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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fügte Sam hinzu, »aber ich dachte, du würdest es vielleicht wissen wollen.«
    Sophie nickte, während sie die Lektüre des Berichts beendete. Doch sie gab ihn Sam nicht zurück.
    »Ich würde gerne mal mit Hassan reden«, sagte sie schließlich mit betont sachlicher Stimme.
    »Wir sind heute ein bisschen dünn besetzt für eine Operation. Lou und die Truppe sind bis morgen unten in Haifa, und Robert liegt mit Grippe zu Hause im Bett.«
    »Dann sind nur wir beide übrig, Sammy. Irgendwelche Einwände?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Wenn dieser Knabe irgendetwas mit Caesarea zu tun hat, dann will ich ihn auch haben.«
    Sie machten einen Plan für ihr abendliches Rendezvous, dann erhob sich Sam und verließ das Büro. Sophie hatte sich wieder in den Polizeibericht vertieft, als sie plötzlich das Gefühl hatte, dass jemand sie anstarrte. Sie hob den Kopf und sah zu ihrer Überraschung Dirk in der Tür stehen. Er hatte einen dicken Strauß Lilien in der Hand.
    »Entschuldigen Sie, ich suche den diensthabenden Sheriff dieses Ladens«, sagte er mit einem strahlenden Lächeln.
    Sophie sprang aus ihrem Sessel auf.
    »Dirk, ich dachte, du hättest nicht vor nächster Woche frei«, sagte sie, kam zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Die Universität hatte die Ausgrabungen in Caesarea für dieses Jahr unterbrochen, daher nehme ich an, dass meine Arbeit erst mal beendet ist«, sagte er und legte die Blumen auf ihren Schreibtisch. Dann nahm er sie in den Arm und küsste sie. »Ich habe dich vermisst«, flüsterte er.
    Sophie spürte, wie sich ihre Haut rötete und ihr heiß wurde, dann fiel ihr ein, dass ihre Bürotür offen stand.
    »Ich könnte eine kurze Pause machen«, stammelte sie.
    »Sollen wir essen gehen?«
    Sobald er zustimmend nickte, ergriff sie mit ihm zusammen die Flucht vor den neugierigen Augen im Büro und führte ihn in einen nahe gelegenen parkähnlichen Garten.
    »Ich kenne in der Altstadt einen wunderschönen Platz zum Picknicken. Wir können uns auf dem Weg dorthin etwas zu essen kaufen«, schlug sie vor.
    »Klingt verlockend«, sagte er. »Ich habe noch nicht viel von Jerusalem gesehen. Ein Spaziergang durch die Straßen ist immer der beste Weg, um den Geist und Charakter einer interessanten Stadt kennen zu lernen.«
    Sophie ergriff seine Hand und verließ mit ihm den Park des Rockefeller Museums. Nicht weit entfernt befand sich das Herodestor, einer der zahlreichen Eingänge zur Altstadt Jerusalems. Ungefähr eine Quadratmeile groß, ist die Altstadt das religiöse Herz von Jerusalem und enthält die wichtigsten historischen Bauwerke der Stadt: die Grabeskirche, die Klagemauer und den Felsendom. Eine imposante Steinmauer, vor über vierhundert Jahren von den osmanischen Türken errichtet, umgibt den gesamten historischen Teil der Stadt.
    Als er durch das Tor trat und ins Muslimische Viertel kam, bewunderte Dirk die zeitlose Schönheit des geschliffenen Kalksteins, der die Grundlage jedes Denkmals, jedes Geschäftshauses und jedes Wohnhauses der Stadt zu sein schien, ganz gleich wie unbedeutend oder vernachlässigt der jeweilige Bau auch sein mochte. Aber viel mehr amüsierte er sich über die bunt gemischte Bevölkerung, die sich in den engen Straßen und Gassen drängte. Als er einen armenischen Juden neben einem Äthiopier in weißem Mantel und einem Palästinenser mit einer Kufiya auf dem Kopf an einer Verkehrsampel auf grünes Licht warten sah, begriff er, dass er sich an einem Ort befand, der auf der Welt absolut einmalig war.
    Sophie führte ihn durch eine dunkle und staubige Gasse zu einem betriebsamen offenen Markt, auf Arabisch
souk
genannt. Sie suchte sich wie selbstverständlich ihren Weg vorbei an fliegenden Händlern und kaufte an verschiedenen Ständen Falafel, Lamm-Kebap, süßes Gebäck und eine große Tüte Obst.
    »Du hattest gesagt, du wolltest typische einheimische Kost haben, da hast du sie«, neckte Sophie und ließ Dirk ihre improvisierte Mittagsmahlzeit tragen.
    Sie führte ihn einige Blocks weiter, dann erreichten sie das Gelände der St.-Anna-Kirche. Von den Kreuzfahrern errichtet, war der Standort des ehrwürdigen steinernen Bauwerks im Herzen des muslimischen Viertels eine der vielen seltsamen Gegensätzlichkeiten, die man in der alten Stadt finden konnte.
    »Ein hübsches jüdisches Mädchen bringt mich zu einer christlichen Kirche?«, fragte Dirk und lachte verhalten.
    »Eigentlich wollen wir zu den Anlagen hinter der Kirche. Es ist ein Ort, von dem ich

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