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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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berühren, heizt er sich nicht so stark auf, als wenn er in ganzer Länge mit dem Untergrund in Kontakt käme. Aber das ist nicht der einzige Vorteil des Seitenwindens. Vielmehr können die Zwergpuffottern auf diese Weise sogar steile Dünenhänge aus sehr losem Sand meistern.
    Durch das Seitenwinden entsteht auch das typische Muster aus parallelen Linien mit größeren Lücken im Sand, dem man auf den ersten Blick nicht ansieht, dass es von einer Schlange verursacht wurde. In trockenen Felsgebieten, wo auf dem Boden durch Verwitterungsvorgänge oft messerscharfe Kanten entstehen, birgt das Seitenwinden außerdem ein geringeres Verletzungsrisiko. Mit dieser punktuellen Fortbewegungstechnik vermeidet die Viper ein Gleiten ihres Körpers über diese Schnittflächen.
    Gute Tarnung
    In einem Lebensraum, der nicht selten aus endlosen Sandflächen ohne jedes Versteck besteht, ist Tarnung besonders wichtig. Dabei dient das Verschmelzen mit der Umgebung nicht nur dem eigenen Schutz, sondern soll auch regelmäßigen Jagderfolg garantieren. Um eine optimale Tarnung zu gewährleisten, sind Zwergpuffottern zum einen meist ähnlich gefärbt wie der Untergrund des Biotops, in dem sie leben; zum anderen verbringen sie den größten Teil des Tages im Boden vergraben. Zu sehen sind dann nur noch die Nasenlöcher, die schwarze Schwanzspitze, die manchmal sogar als beweglicher Köder eingesetzt wird, und die weit oben am Kopf sitzenden Augen. Die zwischen den Augen liegenden gestielten Schuppen sehen wie kleine Steinchen aus und verbessern so die Tarnung noch. Dadurch ist die lauernde Schlange für ihre potenzielle Beute kaum zu erkennen. Zwergpuffottern gehen aber auch in den späten Abend- und frühen Nachtstunden auf die Jagd, also dann, wenn die Temperaturen erträglicher sind und sich mehr Beutetiere auf die Nahrungssuche machen.
    Die Zwergpuffotter gehört zu den Schlangen, die lebende Junge zur Welt bringen. Dazu bleiben die Eier nach der Befruchtung im Körper der Mutter, bis die Entwicklung der Jungtiere abgeschlossen ist. Bei der Eiablage reißt die dünne Eihülle auf und gibt die bereits vollständig entwickelten Jungen frei.
    Zwergpuffotter
Bitis peringueyi
    Klasse Kriechtiere
    Ordnung Schuppenkriechtiere
    Familie Vipern
    Verbreitung Wüsten und Halbwüsten des südlichen Afrika
    Maße Länge: 20–32 cm
    Nahrung Eidechsen, kleine Nagetiere
    Zahl der Jungen 3–10 (lebend gebärend)
    Der Springbock: Afrikas südlichste Gazelle
    Als einzige Gazellenart südlich des Sambesi lebt der Springbock in den offenen trockenen Ebenen am Rand der Namib und der Kalahari. Dort ernährt er sich von den wenigen kargen Sträuchern sowie den Gras- und Gebüschinseln. Auf der Suche nach Nahrung bildet der Springbock zeitweise riesige Herden von über tausend Tieren, die alles kahl fressen, was ihnen vor die Schnauze kommt. Seinen Namen erhielt das zierliche Huftier aufgrund seiner charakteristischen Prellsprünge: Bei Erregung springt es mit allen Vieren gleichzeitig und erreicht damit bis zu 3 m Höhe und Weiten von 15 m.
    © shutterstock.com/Gerrit de Vries
    Bei den Springböcken tragen beide Geschlechter Hörner.
    Vom Millionentreck ins Schutzgebiet
    Im 19. Jahrhundert zogen die Springböcke gemeinsam in sog. Trecks zu Millionen in neue Nahrungsgründe. Da sie auf ihrer Massenwanderung auch viele Farmen ruiniert haben, wurden sie von den Farmern gejagt. Die starke Bejagung hat sie so weit dezimiert, dass die Art zwar nicht bedroht ist, aber heute vor allem in öffentlichen und privaten Schutzgebieten vorkommt. Die größten Herden findet man heute in der Kalahari.
    Schnelle und ansteckende Sprünge
    Elastisch wie ein Gummiball hebt der Springbock mit gleichzeitig nach unten gestreckten Beinen in die Luft ab und krümmt dabei die Linie Kopf-Hals-Rücken wie eine Katze. Im hinteren Teil des Rückens wird nun das Innere einer Hautfalte sichtbar, die von der Rückenmitte zu den beiden Seiten der Schwanzwurzel verläuft. Dieser Hautfalte, die auf Lateinisch »marsupium« heißt, verdankt der Springbock seine wissenschaftliche Bezeichnung Antidorcas marsupialis. Beim Öffnen dieser Tasche entfalten sich lange weiße Haare wie ein Irokesenkamm.
    Zoologen haben unterschiedliche Theorien entwickelt, welchen Sinn die Sprünge und diese Haarbürste haben könnten. Manche meinen, die plötzlichen Prellsprünge sollen vielleicht Feinde überraschen und abschrecken, andere interpretieren es lediglich als Warnzeichen an die Artgenossen und als Beginn

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