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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Meier
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Ich kicherte, denn es kitzelte im ganzen Körper.
    Anschließend zeigte er mir die Töne fürs Wachsen, was bei mir allerdings anfangs gründlich schief ging. Anstatt größer zu werden, schrumpfte ich zusehends.
    „Nicht panisch werden“, riet mir der Weihnachtsmann mit ruhiger Stimme. „Wenn du weiterschrumpfst, finde ich dich nicht mehr.“
    Also atmete ich kräftig ein und schnaufte hörbar aus, um meine Panik zu dämpfen. Und tatsächlich, es klappte. Noch etwas zittrig wiederholte ich die Flötentöne, die mich zum Glück zu meiner normalen Größe übergehen ließen. Nach ein paar weiteren Versuchen hatte ich es dann heraus.
    „Bevor ich dir nun zeige, wie man den Schlitten lenkt“, sagte der Weihnachtsmann, „musst du lernen, wie man die vielen unterschiedlichen und zum Teil unleserlichen Handschriften der Wunschzettel der Kinder enträtselt.“
    Stolz folgte ich ihm in sein Büro, in dem säckeweise Briefe aus aller Herren Länder auf ihren Leser warteten. Ich staunte nicht schlecht, als ich Absender sah, deren Buchstaben ich nicht einmal kannte. Doch bekanntlich beherrscht der Weihnachtsmann immer die Sprache, die er für den jeweiligen Wunschzettel benötigt. Kurz darauf hielt ich einen Brief in den Händen, dessen Handschrift so krakelig war, dass ich sie nicht entziffern konnte.
    „Dieser Wunschzettel ist von einem dreijährigen Mädchen, das noch nicht schreiben kann. Du musst ihre Zeilen mit deinem Herzen lesen.“
    Ich blickte nochmals auf den Zettel und tatsächlich: „Ich glaube, sie wünscht sich eine Puppe.“
    Der Weihnachtsmann klopfte mir lächelnd auf die Schulter. „Gut, mein Junge, sehr gut.“
    Nachdem er mir beigebracht hatte, wie ich den magischen Rentierschlitten zu lenken hatte – meiner war etwas kleiner als der des Weihnachtsmanns – ging es los.
    „Du übernimmst Heilbronn“, sagte der Weihnachtsmann. „Dort kennst du dich aus.“
    „Ja, da wohne ich, stimmt. Und du machst den Rest der Welt, obwohl du verletzt bist?“
    Da war es wieder, dieses großväterliche Lächeln. Ohne zu antworten, nahm er die Zügel und brauste davon. Da bemerkte ich, dass sein Verband am rechten Arm weg war. So schnell verheilt?
    Während ich meinen Rentierschlitten durch die sternenvolle Nacht steuerte, las ich auf meiner Liste den Namen der Familie, die ich zuerst besuchen sollte.
    „Oh, nein“, murmelte ich. „Ausgerechnet Familie Waffeleisen. Die Schuldirektorin, die immer meint, ich hätte nicht das Zeug für den Stellvertreter des Weihnachtsmanns.“
    Etwas verunsichert stellte ich den Schlitten auf dem Dach ab, ordnete meine Gedanken zum Flötenspiel und flutschte durch den Kamin hindurch. Da normalerweise zu dieser Zeit alle schlafen sollten, brauchte ich mich nicht als Weihnachtsmann zu verkleiden, um die Geschenke unter den buntgeschmückten Baum zu legen.
    Gerade wollte ich einen Teddy für Marita und einen Lego-Baukasten für Benny unter den Christbaum legen, als plötzlich das Licht angeknipst wurde.
    „Du?“, fragte Frau Waffeleisen erstaunt.
    Ich hüstelte verlegen, doch dann füllte mein Herz sich mit Stolz und ich antwortete: „Ja, ich! Mein Name ist Felian Fohlau und ich bin der einzige Gehilfe des echten Weihnachtsmanns für heute Nacht.“
    Nun bin ich ganz aufgeregt, denn dieses Jahr, 2011, darf ich den Weihnachtsmann in der Schule vertreten. Und vielleicht darf ich sogar wieder Heilbronn beschenken.
    Carmen Matthes
wurde im Februar 1971 in Reutlingen geboren. Seit einigen Jahren lebt sie glücklich verheiratet bei Heilbronn. Als Asperger-Autistin mit Adhs ist ihr die Liebe zu Buchstaben angeboren. Bereits mit vier Jahren bringt sie sich das Lesen bei und stillt somit ihren täglichen Fragendrang an ihr Umfeld. Ihre Hobbys sind Schreiben, Lesen (auch Vorlesen) Zeichnen und Malen. Ihr Interesse gilt der Rechtsmedizin, Forensischen Entomologie, Astronomie, den Naturwissenschaften und der Human- Hunde- und Täterpsychologie. Am liebsten kreiert sie Kurzgeschichten für Anthologien
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