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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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oder fünf war. Also erkläre ich Hughes, daß mein Haus auch eine Atmosphäre hat, die schön ruhig und entspannend ist, und daß die Hypnose, wenn überhaupt, hier stattfinden wird. Dann gebe ich ihm noch die Adresse, erkläre ihm den Weg, und die beiden kreuzen in einer Limousine hier auf.«
    »Um welche Zeit war das?« fragte Durant.
    »Gegen vier Uhr nachmittags.«
    Durant schaute Mott an. »Waren Sie auch hier?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich weder über die Ankunft der Goodisons in Los Angeles noch über ihre Verabredung mit Ione informiert worden war.«
    Durant schaute die Gamble an. »Warum haben Sie’s ihm nicht mitgeteilt?«
    »Ich wollte ihn anrufen, aber dann kam Jack Broach mit ’nem Haufen Zeug vorbei, das ich unterschreiben mußte. Er war immer noch hier, als Goodison anrief, und ich bat ihn zu bleiben. Ich hab’ Jack gefragt, ob ich Howie Bescheid sagen soll, und er hielt es für eine gute Idee. Aber als ich ihm dann sagte, daß es sich nur um ein erstes Kennenlernen handelt, noch nicht um eine Hypnosesitzung, meinte er, daß es nicht nötig sei, Howie deshalb zu bemühen. Also ließ ich’s bleiben.«
    Durant schaute wieder Mott an. »Haben Sie die Goodisons mal zu sehen gekriegt?«
    »Nur einmal. Sie kamen ins Santa Monica Hotel, wo ich wohne, riefen mich über das Haustelefon an und wollten auf einen Drink heraufkommen. Ich schlug die Hotelbar vor, weil ich es dort gemütlicher fand. Wir tranken zusammen etwas, plauderten ein wenig belangloses Zeug, und sie gingen wieder.«
    »Was hielten Sie von ihnen?«
    Mott lächelte schwach. »Sagen wir mal, ich hatte das Gefühl, daß es ihnen an moralischer Substanz mangelt.«
    »Betrüger?«
    »Ich bin kein Gedankenleser.«
    »Hatte Enno Glimm sich für die beiden verbürgt?«
    »Niemand hat sich für sie verbürgt, Quincy. Aber in London waren viele Leute von ihnen begeistert, die es eigentlich besser hätten wissen müssen.«
    »Sie sind Betrüger«, sagte Durant. »Nachdem ich gehört hatte, daß sie verschüttgegangen sind, habe ich keine vierundzwanzig Stunden gebraucht, um herauszufinden, was das für Betrüger sind. Ich verstehe nicht ganz, warum Enno Glimm und seine Leute nicht dasselbe getan haben.«
    »Zu den Schuldzuweisungen kommen wir später«, sagte Wu. »Im Augenblick würde ich gern Ione ein paar Fragen stellen. Hat jemand was dagegen?«
    Nachdem niemand sich meldete, beugte Wu sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und faltete die Hände. Er schenkte der Gamble so ein Lächeln, das sie einfach erwidern mußte, und sagte: »Die Goodisons – was war Ihr allererster Eindruck von ihnen?
    »Superarschlöcher.«
    »Ich dachte eher an ihre Nummer – die sie nach der bescheuerten Anfangsshow abziehen?«
    Zuerst schaute die Gamble etwas mißtrauisch – dann jedoch interessiert. »Kennt ihr die beiden aus London?«
    »Nicht sie persönlich, aber Leute wie sie. Jeder von ihnen hat eine ganz spezielle Nummer drauf – besonders Hypnotiseure.«
    »Wie sieht eure aus?«
    »Wir beginnen normalerweise mit knappen, prägnanten Fragen, und zum Schluß bieten wir einfühlsames Verständnis und ein gewisses Quantum an Hoffnung.«
    Sie antwortete ihm mit einem bitteren, sogar ein wenig jämmerlichen Lächeln und sagte: »Ihr habt recht. Die beiden hatten eine ›Nummer‹. Es war so, als käme man zum erstenmal zu einem Arzt. Noch bevor man ihm erzählt, wo es weh tut, zieht er bereits seine Show ab – er schießt diese kleinen, scharfen Seitenblicke auf einen ab, während er sich die persönlichen Daten notiert. So ähnlich haben’s Hugh und Pauline auch gemacht. Während Hughes seinen Text herunterrasselte, studierte mich Pauline und suchte nach – na, wonach sie eben bei mir suchten. Dann war Pauline mit Reden an der Reihe, und Hughes begutachtete mich.«
    »Sie haben eine scharfe Beobachtungsgabe.«
    »In Howies Geschäft wie in meinem sind wir immer auf der Suche nach Blicken, Ticks oder Grimassen, die man übernehmen könnte, stimmt’s, Howie?«
    Mott stimmte ihr mit einem leisen Kopfnicken und einem noch leiseren Lächeln zu.
    »Was passierte, als sie ihre Nummer durchgezogen hatten?« fragte Durant.
    »Sie boten mir an, mich zu hypnotisieren – so eine Art Testlauf oder so. Als ich ihnen sagte, daß ich dazu noch nicht bereit war, boten sie mir an, eine Demonstration durchzuführen. Ich erklärte mich einverstanden, und Hughes versetzte Pauline in genau fünf Sekunden in Trance. Ich meine, zack – schon war sie weg. Dann

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