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Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland

Titel: Wuensch dich ins Wunder-Weihnachtsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Meier
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Nach dem ersten Bissen hätte er am liebsten die ganze Dose leergefuttert. Nein, er entschloss sich, eisern zu bleiben und die Kekse lieber für die nächsten Tage aufsparen.
    Tobi erklärte ihm den Sinn von Advent. Dass Advent Warten bedeutet. Warten auf Weihnachten, warten auf das Licht. Hell und hoffnungsfroh. Zusammen entzündeten sie die Kerzen, die die Höhle in ein schummriges Licht tauchte.
    „Fast wie bei uns zu Hause“, freute sich Tobi.
    Tobi erzählte von Josef und Maria. Von ihrer Herbergssuche. Vom Christkind, das in einem Stall geboren war und in der Krippe auf Heu und Stroh gebettet war. Von den drei Weisen aus dem Morgenland, die zur Geburt des Kindes Geschenke brachten, so, wie auch die Menschen einander an Weihnachten beschenkten. Dass in jeder Stube ein geschmückter Tannenbaum stand. Von den Weihnachtsliedern, die gesungen wurden.
    Drago bat: „Singst du mir eins vor?“
    Tobi überlegte kurz und sang drauflos: „Oh, Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter …“ Er kannte nur die erste Strophe.
    Drago wirkte wie verklärt. „Schööööön.“ Ihm gefiel, was Tobi erzählte. Insgeheim wünschte er sich, auch einmal Weihnachten zu feiern.
    Dann hatte sich Tobi mit einer Umarmung verabschiedet. Er klang traurig. „Kann erst wieder nach Weihnachten kommen, Drago. Wir bekommen Besuch von Opa und Oma und meiner Patentante.“
    Drago begleitete ihn bis vor die Höhle und sah ihm nach, wie Tobi davon stürmte. Kurz vor der Wegbiegung drehte er sich noch einmal um, winkte und rief: „Frohe Weihnachten, Drago. In fünf Tagen ist Weihnachten.“
    „Frohe Weihnachten, Tobi.“ Dragos Stimme klang traurig.
    Er trottete zurück in die Höhle, die vom Licht der Kerzen etwas erhellt war. Eingehüllt in die karierte Decke legte er sich aufs Sofa, schob sich ein Kissen unter den Kopf. Nur noch schlafen wollte er, solange, bis Tobi wieder Zeit für ihn hatte und Weihnachten endgültig vorüber war. Zum Trost griff er nach der Keksdose, futterte sie leer und löschte die Kerzen. Dann fielen ihm die Augen zu.
    Seltsames riss ihn aus dem Schlaf. Rief da jemand oder träumte er. „Drago, aufwachen.“
    Noch schlaftrunken öffnete Drago die Augen und erblickte Tobi, auf dem Kopf eine Weihnachtsmütze. Wie lange hatte er geschlafen? Drago rieb sich die Augen. „… was … was … ist los?“
    Tobi lachte: „Alte Schlafmütze. Steh endlich auf. Überraschung!“
    Drago war plötzlich hellwach. „Welche Überraschung? Ist Weihnachten schon vorbei?“
    Tobi stülpte Drago eine Weihnachtsmütze über: „Heut ist Weihnachten und du darfst mit uns feiern. Los, wir müssen uns beeilen. Meine Familie erwartet uns.“
    Tobis Familie hieß den kleinen Drachen herzlich willkommen. Es war genauso, wie Tobi es ihm erzählt hatte. Die Kerzen am Tannenbaum wurden angezündet, der Vater las die Weihnachtsgeschichte vor und dann war Bescherung. Alles war so feierlich. Am meisten freute sich Drago über den selbstgestrickten Ringelschal und die Riesendose mit Weihnachtskeksen.
    Bei dem Lied „Oh Tannenbaum“ summte Drago sogar leise mit. Das Größte war aber, dass Drago in Tobis Zimmer übernachten durfte. Für Drago, den kleinen Drachen, hätte Weihnachten nie enden müssen.
    Katharina Britzen , geb. 1954, lebt und arbeitet in Irrel/Südeifel unweit des luxemburger Städtchens Echternach. Sie hat zwei erwachsene Söhne und derzeit zwei Enkelkinder. Zu ihren Hobbys zählen das Schreiben (Prosa u. Lyrik), das Singen in einem Chor, Lesen und etwas Sport. Veröffentlicht hat sie mehrere Kurzgeschichten in Anthologien, Gedichte in der regionalen Presse und Beiträge in Heimatkalendern/Jahrbüchern. Eine ihrer Weihnachtsgeschichten für Kinder wird in diesem Jahr als ebook erscheinen. 2007 gehörte sie zu den Preisträgern bei der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte
.

J. Kössler
Amelias Weihnachtsfest
    Ich stand am Fenster. Gedankenverloren schaute ich hinaus in die klirrende Kälte. Kein Mensch war draußen zu sehen, wie ausgestorben erschienen die Straßen. Alle waren bei ihren Familien.
    „Ach ja, Familie …“, seufzte ich traurig.
    Ich hatte Angst. Aber nicht vor der frostigen Kälte, denn im Kamin prasselte ein munteres Feuer, das eine gemütliche Wärme ausstrahlte. Nein, ich hatte Angst vor dem bevorstehenden Weihnachtsfest.
    Mein Atem ließ die Scheibe beschlagen. Diese war fast vollständig angelaufen, da sah ich sie. Die zarten, kleinen, weißen Blumen. Zuerst nur schemenhaft und sie hätten

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