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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen Aktenkoffer und holte mehrere ausgedruckte Fotografien heraus, die er Pitt reichte. Die Fotos zeigten den Bug und die Backbordseite der blauen Jacht, die an einem staubigen Kai vertäut war. Pitt entging nicht, dass auf keinem der Fotos die Steuerbordflanke zu sehen war, wo er die Jacht gerammt hatte. Das letzte Foto zeigte in Nahaufnahme eine libanesische Tageszeitung mit dem aktuellen Datum und im Hintergrund die Jacht. Gunn beugte sich über Pitts Schulter und studierte die Fotos.
    »Sieht aus, als sei es das gleiche Boot«, gab er widerstrebend zu. Er konnte nur nicken, als Pitt ihm das Foto eines Rettungsrings zeigte, auf dem der Name der Jacht deutlich zu lesen war. Pitt nickte ebenfalls, da er keinen Hinweis darauf fand, dass die Fotos manipuliert worden waren.
    »Das widerspricht aber nicht der Tatsache, dass einer unserer Wissenschaftler ebenfalls entführt und zum Heimathafen der Jacht irgendwo an der Küste gebracht wurde«, sagte Pitt.
    »Ja, unsere Abteilung hat sich an den örtlichen Polizeichef in Kirte gewandt, der einen Mann losschickte, der sich die Kaianlagen ansehen sollte, die Sie beschrieben haben.« Er wandte sich um und nickte seinem Assistenten zu, der ein dünnes Päckchen aus dem Aktenkoffer zog und seinem Vorgesetzten reichte.
    »Sie können eine Kopie des Berichts haben, der in Kirte geschrieben wurde. Ich war so frei, ihn für Sie ins Englische übersetzen zu lassen«, sagte der Beamte und reichte Pitt mit einem entschuldigenden Blick das Dokument. »Der untersuchende Beamte berichtete, dass nicht nur die Schiffe, die Sie beschrieben haben, nicht im Hafen anzutreffen waren, sondern dass es dort überhaupt keine Schiffe gab.«
    »Sie haben ihre Spuren aber verdammt schnell verwischt«, stellte Gunn fest.
    »An dem Ort einzusehende Dokumente weisen darauf hin, dass dort ein großer Frachter – ähnlich dem, den Sie beschrieben haben – früher an dem gleichen Tag vor Anker lag und eine Ladung Textilien aufgenommen hat.
    Jedoch geht aus den Hafenprotokollen hervor, dass das Schiff den Hafen acht Stunden vor Ihrer angeblichen Ankunft verlassen hat.«
    Der Beamte musterte Pitt mit einem mitfühlenden Blick.
    »Es tut mir leid, dass wir ohne weitere stichhaltige Beweise in dieser Angelegenheit nichts weiter tun können«, fügte er hinzu.
    »Ich erkenne, dass sich das Ganze zu einem ziemlich verwirrenden Vorgang entwickelt hat«, sagte Pitt und unterdrückte mühsam seinen Zorn. »Ich frage mich jedoch, ob Sie mir zumindest mitteilen können, wer diesen Frachthafen in der Nähe von Kirte betreibt?«
    »Es ist eine private Firma namens Anatolia Exports.
    Sämtliche Daten und Kontaktinformationen befinden sich in dem Bericht.« Er sah Pitt nachdenklich an. »Falls ich Ihnen in irgendeiner Weise weiterhin behilflich sein kann, lassen Sie es mich bitte wissen.«
    »Vielen Dank für Ihre Unterstützung«, erwiderte Pitt knapp.
    Während die Polizeibeamten das Schiff verließen, schüttelte Gunn den Kopf.
    »Unglaublich. Zwei Morde und eine Entführung, doch niemand wird beschuldigt – außer uns.«
    »Das ist eine Gemeinheit«, sagte Kapitän Kenfield.
    »Aber nur weil die andere Seite mit gezinkten Karten spielt«, sagte Pitt. »Anatolia Exports haben die örtliche Polizei von Kirte ganz offensichtlich gekauft. Ich glaube, das hat unser polizeilicher Freund auch ganz klar erkannt.«
    »Ich denke, die Situation war für sie ein wenig peinlich, daher versuchen sie, irgendwie das Gesicht zu wahren«, sagte Kenfield.
    »Sie sollten aber eher daran interessiert sein, ihre Arbeit anständig zu machen«, schimpfte Gunn.
    »Ich hätte erwartet, dass sie zumindest zu dem Zeitpunkt aufgehorcht hätten, als Sie ihnen erzählt haben, dass Sie die Frau von dem Überfall auf den Topkapi-Palast wiedergetroffen hätten«, sagte Kenfield.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Ich habe ihnen gar nichts von ihr erzählt.«
    »Warum nicht?«, fragte Gunn ungläubig.
    »Ich wollte das Schiff nicht noch mehr gefährden, solange wir uns in türkischen Gewässern bewegen. Wir haben ja gesehen, zu was sie fähig sind, wer immer
sie
auch sein mögen. Außerdem hatte ich den Verdacht, dass die örtliche Polizei nicht das geringste Interesse daran hat.«
    »Wahrscheinlich haben Sie in diesem Punkt völlig recht«, sagte Kenfield.
    »Aber wir können sie doch nicht einfach ungeschoren laufen lassen«, protestierte Gunn.
    »Nein«, pflichtete Pitt ihm bei und schüttelte den Kopf. »Das werden wir auch nicht tun.«
    Die

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