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Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Wuesten - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Wuesten - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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ehemaligen Sees. Die 500 km 2 umfassenden Salzflächen blieben zurück, als der See mit der Klimaerwärmung nach der letzten Eiszeit verdunstet ist. Noch heute wird die Salzschicht permanent aufgestockt. Wenn das Talbecken nach einem der seltenen starken Regen in der Umgebung kurzzeitig unter Wasser gesetzt wird, zieht die hohe Verdunstungsrate weitere Salze aus dem Boden an die Oberfläche. Im Nordteil des Tals bilden knapp 40 km 2 windgeriffelte, teils 25 m hohe Dünen einen Aufsehen erregenden Kontrast zu der sonst überwiegend kahlen Felslandschaft. Trotz der Hitze von durchschnittlich 40 °C und einer Luftfeuchtigkeit im Sommer unter 6 % haben sich hier überraschend viele Lebensformen entwickelt. Im Schutzgebiet von Death Valley leben allein 300 Vogel- und 53 Säugetierarten, darunter Hirsche, Dickhornschafe, Berglöwen und Kojoten, vor allem aber zahlreiche Fledermäuse und Nagetiere wie die Kängururatte. Sogar Fische hat das Death Valley zu bieten. Der skurrilste ist der »Teufelskarpfen«, ein Zahnkarpfen, der sich aus einem Vorfahren in einem der ältesten Seen dieser Region entwickelt hat. Das seltene Tier (
Cyprinodon nevadensis
) lebt in einer Quellgrotte ohne oberirdischen Abfluss.
    Über 600 verschiedene Pflanzenarten tragen dazu bei, dass Tiere in dieser unwirtlichen Umgebung überleben können. Sogleich zu erkennen sind die vereinzelten Joshua-Bäume, die Charakterpflanzen der Mojave, und verschiedene Wüstengräser. Eine erstaunliche Pflanzenvielfalt kommt nach den seltenen ergiebigen Regenfällen zum Vorschein: eine kurzfristige Wildblumenblüte. Am Talrand oberhalb von 2800 m gedeiht sogar eine subalpine Vegetationsstufe mit Zirbelkiefern und Great-Basin-Borstenkiefern. In höheren Regionen – der höchste, oft schneebedeckte Gipfel ist der 3368 m hohe Telescope Peak – krümmen sich u. a. Nusskiefern und Wacholder.

AUSTRALIENS ZENTRALE WÜSTEN
    Das »rote Herz« des Fünften Kontinents
    Das weitläufige, relief- und regenarme Zentrum Australiens nimmt drei Viertel der Landfläche ein und gehört zum trockenen und halbtrockenen Raum: eine Folge der Lage in den südlichen Subtropen und der größtenteils sehr armen Böden, die in weiten Teilen durch Eisenoxid rot gefärbt sind. In diesem Gebiet herrscht ein extremes Tageszeitenklima: Am Tag sind über 40 °C keine Seltenheit, nachts sinkt die Temperatur oft bis zum Gefrierpunkt ab. Etwa 3500 Stunden im Jahr scheint die Sonne, die mittleren Jahresniederschläge liegen deutlich höher als in vielen anderen Wüsten und Halbwüsten der Erde. Da der Regen aber sehr unregelmäßig fällt, müssen die Pflanzen große Anpassungsleistungen vollbringen.
    Inhalt
    Das rote Herz Australiens
    Tierische Spezialisten im Outback
    Felskängurus: soziale Kletterkünstler
    Nasenbeutler: Allesfresser auf dem Rückzug
    Thermometerhuhn: Nachwuchs aus dem Kompost
    Zebfrafinken: laute Gesellschaft
    Der Dornteufel: nichts geht über Ameisen
    Kragenechse: mehr Schein als Sein
    Warane: flinke Jäger im Sand
    Giftnattern: Jäger mit gutem Riecher
    Honigtopfameisen: lebende Vorratsspeicher
    Das rote Herz Australiens
    Australien liegt am südlichen Wendekreis und reicht etwa vom 10. bis zum 45. Grad südlicher Breite. Von der Antarktis abgesehen, ist dies der trockenste Kontinent der Erde: Etwa die Hälfte seiner Fläche erhält jährlich im Mittel weniger als 300 mm Niederschlag. Andererseits gibt es kaum Gebiete mit durchschnittlich weniger als 100 mm Niederschlag im Jahr und so mag es auf den ersten Blick verblüffen, dass fast das gesamte Innere von Wüsten und Halbwüsten bedeckt ist: In 40 % des Landes herrscht ein arides Wüstenklima; an dieses bis an die Westküste reichende Zentrum schließen sich im Norden, Osten und Südosten halbkreisförmig semiaride Bereiche an, die noch einmal 35 % ausmachen. Dies liegt zum einen an den starken Schwankungen der Niederschläge, die immer wieder zu jahrelangen Dürren oder aber zu katastrophalen Überschwemmungen führen. Zum anderen sind die Böden aufgrund ihrer erdgeschichtlichen Entwicklung sehr unfruchtbar.
    © shutterstock.com/Ronald Sumners
    Der Ayers Rock (Uluru) – das Wahrzeichen Australiens und heiliger Berg der Aborigines
    Uraltes Gestein
    Einerseits ist Australien ein junger Kontinent, denn erst im frühen Tertiär, vor etwa 50 Mio. Jahren, trennte er sich von der Antarktis und wanderte nach Norden. In der Kreidezeit, vor rd. 120 Mio. Jahren, gehörten beide noch zum Südkontinent Gondwana, der außerdem Indien,

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