Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
Vom Netzwerk:
Gefühl des Friedens durchströmte sie. Sie hatte auf ihre eigene Art gewonnen.
    Punkt sechs: In ferne Länder reisen. Erledigt.
    Rakin und sie würden nach Diyafa fliegen. Und weitere Reisen würden folgen. Ihr Reisepass würde ihr gute Dienste leisten.
    Sie lächelte, als sie die weiteren Punkte durchlas.
    Kein Zweifel, sie war auf dem richtigen Weg, auch wenn die Aufgaben immer schwieriger wurden.
    Sie legte die Liste zurück. Im Gegensatz zu deren festem Papier fühlte sich der Brief ihres Vaters fast weich wie Zellstoff an. Sie las die Anrede und den ersten Absatz:
    Meine liebe Laurel,
    wenn Du das liest, bin ich nicht mehr bei euch.
    Obwohl sie den Inhalt auswendig kannte, begann ihr Herz bei diesen Worten noch immer heftig zu schlagen.
    Fünf Monate war ihr Vater jetzt schon tot, aber sie konnte sich nicht an den Verlust gewöhnen. Sie las den Brief zu Ende und wünschte einmal mehr, das Doppelleben ihres Vaters wäre nie ans Tageslicht gekommen. Dass ihr Dad heimlich mit Angela zusammengelebt hatte, hatte ihren Glauben an glückliche Ehen tief erschüttert.
    Rakin mochte ihr keine Liebe bieten, aber zumindest Ehrlichkeit!
    Und die Vorteile lagen auf der Hand.
    Er bot ihr alles, wonach sie sich in der Zeit mit Eli so verzweifelt gesehnt hatte. Und mehr.
    Rakin zu heiraten bedeutete Träume wahr werden zu lassen. Gleichzeitig würde sich ihr Bruder Matt, der die Abteilung New Business leitete, über die neuen Kundenkontakte sehr freuen. So würde sie einem weiteren Punkt auf der Liste entscheidend näherkommen …
    Punkt neun: Die Kincaid Group retten helfen.
    Und auch Rakin hatte etwas von ihrer Übereinkunft.
    Es gab nichts zu verlieren.
    Im Büro für Hochzeitsanmeldungen mussten sie nur kurz warten; dann unterschrieb Laurel neben Rakins markantem Namenszug – an der Stelle, wo Braut stand.
    Braut? Einen Moment lang erfasste sie Panik. Noch vor einem Monat war sie mit ihrem besten Freund verlobt gewesen, den sie gut kannte und den sie verstand. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, einen Mann zu heiraten, den sie gerade erst kennengelernt hatte – noch dazu einen Wüstenprinzen, einen richtigen Scheich.
    Dann beruhigte sie sich wieder. Sie mochte Rakin und vertraute ihm. Er brauchte eine Braut – die Kincaid Group mehr Kontakte. Außerdem half er ihr, die Frau zu werden, die sie insgeheim immer schon gern gewesen wäre.
    Die Büroangestellte hinter dem Tresen gab Rakin die Durchschrift der Anmeldung.
    „Manche Hotels auf dem Strip sind ziemlich teuer“, erklärte die Angestellte. Dann musterte sie Rakin von oben bis unten. „Aber für Sie spielt das vielleicht keine Rolle.“ Der Blick auf Laurel verriet eine Spur von Neid. „Dann eine schöne Hochzeit. Und viel Glück.“
    Sie verließen das Büro. Bei den Werbetafeln der Anwaltsbüros zögerte Laurel. Eine ganze Gedankenspirale kam in Gang. Wie würde sich ihre Familie zu dieser Spontanheirat stellen? Während der Verlobung mit Eli hatten die Anwälte sowohl seiner als auch ihrer Familie monatelang Bedingungen ausgearbeitet, um jedwede Nachteile für ihre Seite auszuschließen.
    Unauffällig betrachtete sie Rakin. Was wusste sie schon von ihm? Nur dass er Elis Freund war. Und dass sie ihn mochte. Sehr sogar. Was, wenn er ein Gigolo war?
    Sofort riss sie sich zusammen. Was für eine lächerliche Vorstellung! Rakin Abdellah war ein schwerreicher Mann. Das entging auch beim flüchtigen Hinsehen niemandem, wie die Angestellte gerade eben bewiesen hatte.
    Trotzdem hörte sie sich sagen: „Ich glaube, wir brauchen einen Ehevertrag. Meine Familie würde mich umbringen …“ Sie unterbrach sich, als er sie am Ellbogen berührte. „Wohin gehen wir?“
    „Einen Anwalt suchen. Ich will nicht, dass du Schuldgefühle bekommst.“
    „Ich muss mich wie eine Spielverderberin anhören.“
    „Gar nicht.“ Er lächelte ihr zu, und die Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten durcheinander. „Das würde ich nie denken. Mir gefallen deine klare Sicht der Dinge und die Fürsorge für die Familie.“
    Trotzdem wünschte ein Teil von ihr, dass Rakin sie aller Vernunft zum Trotz hochheben und in der nächstbesten Kapelle heiraten würde. Dann würde man sie selbst nicht verantwortlich machen können für das, was weiter geschah. Und vielleicht würden sich dann die nächtlichen Zweifel völlig in Luft auflösen …
    Beim Anwalt fiel es Laurel leicht zu sagen, worauf es ihr ankam. Aus der Verlobungszeit mit Eli hatte sie alles noch im Kopf.
    Rakin brauchte

Weitere Kostenlose Bücher