Wuesten - Tierparadiese unserer Erde
der Flucht, auf der sie kurzfristig Geschwindigkeiten um 90 km/h erreichen.
Manche halten das Springen für ein Zeichen der Kontaktaufnahme, wenn sich die Tiere einer Gruppe bei der Futtersuche weit verstreut haben. Sicherlich kommt den Sprüngen je nach Situation mal die eine, mal die andere Bedeutung zu. In jedem Fall aber scheinen die Prellsprünge ansteckend zu sein: Kaum hat sich ein Tier in die Luft katapultiert, springen auch die anderen Mitglieder der Gruppe hoch.
Gesellig in jeder Lebenslage
Springböcke, die etwa eine Schulterhöhe von 80 cm und ein Gewicht von gut 40 kg erreichen, leben in gemischten Herden von etwa 30 Tieren zusammen. Nur die Junggesellen bilden eigene Gruppen. Wenn die Tiere zur Nahrungssuche in neue Gebiete ziehen, schließen sie sich mit anderen Rudeln zu riesigen Herden zusammen. Eine besondere Art von Geselligkeit pflegen die Böcke während der Paarungszeit im Mai: Sie bilden Haremsgruppen aus bis zu 30 Weibchen. Mit ihren Hörnern »zerzausen« die Männchen zur Markierung des Reviers einige Büsche, setzen Duftmarken aus Urin und Kot und präsentieren sich auffällig ihren Rivalen.
Ungefähr ein halbes Jahr nach der Befruchtung bringt das Weibchen ein Junges zur Welt, das bereits nach wenigen Stunden in der Lage ist, seiner Mutter zu folgen.
An karge Kost gewöhnt
Die Jungtiere werden erst nach sechs bis zwölf Monaten von der Muttermilch entwöhnt. Erwachsene Springböcke fressen Kräuter, Gräser und die Blätter von Büschen. Damit sie das karge Nahrungsangebot optimal nutzen können, stellen sie sich auf die Hinterbeine, um die oberen Äste zu erreichen. Ihr Kopf ist schmal und die Lippen beweglich, so dass sie damit gut zwischen Dornen manövrieren können. Sie bevorzugen jedoch die nach kräftigen Regengüssen sprießenden, besonders nährstoffreichen grünen Grasschösslinge und Knospen von Büschen. In weiten Wanderungen ziehen sie dem frischen Grün hinterher.
Wenn natürliche oder vom Menschen angelegte Wasserlöcher vorhanden sind, trinken die Tiere regelmäßig. In Dürrezeiten können sie ihren Flüssigkeitsbedarf auch über mehrere Tage ausschließlich aus ihrer pflanzlichen Kost decken. Dazu kratzen sie mit ihren Hufen auch Wurzeln aus dem Boden heraus.
Springbock
Antidorcas marsupialis
Klasse Säugetiere
Ordnung Paarhufer
Familie Hornträger
Verbreitung offene Trockenlandschaften im südlichen Afrika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 120–150 cm
Standhöhe: 68–90 cm
Gewicht 20–45 kg
Nahrung Blätter, Gräser, Kräuter, Wurzeln, Knollen
Geschlechtsreife mit 2 Jahren
Tragzeit 167–171 Tage
Zahl der Jungen 1, selten Zwillinge
Höchstalter 20 Jahre
DIE GOBI
Weites, wüstes Land
Die Gobi – das ist ein fast unüberschaubares und schwer abzugrenzendes System von Steppen-, Stein- und Sandwüsten, das sich über die südliche Mongolei, die Innere Mongolei und den Norden Chinas erstreckt. Das Klima ist mit heißen Sommern und kalten Wintern extrem kontinental. Aufgrund ihrer zentralen Lage fernab von den Küsten zählt sie zu den Binnenwüsten – Niederschlag bringende Wolken erreichen sie kaum oder regnen sich an den Außenrändern der Gebirge, die sie umgeben, ab. Schon ihre Größe ist beeindruckend: Mit 1,3 Mio. km 2 nimmt sie Rang zwei unter den Wüsten der Erde ein. Bewohnt wird sie hauptsächlich von Nomaden und im Innern ist sie nahezu menschenleer. Zur Fauna gehören die letzten Wildkamele, Wildziegen und der Maralhirsch, seltener sind Schneeleoparden oder der Gobi-Bär.
Inhalt
Unendliche Steppen und riesige Dünen
Oft auf Wanderschaft: die Tiere der Gobi
Trampeltiere: die letzten Wildkamele
Mongolische Rennratten: Überleben mit allen Sinnen
Der Gobi-Bär: seltener Einzelgänger
Der Schneeleopard: gefährdeter Gebirgsjäger
Steppenhühner: geheimnisvolle Invasoren
Unendliche Steppen und riesige Dünen
Die Gobi in Zentralasien ist mit 1,3 Mio. km 2 Ausdehnung nach der Sahara die zweitgrößte Wüste der Erde. Das mongolische Wort »Gobi« bezeichnet den Oberflächencharakter und könnte mit »wasserloser Ort« übersetzt werden. Als nördlichste Wüste der Erde erstreckt sich die Gobi über das mongolische Becken Zentralasiens und ist durchschnittlich 1000 m hoch, wobei sie im Zentrum auf rd. 600 m abfällt. Sie dehnt sich auf 1600 km Länge und 480–1000 km Breite östlich des Tarimbeckens über den Süden und Westen der Mongolei aus und über die Innere Mongolei. Die Gobi zählt zu den Binnenwüsten, d. h., ihre Trockenheit ist
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