Wuestenfeuer in Seinem Blick
hast du auch erwähnt – und vielleicht möchtest du sogar nach Diyafa.“
Sie schien zu überlegen.
Dass ihr jetzt womöglich noch Zweifel kamen, durfte er nicht zulassen!
„Laurel, wir fahren, wohin du willst. Nach Indien zum Taj Mahal, zum Tower in London. Du kannst in Frankreich im Frühling am Seine-Ufer Champagner trinken. Du wirst Abenteuer erleben, die du nie bereust.“
Der nachdenkliche Gesichtsausdruck verschwand, und sie sah ihn voller Sehnsucht an. „Das ist nicht fair! Du nutzt meine größte Schwäche aus.“
Ihr Fernweh. Das stimmte natürlich. Er wusste, dass er ihr die Verwirklichung eines Lebenstraumes bot.
„Träume sind keine Schwäche.“
Sie sah ihn an, ohne dass er deuten konnte, was sie dachte. „Und du willst meine wahr machen?“
Er wollte nicht, dass sie ihn romantisch verklärte. Schließlich war er nicht die Liebe ihres Lebens. Er wollte keine Missverständnisse, nicht dass es lief wie bei seinen Eltern. Schließlich war er nur ein Mann, weiter nichts. „Es ist keine einseitige Sache. Vergiss nicht, ich bekomme auch, was ich brauche.“
„Also eine klassische Win-win-Situation, die beiden Seiten Vorteile bringt?“
Sie verstand! Eine bessere Frau würde er niemals finden.
„Genau“, bestätigte er zufrieden. „Du siehst, alles spricht dafür, dass du meinen Vorschlag annimmst.“
Seinen Vorschlag.
Das Wort brachte Laurel zurück zu Rakins Eingangsworten: Es ging ums Geschäft. Nicht um Träume.
Ruhelos sprang sie plötzlich auf. „Ich glaube, jetzt habe ich den Tiefpunkt überwunden. Vielleicht kann ich den Fluch der Winthrops doch noch brechen.“
Rakin erhob sich langsam und stellte sich ihr in den Weg. „Du willst weiterspielen? Jetzt?“
Sie warf ihm einen Blick zu, der mit Flirten nichts zu tun hatte.
Rakin begriff, dass er den Grund für diese … Unruhe geliefert hatte. Laurel wirkte ja ganz verstört.
„Du hast mich gefragt, ob ich mich mit dir auf das Spiel meines Lebens einlassen will“, sagte sie. „Was machen da schon ein paar Minuten mehr oder weniger aus?“
Er hob beschwichtigend die Hand.
„Lass dir alle Zeit der Welt.“ Dabei sah er sie mit typisch männlicher Verwirrung an. Dann gab er den Weg frei. „Aber es geht wohl kaum um ein ganzes Leben. Nur um eine vorübergehende Vereinbarung.“
Aber Laurel ging nicht weiter. „Ich brauche ein Zeichen.“
„Was für ein Zeichen?“, fragte er verständnislos.
„Dass es richtig ist, dich zu heiraten.“
„Und was wäre da ein gutes Zeichen?“
„Zum Beispiel das Geld zurückzugewinnen, das ich beim Roulette verloren habe.“
„Aber deine Familie gewinnt doch nie!“
Amüsiert ging Laurel voraus in den Spielbereich. Rakin fühlte sich jetzt ebenso aus dem Gleichgewicht wie sie. Über die Schulter sagte sie: „Diesmal probiere ich es an den Automaten. Und wie gesagt, ich nehme es als Omen.“
Rakin stieß einen undefinierbaren Laut aus.
Laurel wandte sich um und sah, wie er eine Münze aus der Tasche holte.
„Kopf oder Zahl?“, fragte er.
Sie blieb stehen. Welch absurde Situation! „Du willst doch nicht die wichtigste Entscheidung meines Lebens von einer Münze abhängig machen?“
„Und du? Von einer Reihe Kirschen!“
„Mir gefallen die Kirschen besser.“
Er versuchte nicht einmal zu lächeln.
„Du hast nicht vor, meinen Antrag anzunehmen, stimmt’s?“
Laurel antwortete nicht sofort. Insgeheim musste sie sich eingestehen, dass sie doch ziemlich verwirrt war. Ihre ganze Welt stand Kopf! Viel schlimmer als im Rollercoaster.
Ein Teil von ihr wollte spontan Ja sagen.
Welch ein Abenteuer es doch wäre, Rakin zu heiraten! Mit ihm würde sie völlig neue Dinge erleben. Und in geschäftlicher Hinsicht bot die Ehe mit ihm sicher auch viele Vorteile. Die Kincaid Group brauchte neue Handelsbeziehungen. Vor allem im Hinblick auf Jack Sinclair, der der Firma so großen Schaden zufügte.
Aber ein anderer Teil von ihr, der vorsichtigere, ermahnte sie, dass sie Rakin noch kaum kannte und sie ein zu hohes Risiko einging.
Von Vernunft konnte keine Rede mehr sein, als er ihr die Hand auf die Schulter legte.
„Ich hätte dich letzte Nacht auf der Terrasse fragen sollen“, platzte er heraus. „Während der Hochzeitsfeier hättest du den Antrag vielleicht eher angenommen.“
Seine Hand auf ihrer nackten Haut brannte wie Feuer. Laurel fiel es immer schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen. „Glaube ich nicht. Damals warst du mir noch fremd. Jetzt kenne ich dich so viel
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