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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Meier
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Kindergarten gelernt. „Du bist viel älter als der Weihnachtsmann, du hast nämlich schon vor über tausend Jahren gelebt und bist ein Bischof. Deshalb trägst du auch eine Bischofsmütze und Bischofskleidung.“
    Der Nikolaus schaute sie verdutzt an. „Stimmt“, sagte er. „Also gibt es doch noch ein Kind auf der Welt, das mich kennt. Die meisten glauben, dass ich so aussehe wie der Weihnachtsmann. Roter Mantel mit weißem Pelzkragen, schwarze Stiefel und rote Zipfelmütze auf dem Kopf. Als ob ich jemals so herumlaufen würde!“ Er schnaubte entrüstet.
    „Soll das heißen, dass ich nicht ordentlich angezogen bin?“, dröhnte die dunkle Stimme des Weihnachtsmanns durch den Raum. „Das ist genau die richtige Kleidung für meine Figur!“ Er tätschelte seinen Bauch. Dann sah er Johanna eindringlich an. „Wie ist das denn nun mit euch Kindern? Wisst ihr überhaupt, wer von uns wer ist? Oder ist euch das egal und Hauptsache ist, es gibt Geschenke, hm?“
    Johanna blickte von einem zum anderen. Dann deutete sie auf den Nikolaus: „Alle meine Freunde wissen, dass du am 6. Dezember kommst und …“
    „Ja, aber warum komme ich am 6. Dezember?“, fiel ihr der Nikolaus ins Wort.
    „Der 6. Dezember ist dein Todestag“, antwortete Johanna prompt. „Das war vor über tausend Jahren. Als du noch gelebt hast, warst du ein Bischof und hast du dich sehr um die Kinder gekümmert, ihnen geholfen, sie beschützt und manchen das Leben gerettet. Und als du gestorben warst, bist du jedes Jahr an deinem Todestag auf die Erde zurückgekehrt und hast den Kindern heimlich was in die Stiefel gesteckt oder auf einen Teller gelegt. So hast du den Kindern gezeigt, dass du sie nicht vergessen hast. Und das machst du jetzt seit vielen Hundert Jahren.“ Johanna holte tief Luft. „Ist die Antwort okay?“
    Der Nikolaus lächelte. „Absolut okay, würde ich sagen. Nein wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass man auf der Erde noch so viel über mich weiß.“ Er nickte zufrieden und wandte sich an den Weihnachtsmann. „Nun bist du dran, Kollege.“
    Der Weihnachtsmann räusperte sich. „Ähem, ja. Liebe Johanna, kannst du mir denn sagen, warum ich an Heiligabend Geschenke unter den Weihnachtsbaum lege?“
    „Ist doch baby-einfach“, sagte Johanna keck. „Wir feiern Weihnachten, weil in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember das Jesuskind geboren worden ist. Darüber haben sich alle gefreut und die Heiligen Drei Könige haben ihm Geschenke gebracht. Eigentlich sind sie erst am 6. Januar gekommen, weil der Weg so weit war. Aber du hast ja deinen Schlitten und bist damit schneller und deshalb bringst du an Heiligabend allen Kindern auf der Welt Geschenke. So wie damals die Könige aus dem Morgenland dem Jesuskind.“ Johanna strahlte ihn an. „Stimmt’s?“
    Der Weihnachtsmann lachte laut. „Das hast du schön erklärt. Hätte ich selbst nicht besser gekonnt.“
    Er schaute zum Nikolaus hinüber. „Wenn die Kinder so gut Bescheid wissen, sollten wir uns schleunigst wieder an die Arbeit machen. Was meinst du, Nikolaus?“
    „Ja, du hast recht, Weihnachtsmann. Unser Streit war wirklich dumm. Nun aber los, es gibt viel zu tun.“
    Sie liefen eilig Richtung Ausgang. An der Tür drehten die beiden sich um, riefen: „Danke, Johanna!“, winkten ihr zu und verschwanden.
    „Auch ich habe zu danken“, sprach Gabriel und lächelte das Mädchen an. „Durch deine Hilfe kann das Weihnachtsfest stattfinden.“ Er griff in die Tasche seines Gewands und warf glitzernden Sternenstaub über Johanna. „Mögen Glück und Zufriedenheit dein Leben begleiten.“
    Johanna sah an sich hinab. Überall an ihr glitzerte und funkelte es. Lachend drehte sie sich im Kreis, die Arme weit von sich gestreckt. Gabriel nickte dem kleinen Engel Balduin zu. Dieser fasste Johanna bei der Hand und nun drehte sie sich von selbst, schneller und schneller. Wieder blinkten die Sterne um sie herum, und ehe sie sich versah, lag sie zu Hause in ihrem Bett. Daneben stand Balduin.
    „Auf Wiedersehen, Johanna und schlaf gut“, sagte er leise. Im selben Augenblick schlief sie tief und fest.
    Als Johanna am nächsten Morgen erwachte, fiel ihr alles wieder ein. „War es etwa nur ein Traum?“, fragte sie sich. Da bemerkte sie etwas Glitzerndes auf dem Kopfkissen. Sie sah genauer hin und erkannte den Sternenstaub, den der Engel Gabriel über sie geworfen hatte. Ihr wurde ganz warm vor Freude. „Nein, es war kein Traum!“, jubelte sie. „Juhu, bald ist

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