Wuestenfeuer in Seinem Blick
besser.“
Sie zählte an den Fingern ab, was sie inzwischen über ihn wusste. „Erstens macht es Spaß, mit dir zusammen zu sein. Zweitens bist du sehr freundlich. Du hast beim ersten Mal im Rollercoaster meine Hand gehalten. Drittens gefällt dir die Welt um uns herum. Das habe ich auf dem Eiffelturm herausgefunden. Viertens bist du gut zu Kindern …“
„Das kannst du doch gar nicht wissen.“
Er ließ sie los, und sofort fror sie.
„Doch“, widersprach sie. „Du warst so nett zu Flynn.“
„Wenn es so ist … dann heirate mich!“ Durchdringend sah er sie an.
„Nur wenn ich gewinne.“
Während sie schwungvoll weiterging, nahm sie eine Münzrolle aus ihrer Tasche. Sie riss die Banderole mit dem Logo des Casinos auf und spielte gleich am erstbesten Automaten.
Schnell wirbelten die Symbole und Zahlen durcheinander. Als Stillstand eintrat, passte nichts zusammen. Kirschen waren auch keine dabei.
Ebenso lief das nächste Spiel.
Laurel sank der Mut. Aber wenn sie ein eigenes Leben wollte, musste sie solche Situationen meistern.
Den ganzen Tag mit Rakin hatte ein Hochgefühl sie getragen. Sie beide genossen die gegenseitige Nähe. Ihre innere Stimme sagte ihr, dass sie ein großartiges Team auf Zeit abgeben würden – zum Vorteil der Kincaid Group und von Gifts of Gold.
Nein, es wäre nicht verrückt, ihn zu heiraten. Sie mochte ihn. Und er spielte nicht einmal.
Sie starrte auf die rotierenden Symbole. Was tat sie da überhaupt?
Rakin hatte recht: Sie brauchte nicht irgendein Zeichen. Es ging um eine vernünftige geschäftliche Entscheidung. Und die Vernunft sprach dafür, den Antrag anzunehmen.
Sie brauchte nicht zu beweisen, dass sie gewinnen konnte. Da wusste sie, dass sie Ja sagen würde.
Zum letzten Mal drückte sie auf den Einschaltknopf. Dann wandte sie sich um, um Rakin die Antwort zu geben, auf die er wartete.
Plötzlich ließ ein Durcheinander von Glockentönen und Hupgeräuschen sie herumfahren. Ungläubig las sie auf dem Display, dass sie einen Angestellten holen sollte.
„Die Lichter blinken wie verrückt“, stellte sie benommen fest. „Ich habe gewonnen.“
Rakin lachte.
„Ich habe gewonnen!“, wiederholte sie.
Aber Rakin beachtete den leuchtenden und Krach machenden Automaten nicht. Stattdessen kam er mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Sieht so aus, als hättest du den Fluch der Winthrops gebrochen. Das war der Jackpot!“
Sie blickte zu den Zahlen auf: 22.222 Dollar! Das war kein Vermögen, aber deutlich mehr, als sie vorhin verloren hatte. „Zwei muss meine Glückszahl sein.“
Dann fühlte sie sich von Rakin in die Arme genommen. Er wirbelte mit ihr herum, bis ihr schwindelig wurde. Als er sie wieder absetzte, kam die Benommenheit wieder – und mit ihr Begeisterung.
Sie strahlte ihn an. „Ich bin …“ Wie sollte sie das beschreiben? „… glücklich.“
„Wir beide werden sehr glücklich sein. Wir heiraten morgen.“
5. KAPITEL
Das war ihr Hochzeitstag.
Laurel befreite sich von der Bettdecke, die sich in der Nacht um ihre Beine geschlungen hatte. Schwungvoll setzte sie sich aufrecht und schob einen dünnen Träger ihres cremeweißen Nachthemds auf die Schulter zurück.
Auf dem Nachttisch stand ein Glas mit der Rose, die Rakin ihr zu ihrem Gewinn geschenkt hatte. Darunter hatte sie vor dem Schlafengehen einen zerknitterten Brief und einen Zettel geschoben. Diese beiden Schriftstücke bestimmten ihr Leben: der Brief von ihrem Vater und ihre Liste.
Sie griff zuerst nach der Liste.
Punkt eins: Mit Eli Schluss machen. Erledigt.
Und kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Eli war mit Kara viel glücklicher.
Punkt zwei: Roten Lippenstift benutzen. Erledigt.
Punkt drei: Mit einem Fremden flirten. Erledigt.
Das hatte sie mit Hingabe getan … Und ganz erstaunlich, was daraus geworden war! Jetzt wollte Rakin sie heiraten. Dabei hatten sie sich noch nicht mal geküsst …
Lächelnd las sie weiter.
Punkt vier: Eiscreme im Bett essen.
Ein absolutes Tabu im Hause der Kincaids. Am Vorabend, als Rakin sich Eis als Dessert bestellt hatte, hatte sie unwillkürlich an diesen Punkt denken müssen. An der Seite des dunkelhaarigen Fremden, von dem sie immer abhängiger wurde, war es so einfach, plötzlich Dinge zu tun wie niemals zuvor. Ja, und eines Tages würde sie ganz sicher mit ihm Eiscreme im Bett essen.
Punkt fünf: Die ganze Nacht lang im Casino spielen.
Jetzt hatte sie ein für alle Mal bewiesen, dass sie das gar nicht musste. Ein seltsames
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