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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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bewerkstelligt sie jedoch als Einzelgänger.
    Die Begattung der Weibchen erfolgt nicht durch Rudelmitglieder, denn dies würde zu Inzucht führen. Zahlreiche Männchen der Braunen Hyäne streifen als Einzelgänger durch die Wüsten- und Savannengebiete im Süden Afrikas. Diese Vagabunden suchen die Weibchen während der kurzen Brunstphase auf und begatten sie. Bei der Aufzucht der Jungen helfen alle Mitglieder des Familienverbandes.
    Hyänen
Hyaenidae
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Hyänen
    Verbreitung Halbwüsten, Steppen und Savannen in Afrika, Arabien, Vorderasien und Indien
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 110–180 cm Standhöhe: 60–90 cm
    Gewicht 25–65 kg
    Nahrung Allesfresser, hauptsächlich jedoch Aas; Erdwolf ausschließlich Termiten
    Geschlechtsreife mit 2–3 Jahren
    Tragzeit 90–110 Tage
    Zahl der Jungen 1–5
    Höchstalter 25 Jahre
    Ausweichstrategien
    In Ermangelung von Kleinsäugern und entsprechend anfallendem Aas hat sich die Streifenhyäne (
Hyaena hyaena
) in eine ganz eigene ökologische Nische eingepasst – sie kommt nur in Nordafrika, auf der Arabischen Halbinsel und in den angrenzenden asiatischen Gebieten vor.
    Der zu den Hyänen zählende Erdwolf (
Proteles cristatus
) ist ein reiner Insektenfresser. Dieses hoch spezialisierte Landraubtier ernährt sich fast ausschließlich von Termiten, die es mit seiner langen, breiten Zunge vom Boden ableckt. Im Sommer nimmt der Erdwolf bevorzugt Termiten der Gattung
Trinervitermes
zu sich, die nachts jeweils in Gruppen bis zu 5000 Individuen Grashalme ernten, um sie in ihrem unterirdischen Nest vergären zu lassen. Im Winter sind diese Termiten nicht oberirdisch aktiv. Dann greift die Hyäne auf die Erntetermitenart
Hodotermes mossambicus
zurück. Da diese saisonale Ausweichbeute tagaktiv ist, zieht der Erdwolf nun ebenfalls bereits am späten Nachmittag zur Nahrungssuche los. Die Termiten setzen sich gegen Feinde zur Wehr, indem sie eine ätzende Substanz aus Terpenen gegen ihre Angreifer verspritzen. Der Erdwolf ist gegen diese Abwehrmaßnahme allerdings gefeit. An seiner unbehaarten Schnauze können sich die Insekten für ihre Attacken nicht festklammern.
    Erdferkel: Einzelgänger ganz besonderer Art
    Sein an das Hausschwein erinnerndes Aussehen in Verbindung mit seinen einzigartigen Leistungen beim Graben haben diesem Säugetier den Namen Erdferkel (
Orycteropus afer
) eingebracht. Das einzeln lebende Tier ist jedoch mit den Schweinen, die eine eigene biologische Familie bilden und zur Ordnung der Paarhufer zählen, nicht enger verwandt. Es bildet eine eigene Ordnung, die der Röhrenzähner. Außerdem gilt das Erdferkel als letzte überlebende Art der Urhuftiere. Während die Tiere vor der letzten Eiszeit weit verbreitet waren und selbst in Europa lebten, ist ihr Vorkommen heute auf die Trockengebiete Afrikas südlich der Sahara, darunter die Namib, begrenzt.
    Erdferkel
Orycteropus afer
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Röhrenzähner
    Familie Erdferkel
    Verbreitung tropisches Afrika
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 110 cm Standhöhe: 60 cm
    Gewicht 60–80 kg
    Nahrung hauptsächlich Termiten
    Geschlechtsreife mit 2 Jahren
    Tragzeit etwa 7 Monate
    Zahl der Jungen 1, selten Zwillinge
    Höchstalter über 20 Jahre
    Leben in Dunkelheit
    Um der Hitze des afrikanischen Tages zu entgehen, verkriecht sich das Erdferkel tagsüber in seinem Bau und wird ausschließlich nachts aktiv. Mit seinen kleinen, dunklen Augen sieht es schlecht und nur schwarzweiß – auch eine Anpassung an die Dunkelheit. Aber dieses Manko wird durch einen sehr guten Geruchs- und Gehörsinn ausgeglichen. Diese Vorteile macht sich das Erdferkel zunutze, um seine Nahrung – Ameisen und Termiten – aufzuspüren.
    Ein meisterhafter Gräber
    Zum Graben besitzt das Erdferkel hervorragende Werkzeuge: Seine vorderen vier Zehen sind zu kräftigen Klauen aus Horn ausgebildet. Diese »Krallen« schlägt das Tier kraftvoll in den Boden, um beim Tunnelbau voranzukommen. Die gelockerte Erde schiebt es dann mit den hinteren Füßen aus dem Weg, die je fünf Zehen besitzen. Mit dieser Technik gräbt das Erdferkel, das ca. 110 cm lang und 80 kg schwer wird, seine Höhle, die bis zu 20 m lang sein kann. Diese ist von einem weitläufigen Tunnelsystem umgeben, so dass das Tier sich bei Gefahr schnell in einem der Gänge in Sicherheit bringen kann.
    Nächtlicher Ameisenliebhaber
    In seiner Höhle verschläft das Erdferkel den Tag bei einer angenehmen Temperatur von 24 °C. Nachts herrscht in seinem

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