Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
Lebensraum etwa die gleiche Außentemperatur. Da den Tieren Unterhautfettgewebe fehlt, ersparen sie sich durch dieses konstante Lebensklima den Energieaufwand für die Regulation ihrer Körpertemperatur.
    So begibt sich das Erdferkel nachts auf die Suche nach Ameisen, seiner Lieblingsnahrung. Dabei entfernt es sich bis zu 30 km von seiner Höhle. Wenn außerhalb des Sommers die Ameisen seltener werden, frisst das Erdferkel auch Termiten.
    Auch bei den Termiten kommen die Klauen als unverzichtbares Werkzeug zum Einsatz: Mit ihnen bricht das Erdferkel den Bau der Staaten bildenden Insekten auf und gräbt sich zu seiner Nahrung vor. Mit der langen Schnauze kann es gut herumstöbern und mit seiner mehr als 25 cm langen, klebrigen Zunge die Beutetiere aufnehmen.
    Röhrenzähner
    Die Backenzähne stellen eine solche Besonderheit im Tierreich dar, dass die Erdferkel als Röhrenzahnartige (Tubulidentata) eine eigene Ordnung mit nur einer Familie (Orycteropodidae) und nur einer noch lebenden Art bilden. Lediglich im hinteren Kieferbereich besitzen die Erdferkel überhaupt Zähne, und zwar vier bis sechs in jeder Hälfte des Kiefers. Diese Zähne wachsen bis zum Tod der Tiere immer weiter und besitzen weder eine Wurzel noch Zahnschmelz. Sie sehen aus wie kleine Säulen und sind aus über tausend winzigen, sechseckigen, senkrecht nebeneinanderstehenden Röhren zusammengesetzt. Diese bestehen aus Zahnbein und sind mit eigenen Nerven und Blutgefäßen ausgestattet.
    Ameisen- und Termitenschutz
    Obwohl die Erdferkel bei ihrer stattlichen Körpergröße auf reichlich Nahrung angewiesen sind, räubern sie die Baue von Ameisen und Termiten nicht komplett aus oder suchen sie zweimal hintereinander auf. Instinktiv schützen sie die Tiere, von denen sie sich ernähren, indem sie sich jede Nacht auf den Weg zu einem anderen Bau machen. Erst nach einer gewissen Zeit kehren sie wieder zurück zu einem Bau, den sie schon einmal aufgebrochen haben. So haben die Ameisen und Termiten genügend Zeit, ihren Bau wieder zu reparieren und den Staat weiter zu vermehren.
    Die Zwergpuffotter: geheimnisvolle Spuren im Sand
    Schlangen haben fast alle Lebensräume dieser Erde erobert, darunter auch die unwirtlichsten Wüstenregionen. Eine typische Art der Trockengebiete ist die Zwergpuffotter – mit nur 20–30 cm Körperlänge eine der kleinsten Schlangen der Erde. Ihre Heimat sind die ariden und subariden Regionen im südlichen Afrika, wobei man die Tiere besonders häufig in den Dünenlandschaften der Namib findet.
    © Mauritius Images/Dieter Herrmann
    Zwergpuffottern bewegen sich flink durch seitliches Winden auch auf lockerem Sand.
    Warnendes Schnauben
    Die Zwergpuffotter (
Bitis peringueyi
) ist ein Mitglied der Familie der Vipern (Viperidae), zu der auch die in Europa heimische Kreuzotter (
Vipera berus
) gehört. Ihre nächsten Verwandten sind allerdings die Gabunviper (
Bitis gabonica
), die 1,5 m lang und so dick wie ein menschlicher Unterschenkel werden kann, und die etwas kleinere Nashornviper (
Bitis nasicornis
). Bei beiden handelt es sich um gefährliche Giftschlangen, während die Zwergpuffotter nur geringe Mengen relativ harmlosen Giftes enthält, das zumindest für Menschen nicht tödlich ist.
    Der Name Puffotter geht auf das laute Zischen zurück, das entsteht, wenn die Schlangen kräftig durch die Nasenlöcher ein- oder ausatmen. Erzeugt wird es zur Warnung möglicher Angreifer. Dabei profitiert die kleine Otter davon, dass auch viele große Schlangen solche Warnlaute ausstoßen, so dassRaubtiere bei diesem Geräusch zumeist vorsichtig sind. Zwergpuffottern sind sandbraune, manchmal auch olivgraue oder leicht rötlich gefärbte Tiere mit einer unregelmäßigen, dunklen Fleckenzeichnung auf dem Rücken und an den Flanken sowie einer hellen, rotbraun gefleckten Unterseite. Zwischen den Augen, die auf dem kurzen, abgeplatteten Kopf sehr weit oben angeordnet sind, sitzen einige gestielte und dadurch etwas abstehende Schuppen. Typisch ist außerdem der kurze Schwanz mit seiner schwarzen Spitze.
    Seitwärts durch die Hitze
    In den südafrikanischen Wüstengebieten erreicht der Boden während der Mittagshitze nicht selten eine Temperatur von über 50 °C. Um sich vor dieser extremen Temperatur zu schützen, bewegt sich die Wüstenschlange auf andere Art vorwärts als die meisten ihrer Verwandten: Sie schlängelt sich nicht nach vorn, sondern kriecht seitwärts. Weil beim Seitenwinden immer nur zwei Punkte des Schlangenkörpers den Boden

Weitere Kostenlose Bücher