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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Leinen waren gelöst, und die
Aegean Explorer
entfernte sich zentimeterweise vom Kai, als ein ramponiertes gelbes Taxi mit hohem Tempo heranfuhr. Das rostige Fahrzeug kam schlingernd zum Stehen, die Hintertür flog auf und eine hochgewachsene schlanke Frau sprang heraus.
    Pitt stand auf der Kommandobrücke, als er seine Tochter über den Kai rennen sah.
    »Es ist Summer«, rief er dem Kapitän zu. »Stoppen Sie das Schiff.«
    Pitt eilte zum Hauptdeck hinunter und duckte sich, als eine große Reisetasche durch die Luft flog und vor seinen Füßen aufschlug. Eine Sekunde später legte sich ein Paar Hände um die Seitenreling, gefolgt von einer zerzausten roten Haarmähne. Dann schwang Summer sich über das Geländer und landete auf dem Vorderdeck. Pitt ging auf sie zu, hatte ihre Reisetasche bereits in der Hand und umarmte sie.
    »Du weißt, dass wir dich abholen wollten«, sagte er lachend.
    Als sie erkannte, dass sich das Schiff in Rückwärtsfahrt befand und zum Kai zurückkehrte, sah Summer ihren Vater mit einem verlegenen Blick an.
    »Tut mir leid«, sagte sie, immer noch ein wenig außer Atem. »Als ich aus London anrief, meinte Rudi, dass ihr wahrscheinlich noch für ein oder zwei Tage hierbleiben würdet. Aber als das Taxi dann den Kai erreichte und ich sah, wie ihr gerade abgelegt habt, bin ich in Panik geraten. Ich wollte das Schiff auf keinen Fall verpassen.«
    Pitt wandte sich um und winkte zur Brücke hinauf, dass einer Abfahrt nichts mehr im Weg stand. Dann geleitete er Summer zu ihrer Kabine.
    »Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dich schon so früh wiederzusehen«, sagte er.
    »Ich habe eine frühere Maschine von London genommen und gedacht, es wäre einfacher, hier in Canakkale zu dir zu stoßen als von Istanbul aus.« Ihr Gesicht wurde ernst, als sie fortfuhr: »Ich habe von dem Schiffswrack gehört… und davon, was mit Tang und Iverson passiert ist.«
    »Wir hatten eine Menge Ärger und Aufregung«, erwiderte er, als sie ihre Kabine betraten und er ihre Reisetasche auf die Koje stellte. »Lass uns in der Offiziersmesse einen Kaffee trinken, und ich erzähl dir alles.«
    »Das gefällt mir, Dad. Dann kann ich dir auch berichten, was ich in England erlebt habe.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass es um ein Geheimnis geht«, sagte er lachend.
    Summer schaute ihren Vater ernst an und meinte dann: »Ein größeres, als du dir je hättest träumen lassen.«

TEIL III
42
    »Sophie, ich glaube, ich habe einen ganz heißen Tipp für dich.«
    Sam Levine stolperte beinahe, als er in das Büro der Direktorin der Antiquities Authority platzte. Die Blessuren in seinem Gesicht – von dem Vorfall in Caesarea – waren weitgehend verheilt, aber er hatte von seiner Begegnung mit den arabischen Dieben immer noch eine lange Narbe auf der Wange. Sophie saß an ihrem Schreibtisch und studierte einen Bericht der Polizei von Tel Aviv über Grabplünderungen, blickte jedoch interessiert auf.
    »Okay, ich höre.«
    »Einer unserer Informanten, ein Araberjunge namens Tyron, meldet eine mögliche Grabung heute Nacht auf dem muslimischen Friedhof im Kidrontal.«
    »Im Kidrontal? Das ist doch gleich hinter der Mauer der Altstadt. Da ist aber jemand ziemlich dreist.«
    »Falls es überhaupt stimmt. Tyron ist nicht der Zuverlässigste, was heiße Tipps angeht.«
    »Wer soll denn die Schaufel schwingen?«, fragte Sophie.
    »Ich habe nur einen Namen von ihm erfahren: ein kleiner Dieb namens Hassan Akais«, antwortete Sam und ließ sich in einen Sessel vor Sophies Schreibtisch sinken.
    »Da klingelt nichts bei mir«, sagte Sophie, nachdem sie sich den Namen hatte durch den Kopf gehen lassen.
    »Müsste ich ihn kennen?«
    »Wir haben ihn vergangenes Jahr bei einer Razzia in Jaffa aufgegriffen. Wir hatten aber nicht genug in der Hand, um ihn festzunageln, deshalb mussten wir ihn laufen lassen. Seitdem scheint er sauber geblieben zu sein. Er bezahlt unseren Informanten fürs Schafe-Hüten, und offenbar hat der Junge irgendeine Unterhaltung über eine Operation heute Nacht belauscht.«
    »Das klingt in meinen Ohren wie ein kleiner Fisch.«
    »Das dachte ich auch. Aber dann ist da noch dies hier«, sagte Sam und reichte Sophie einen Computerausdruck. »Ich habe seinen Namen durchs System laufen lassen, und stell dir vor, der Mossad verdächtigt ihn, Verbindungen zu den Mulis zu unterhalten.«
    Sophie beugte sich vor und studierte das Papier mit erhöhtem Interesse.
    »Seine Verbindungen erscheinen zwar bestenfalls ein wenig vage«,

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