Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland
ihn nichts mehr auf seinem Platz. Ohne Rücksicht überrannte er sämtliche Elfen auf dem Flur und war in Rekordzeit bei Jale & Co angelangt. Jale stand auf einer Leiter und suchte ganz hinten im Regal nach einem Utensil.
Ohne groß nachzudenken, kletterte er auf eine weitere Leiter. Als er auf Jales Höhe war, stieß er sich kräftig ab und rollte gegen ihre Leiter.
Mit einem Schreckensschrei zog Jale ihren Kopf aus dem Regal und klammerte sich an den Sprossen fest, gerade schnell genug, denn durch den leicht abschüssigen Gang im Lager gewannen sie langsam an Geschwindigkeit, die Rollen drehten sich schneller und schneller.
„Ich bin an Weihnachten immer alleine!“, rief Marimi gegen den Fahrtwind. „Willst du dieses Mal zu mir kommen? Wir können zusammen Rosinenstollen und Lebkuchenstreusel mit Silbermarzipan essen und uns lustige Filme anschauen“, mittlerweile musste er fast schreien. Der Wind sauste ihnen um die Ohren.
„Okay“, schrie Jale und schaute relativ glücklich, soweit das bei dem starken Luftzug, der ihnen die Nasen platt drückte, möglich war.
Rasend schnell sausten sie an den Regalen vorbei, immer schneller ging es vorwärts. Plötzlich bemerkten sie, dass sie verfolgt wurden. Hinter ihnen raste der Weihnachtsmann auf einer Leiter entlang und gewann wegen seiner Masse ganz schön an Fahrt.
„Stehenbleiben!“, brüllte er und drohte ihnen mit der Faust. Die drei Leitern aber hörten nicht auf ihn. Stattdessen gaben sie dem Gefälle nach und beschleunigten stetig.
Irgendwann fing Jale an, zu lachen. Laut und heiter hallte es von der Decke wieder, bis Marimi einstimmte. So einen Spaß hatten sie schon lange nicht mehr an Weihnachten gehabt.
An einem langen Fach mit bunten Kugeln griff Jale flugs hinein. „Wasserbombe“, schrie sie munter, holte aus und bescherte dem Weihnachtsmann, der jetzt noch etwa einen Meter hinter ihnen fuhr, ein frisch gewaschenes Gesicht.
Er öffnete wütend den Mund, holte tief Luft und – lachte. Er lachte und lachte und konnte sich kaum mehr beruhigen. Und so flogen sie lachend auf ihren Leitern daher. Hoch oben. Am Weihnachtstag.
Carina C. Thomas ist 16 Jahre alt und wohnt im Siegerland. Zurzeit besucht sie das Gymnasium. Ihre Texte wurden in der Schülerzeitung und dem Schuljahrbuch veröffentlicht. Zu ihren Hobbys gehören schwimmen, reiten, schreiben und zeichnen. Die richtige Musik darf dabei natürlich nicht fehlen
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Eileen Fraust
Joulupukki und Tonttus
Aufgeregt erwacht Enie am Weihnachtsabend. Sie blickt aus dem Fester und schaut in den kristallblauen Himmel, blinzelt in die Sonne und genießt die warmen Strahlen. Der Garten ist mit Schnee gezuckert. Das Weiß glitzert in den schönsten Farben.
Unter ihrem Kopfkissen holt Enie einen Brief hervor, den sie Wochen zuvor mit ihrem Vater geschrieben hat. Vorsichtig faltet sie das rosa Papier auseinander. Auswendig sagt sie die Zeilen auf: „Lieber Weihnachtsmann. Von ganzem Herzen wünsche ich mir ein Weihnachten ohne Streit, dass wir Lieder singen und glücklich sind. Ich wünsche mir meine Lieblingspuppe Lina. Oma hatte mir Lina zur Geburt geschenkt. Als Oma eingeschlafen ist, habe ich ihr Lina mitgegeben. Nun wünsche ich mir wieder eine Lina, um ganz nah bei Oma zu sein. Deine Enie.“
Danach eilt sie in die Küche. Mama und Papa sitzen zusammen mit ihrem kleinen Bruder Tom beim Frühstück.
„Papa, Mama. Ich hab meinen Brief dem Weihnachtsmann aufgesagt, damit er nicht vergisst, heute Nacht vorbeizukommen.“ Freudestrahlend hüpft sie auf ihren Stuhl.
„Wir werden sehn mein Liebes“, antwortet ihr Vater lächelnd.
Der Tag vergeht wie im Flug. Enie kümmert sich um Tom. Sie liebt ihren Bruder sehr. So gut sie kann, hilft sie ihren Eltern. Sie weiß, ihre Eltern haben es nicht leicht. Beide arbeiten viel und haben wenig Zeit für die Kinder. Deshalb kommt es oft zum Streit zwischen ihren Eltern. Dies belastet Enie sehr.
Am Abend in der Kirche kann Enie weder still sitzen noch sich auf das Krippenspiel konzentrieren. Sie ist einfach zu aufgeregt. Auf dem Heimweg beginnt es, zu schneien. Die Flocken hüpfen wild herum und verfangen sich in Enies blonden Locken. Sie springt vor ihren Eltern her und singt: „Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum.“
Als sie ihr zu Hause erreichen, stürmt Enie hinein. Sie prüft, ob der Weihnachtsmann die Kekse und die Milch gegessen hat. Enttäuschend stellt sie fest, dass alles noch an seinem Platz ist.
Behutsam nimmt ihr Vater sie in die Arme. „Enie. Der
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