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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Überlebende hat geredet und wurde dann ebenfalls erschossen.«
    »Dann waren die letzten Worte der oder des Überlebenden keine Worte, sondern Zahlen.«
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Wu. »Vielleicht waren die letzten Worte: ›Bitte nicht‹ oder ›Bitte bringen Sie mich nicht um‹ oder es war nur ein Wort und lautete: ›Bitte‹.« Er wandte sich zur Tür und sagte: »Gehen wir.«
    »Und was ist mit den toten Herrschaften hier?«
    »Wir gehen im Büro vorbei, zahlen Deason seine fünfhundert Dollar und erzählen ihm, die Goodisons – oder wie nannten sie sich noch?«
    »Mr. und Mrs. Reginald Carter.«
    Wu nickte. »Also, die Carters seien ausgeflogen. Und dann sagen wir ihm noch, er möge uns bitte unter der falschen Nummer auf unserer Visitenkarte anrufen, falls die Carters zurückkommen sollten.«
    »Der Killer hat auch den jungen Chauffeur umgelegt, stimmt’s?« meinte Stallings. »Er hat den Jungen dazu gebracht, ihm zu verraten, wo er die Goodisons hingebracht hatte, und dann hat er ihm die Kehle durchgeschnitten.«
    »Was macht dich so sicher, daß der Killer ein Er ist?« fragte Wu.
     
    Während sie durch das östliche Oxnard zum You Store fuhren, nachdem ihnen ein mürrischer Tankwart den Weg beschrieben hatte, kamen sie beide gleichzeitig auf denselben Gedanken.
    »Der Fahrer des schwarzen Wagens …«, begann Stallings.
    »Muß uns gekannt haben«, fuhr Wu fort. »Jedenfalls einen von uns.«
    »Es sei denn, er hat uns für Cops gehalten.«
    »Wir sehen nicht aus wie Cops. Du bist zu alt, und ich bin zu, nun, sagen wir mal zu exotisch – besonders mit meinem bis zum Bauchnabel offenen Hemd.«
    »Vielleicht getarnte Sittenpolizei«, meinte Stallings hoffnungsvoll.
    »Sicher. Sittenpolizei. Du spielst den alternden Freier, und ich bin der dicke chinesische Zuhälter, der dich gerade zu einem Nachmittag sinnlicher Freuden mit zwei dreizehnjährigen Halbjungfrauen bringt. Wenn der Fahrer des schwarzen Chevy das geglaubt hätte, wäre er in aller Ruhe an uns vorbeigefahren. Hat er aber nicht getan. Und was heißt das?«
    »Daß er nicht nur uns, sondern auch wir ihn kannten. Oder einer von uns.«
    »Oder eine«, fügte Wu hinzu.
    »Warum vergesse ich bloß immer die Damen?« sagte Stallings. »Und das, obwohl die Einschußlöcher in den Köpfen der beiden klein genug sind, um von einer Waffe zu stammen, die ein Sexist als Damenrevolver bezeichnen würde.«
    »Wahrscheinlich ein Revolver vom Kaliber .22 oder .25. Aber die Dinger werden auch von Profikillern bevorzugt.«
    »Und warum keine kleine Halbautomatik?«
    »Keine Spur von Patronenhülsen. Ich hab’ danach gesucht.«
    »Vielleicht hat er oder sie die Dinger aufgesammelt. Es waren ja nur zwei.«
    Wu seufzte. »Vielleicht.«
    Stallings schaute aus dem Beifahrerfenster, erkannte die Hausnummer einer Werkstatt und sagte: »Es muß zwei Straßen weiter auf der rechten Seite sein.«
    »Gut.«
    »Wie gehen wir vor?«
    »Laß mich einfach machen«, sagte Wu.
     
    Bevor sie aus dem Mercedes ausstiegen, borgte Wu sich Stallings’ Krawatte und band sie um. Auf Wus Vorschlag hin knöpfte Stallings sein Hemd ganz auf und öffnete seinen Hosenschlitz – ebenfalls auf Wus Anregung hin.
    Das Büro des You Store befand sich in einem kleinen Wohnwagen. Die Schließfächer selbst waren stählerne Versandcontainer, sie waren fast so groß wie Güterwagen und in schreienden Farben angemalt. Wu schätzte, daß sie beinahe die Fläche eines halben Hektars einnahmen.
    Er nahm Stallings bei der Hand und führte ihn die drei Stufen zum Wohnwagenbüro hinauf. Eine junge rothaarige Frau saß hinter einem grauen Metallschreibtisch und starrte zu ihnen hoch. Wu lächelte ihr aufmunternd zu, ließ Stallings’ Hand los, drehte sich zu ihm um, musterte ihn kurz und murmelte dann: »Frank, dein Hosenstall steht offen.«
    Stallings kicherte, schaute an sich herunter, zog den Reißverschluß zu, aber als Wu sich mit einem entschuldigenden Lächeln wieder der Frau zuwandte, zog er ihn wieder auf. Die Frau tat so, als hätte sie nichts bemerkt.
    Wu lächelte immer noch, als er zu der Frau sagte: »Guten Tag.«
    Sie erwiderte sein Lächeln nicht. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bin Reverend Dudley Chang von der Methodistenkirche in Roundhill, und ich würde gerne etwas Lagerraum für ein Mitglied meiner Gemeinde anmieten, der für eine Weile ins … äh … der sich eine Weile zurückziehen wird. Es handelt sich um unseren Mr. Jeffers hier, Mr. Frank Jeffers. Während er

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