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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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nahm er sie mit zurück in die Zeit, als sie sechs Jahre alt war, und bat sie, uns zu zeigen, was sie an ihrem ersten Tag in der Tanzschule gelernt hat. Sie stand auf, machte einen unbeholfenen kleinen Tanzschritt und setzte sich wieder hin.«
    »Und dann?« fragte Wu.
    »Er weckte sie auf, sie sieht entspannt und glücklich aus und kann sich an nichts erinnern. Behauptet sie jedenfalls. Und dann fragte mich Hughes, ob er meine Empfänglichkeit testen dürfe. Ich erwiderte, daß ich immer noch nicht bereit sei, mich hypnotisieren zu lassen. Daraufhin packt er seinen ganzen öligen Charme aus und schleimt mich an, er könne doch niemanden hypnotisieren, der sich ihm widersetze, und er wolle doch nur meine Empfänglichkeit testen; das war ein Wort, das er überhaupt besonders zu mögen schien. Und dann fing er an von den Stars zu reden, die für ihre Empfänglichkeit bekannt seien. Etwa die Hälfte von denen sind lange tot, aber es war trotzdem eine eindrucksvolle Liste. Und weil ich Jack dabei hatte, willigte ich schließlich ein.«
    Sie unterbrach ihren Bericht und fragte: »Mögt ihr Kaffee oder was zu trinken?«
    Wu schüttelte den Kopf. »Ich denke, wir würden lieber das Ende der Geschichte hören.«
    »Okay. Also, wir sitzen immer noch hier im Büro – ich, Jack, Hughes und Pauline. Dann befiehlt Hughes mir, mich zu entspannen, die Augen zu schließen, an die Farben des Regenbogens zu denken und sie einzeln aufzuzählen. Ich gehorche, und dabei habe ich irgendwie das Gefühl zu gehen – ich weiß nicht, wohin unterzugehen, wahrscheinlich. Aber ich wehre mich dagegen und tauche wieder auf. Als ich die Augen öffne, schauen Hughes und Pauline enttäuscht aus der Wäsche, und Jack sieht leicht belustigt aus, so, wie er häufig aussieht. Ich werde die Goodisons los, indem ich ihnen verspreche, am nächsten Tag für eine weitere Sitzung zur Verfügung zu stehen.«
    Sie unterbrach ihren Bericht, drehte sich samt Sessel um und blickte wieder durch das Panoramafenster hinaus auf Canyon und Ozean. Sie gab sich immer noch der Aussicht hin, als sie weitersprach: »Aber am nächsten Tag hatte ich bereits beschlossen, mich von niemandem hypnotisieren zu lassen – und schon gar nicht von den Goodisons.«
    Sie drehte sich wieder um. »Ich hab’ sie’s trotzdem probieren lassen, und es passierte wieder genau dasselbe. Ich war am Abtauchen – aber ich riß mich wieder hoch. Auch ihr dritter und letzter Test meiner sogenannten Empfänglichkeit endete auf diese Weise. Danach sagte ich ihnen, daß es keine Sitzungen mehr geben würde, und das war das letzte Mal, daß ich sie gesehen habe.«
    »Wie reagierten sie darauf?« fragte Wu.
    »Nicht außergewöhnlich. Sie entschuldigten sich dafür, daß sie mir nicht helfen konnten, und das war’s. Sie gingen.«
    Durant schaute Howard Mott an. »Und das war derselbe Tag, an dem Sie den nervösen Anruf von Howard Mott bekamen?«
    »Ja«, bestätigte Mott.
    Artie Wu seufzte und erhob sich von der Couch. Er ging langsam hinüber zum Schreibtisch des Baumwollmaklers, nahm den langen gelben Bleistift zur Hand und begann, ihn zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände hin und her zu rollen. »Als Hughes zum ersten Mal Ihre Empfänglichkeit testete, hat er dabei irgendwelche Gegenstände gebraucht, so was wie diesen Bleistift.«
    Sie starrte auf den Bleistift. »Nein.«
    »Aber er sprach von den Farben des Regenbogens?«
    »Ja.«
    »Er hat Sie gebeten, sich darauf zu konzentrieren. Richtig?«
    »Ja.«
    »Und sie laut aufzuzählen.«
    »Ja.«
    »Gelb ist auch eine Farbe des Regenbogens, oder, Ione?«
    »Ja.«
    »Mögen Sie das Gelb dieses Bleistifts?«
    »Ja.«
    »Schließen Sie die Augen, und sagen Sie mir, ob Sie das Gelb noch immer sehen können.«
    »Ja.«
    »Beruhigt Sie diese Vorstellung?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie ganz entspannt sind, Ione, werden Sie einschlafen. Denken Sie wieder an den Regenbogen, dann wird es leichter. Fangen Sie beim Rot an. Wenn Sie zur letzten Farbe kommen, Gelb, dann werden Sie vollkommen entspannt sein.«
    »Okay.«
    »Sind Sie bei Gelb angekommen?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie sich an etwas erinnern, woran Sie sich bis jetzt nicht erinnern konnten?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie sich an die Nacht erinnern, in der Sie zu Billys Haus gefahren sind?«
    »Ja.«
    »Erinnern Sie sich daran, was in dieser Nacht passiert ist, Ione. Erinnern Sie sich laut daran – an alles, was passiert ist, nachdem Sie Ihr Haus verlassen hatten.«
    Sie begann mit leiser Stimme zu

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