auf, daß Wu im Gegensatz zu Durant einen Ehering trug.
    Nachdem sie sich vorgestellt hatten, nahm die Gamble ihren Platz hinter dem Schreibtisch ein. Mott entschied sich für den Ohrensessel, während Wu und Durant sich die Couch mit dem Chintzbezug teilten.
    Jetzt schlug Durant endlich die Beine über, zeigte die bunten Socken im Schottenkaro, lächelte Ione Gamble an und sagte, was zu sagen er sich vorgenommen hatte: »Wir haben William Rices Haus in Malibu gemietet.«
    Das Erstaunen verschwand so schnell wieder von ihrem Gesicht, wie es gekommen war. Sie ersetzte es durch einen eisigen Blick, den sie auf Durant richtete, während sie Mott eine Frage stellte: »Zahle ich für das Haus, Howie?«
    »Enno Glimm zahlt dafür«, antwortete Mott.
    Der eisige Blick wich einem Lächeln, und sie sagte: »Dann hoffe ich, daß es euch dort gefällt. Es ist ein wunderschönes Haus.«
    »War es ein glücklicher Zufall, daß Sie es mieten konnten?« fragte Mott.
    Artie Wu nickte. »Es ist eines dieser zufälligen Ereignisse, die sich als nützlich erweisen können oder auch nicht. Aber, wie Miss Gamble bereits erwähnte, es ist ein phantastisches Haus.«
    »Sagt doch Ione zu mir, und ich nenne euch Artie und Quincy, okay?«
    »Quincy«, bestätigte Durant. »Da wir gekommen sind, um Ihnen Fragen zu stellen, sollten wir vielleicht ein paar grundsätzliche Abmachungen treffen. Gibt es irgendwelche Themen, über die Sie nicht sprechen wollen?«
    »Sollte es welche geben, werde ich euch schon rechtzeitig das Maul verbieten.«
    »Das sollte als Warnung ausreichen.«
    »Gut«, sagte sie. »Womit fangen wir an?«
    »Mit den Goodisons«, sagte Durant. »Pauline und Hughes.«
    »Ja, die Goodisons. Nun, zwei Minuten nachdem wir uns kennengelernt hatten, sollte ich sie schon Paulie und Hughsie nennen. Ich lebe seit dreißig Jahren in dieser Stadt – ich spreche von L. A., und ich hatte nicht gerade das, was man eine beschützte Jugend nennen würde. Als ich zwanzig war, glaubte ich, so ziemlich jedem Schleimer und jeder Schleimerin auf Gottes Erde begegnet zu sein – bis ich die Goodisons kennenlernte.«
    »Erzählen Sie uns von ihnen«, forderte Wu sie auf.
    »In Ordnung. Ich traf mich dreimal mit ihnen, und nach der letzten Zusammenkunft erhielt Howie diesen Anruf von Hughes Goodison, der behauptete, alle möglichen neuen Informationen und wichtigen Tatsachen und so weiter zu haben. Wie auch immer, jedenfalls sagte Hughes, er rufe vom Bel-Air aus an, aber als Howie dort eintraf, waren die Goodisons bereits verschwunden.«
    »Sind sie aus dem Hotel ausgezogen?« fragte Durant.
    »Nein«, sagte Mott. »Sie sind einfach verschwunden und haben alles zurückgelassen.«
    »Können wir vielleicht mit dem ersten Treffen anfangen?« bat Wu.
    »Okay«, sagte sie. »Also los. Die Goodisons fliegen aus London ein und ziehen ins Bel-Air. Dann rufen sie bei mir an, oder vielmehr Hughes ruft an, und nach dem üblichen Begrüßungsgeplapper kommt er zur Sache – der Hypnose. Hughes fände es nett, wenn ich zu ihnen ins Bel-Air käme, in ihre Suite, weil dort eine so ruhige, entspannende Atmosphäre herrsche. Ich will Sie jetzt nicht mit meinem Eindruck von seiner Stimme langweilen, aber sie hat so einen gekünstelt sonoren Klang, falls ihr mich versteht, und da ihr ja aus London kommt, werdet ihr mich schon verstehen.«
    »Ja«, bestätigte Wu. »Wir verstehen.«
    »Nun, ich hab’ schon sehr früh gelernt, daß man nicht zu fremden Männern aufs Hotelzimmer gehen soll – schon als ich vier

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