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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Afrika und Südamerika umfasste. Ähnlichkeiten in der Flora und Fauna Südafrikas, Südamerikas und Australiens zeugen noch heute von dieser gemeinsamen Vergangenheit. Andererseits wird Australien oft als besonders alter Kontinent bezeichnet, denn vor allem im westlichen Hochland liegen über 2 Mrd. Jahre alte Granite und Gneise z. T. direkt an der Oberfläche; hier finden sich auch Gold und Nickel. An anderen Stellen hat der Wind im besonders trockenen Eiszeitalter, dem Pleistozän, über diesem Grundgestein Sedimente abgelagert. Im Zentrum und Westen des Kontinents liegen Tafelländer, deren harte, oft mehrere Meter mächtige Krusten Kieselsäure bzw. Eisen enthalten. Diese Kiesel- und Lateritkrusten sind im Alttertiär vor 67 bis 26 Mio. Jahren entstanden, teils durch Verwitterung des Gesteins, teils durch darübergeschichtetes Material. Auch die markanten Inselberge wie der Ayers Rock oder Uluru stammen mindestens aus dem Alttertiär; durch Verwitterung und Abtragung wurden sie aus der flachen Landoberfläche herausmodelliert. Neben Hartkrusten gibt es in den ariden westlichen Gebieten heute riesige Dünenfelder wie in der Victoriawüste, an die sich nach Osten Steinwüsten, Bergländer und Salzseen anschließen. Die Große Sandwüste mit ihren Salzpfannen und von Ost nach West streichenden Dünen geht nach Südosten in die mit lateritischen Gesteinsbrocken bedeckte Gibsonwüste über.
    Klimatische Wechselbäder
    Vom Jura vor etwa 170 Mio. Jahren an senkte sich das zentrale Tiefland teilweise ab, so dass etwa 20 artesische Becken entstanden, in denen sich unter undurchlässigen Sedimentschichten mineralreiches Grundwasser staut. Hier bildeten sich auch große Inlandseen, die im ausgehenden Tertiär trockenfielen, da die Flüsse immer weniger Wasser heranführten. Im anschließenden Pleistozän wechselten sich ab etwa 350 000 v. Chr. feuchte und trockene, warme und kalte Phasen ab. Von den feuchten Verhältnissen zeugen quarzreiche Sande und Strandwälle an den Seen sowie Überreste von Wäldern; von den Trockenzeiten Grasland-Horizonte, salz-, ton- und gipshaltige Sedimente sowie Dünen aus dem Material der ehemaligen Seeböden. Vor allem in der Simpsonwüste haben sich riesige Felder mit teils über 100 km langen Dünen entwickelt, die in einem Halbkreis fächerförmig um die Salzseen Fromesee, Callabonnasee und Eyresee reichen. Ihre Ausrichtung folgt den Hauptwindrichtungen der Hochdruckgebiete: im Süden von West nach Ost, nördlich des Eyresees von Süd nach Nord. Über Jahrtausende aus den vom Wind herangetragenen Sedimenten der Seen, Tonpfannen und Flüsse entstanden, sind sie heute aber nicht mehr aktiv, wie man an ihren vegetationsbedeckten Flanken erkennt. Neben Sanddünen und Salzseen findet man im Tiefland ebenfalls Hartkrustenböden und Steinpflaster-Ebenen.
    Tierische Spezialisten im Outback
    Auch im Australischen Outback müssen Tiere mit Widrigkeiten fertig werden: Es fehlt an Wasser, die Tage sind heiß, die Nächte kalt und die UV-Einstrahlung durch das Ozonloch hoch intensiv. Die Pflanzen haben weniger Blätter und ihre Biomasse ist weitgehend in den Boden verlagert. Dadurch mangelt es über der Erde an Deckung und Futter für Pflanzenfresser – und somit an Beute für Fleischfresser. Der Boden heizt sich stark auf, so dass die Fortbewegung zur Qual wird. Daher tun die Tiere es den Pflanzen nach und verkriechen sich im Boden. Über der Erde richten Termiten ihre Bauten mit der Schmalseite zur Mittagssonne aus. Um die Fußsohlen zu schonen, laufen viele Beuteltiere, Nager und Echsen eilig auf zwei Beinen über den heißen Sand. Tiere, die auf Trinkwasser angewiesen sind, müssen weit umherziehen wie die Wüstenvögel, nach Wasser graben wie manche Kängurus oder Tau sammeln wie Mäuse und Dornteufel.
    © istockphoto.com/solarseven
    Rotes Riesenkänguru im Kakadu Nationalpark
    Wirbellos, aber nicht hilflos
    Von den mindestens 125 000 Insektenarten Australiens ist bislang kaum die Hälfte wissenschaftlich beschrieben, doch viele von ihnen kommen auch in Trockengebieten vor. Ebenso wie in anderen Wüsten gibt es z. B. Honigtopfameisen. Bekannt ist auch die aggressive, bis zu 2 cm lange Bulldogameise (
Myrmecia gulosa
), die in der Mulga, der Mallee und im Grasland andere Insekten, aber auch kleine Wirbeltiere in ihre unterirdischen Baue schleppt. Die Kompasstermite (
Amitermes meridionalis
) im tropischen Grasland richtet ihre oft über 3 m hohen und mindestens ebenso breiten Lehmnester strikt

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