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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Gesicht befanden sich ein langer Hals und ein Oberteil mit Trägern, das weiche Schultern und muskulöse Arme entblößte und unter dem man die Umrisse zweier fester Brüste ahnen konnte. Die hautenge Hose zeigte einen festen Hintern an und übertrieb die Länge ihrer langen Beine ein wenig. Ihre Haltung und die einstudierte, selbstbewußte Art, wie sie die Schrotflinte hielt, verrieten gute Koordination und möglicherweise ein gewisses Übermaß an Selbstvertrauen.
    Mit einer beinahe automatischen Kopfbewegung schüttelte sie sich das schwarze Haar aus den Augen. Das Haar trug sie in einem original Zwanziger-Jahre-Pagenkopf – hinten kurz, in der Mitte geteilt und an den Seiten so lang, daß es bis knapp über die Ohren hing. Nachdem die Augen vom Haar befreit waren, schaute sie Overby an und fragte ihn: »Und jetzt will ich hören, warum ihr in mein Haus eingebrochen seid.«
    »Vielleicht sollten wir zuerst über Geld reden«, sagte Overby.
    »Wessen Geld?«
    »Meins.«
    Der Lauf der Flinte senkte sich etwas, richtete sich aber ganz schnell wieder hoch. »Was ihr dabeihabt, kann ich mir nehmen.«
    »Ich hab’ höchstens dreihundert Mäuse in der rechten Hosentasche. Und meine Partnerin hat etwa sechzig, wenn überhaupt. Aber wir sind hergekommen, weil wir hofften, hier etwas für richtiges Geld kaufen zu können, und irgendwie will mir nicht in den Kopf, daß jemand von uns dreihundertsechzig Mäuse eine Stange Geld nennen würde.«
    Der Flintenlauf ging wieder etwas nach unten, und diesmal blieb er unten. »Und was genau wollt ihr kaufen?«
    »Informationen.«
    »Worüber?«
    »Über die Goodisons, Pauline und Hughes«, antwortete Georgia Blue. Sie erhob sich und beugte sich vor, um wirklichen oder imaginären Staub von den Knien wegzuputzen.
    »Hab’ ich dir erlaubt aufzustehen, Herzchen?«
    Georgia Blue richtete sich auf und sagte: »Als von Geld die Rede war, haben Sie das abgesägte Ding ganz vergessen.«
    »Das könnte dir so passen«, erwiderte die Cullen und richtete die Schrotflinte wieder auf Georgia.
    Jetzt erhob sich auch Overby und beugte sich herunter, um sich den Staub von den Knien seines blauen Londoner Anzugs wegzuwischen. Noch während er wischte, sagte er: »Kennen Sie die Goodisons, Colleen? Sagen Sie ja, und tausend Dollar gehören Ihnen.«
    »Wir haben uns mal gesehen«, antwortete die Cullen.
    »Das wären tausend«, sagte Overby und richtete sich ganz auf.
    »Und wieviel krieg ich, wenn ich sie in meinem Keller eingesperrt hab’?«
    Overby ließ sich Zeit. Er suchte auf ihrem Gesicht nach Anzeichen für Hinterlist. Als er nichts entdecken konnte, sagte er: »Schade, daß es nicht so ist.«
    Colleen Cullen ließ die Schrotflinte sinken, drehte sich um und ging zu einem großen runden Eichentisch, auf dem eine Messinglampe mit einem kugelrunden Schirm aus grünem Glas stand. Außerdem standen noch eine Flasche Virginia Gentleman, vier Gläser und ein Krug Wasser auf dem Tisch.
    »Ich wollte mir gerade einen genehmigen«, sagte sie und legte die Schrotflinte auf den Tisch. »Trinkt ihr Bourbon?«
    »Hin und wieder«, antwortete Overby.
    Die Cullen schenkte drei der Gläser großzügig voll, schüttete ein wenig Wasser dazu und bediente erst Georgia Blue und dann Overby, nachdem sie zwei der Gläser mit einer Hand aufgenommen hatte.
    »Ihr dürft euch ruhig setzen«, sagte sie, ging zurück zum Tisch und schob sich selbst einen Stuhl zurecht. Overby und die Blue setzten sich dazu.
    »Laßt mich mal raten«, sagte Colleen Cullen und musterte Georgia Blue. »Du bist mal so ’ne Art Bulle gewesen, stimmt’s?«
    Die Blue antwortete ihr, indem sie an ihrem Glas mit Bourbon nippte.
    »Und du?« wandte sich Colleen Cullen an Overby. »Du dürftest hauptsächlich damit beschäftigt gewesen sein, vor den Bullen wegzulaufen, stimmt’s?«
    Overbys leises Lächeln verriet nichts.
    »Wenn ich euch jetzt von den Goodisons erzähle«, sagte die Cullen, »wieviel kriege ich dafür?«
    »Sie haben bereits tausend verdient.«
    »Bis jetzt hab’ ich nur leere Versprechungen gehört.«
    »Wenn Sie uns erzählen, was Sie von den beiden wissen, kriegen Sie noch mal tausend. Und wenn Sie uns sagen, wo wir sie finden können, gibt’s zweitausend.«
    »Alles in allem viertausend?«
    Overby nickte. »Viertausend.«
    »Wer hat euch von mir erzählt?«
    Overby runzelte die Stirn, als sträubte er sich dagegen, seinen Informanten zu verraten. Schließlich wich das Stirnrunzeln einem Seufzer und einem Ausdruck des

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