Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
ausbreitete.
    Darauf vertrauend, dass er Dirk getroffen und getötet hatte, wirbelte der bärtige Araber herum und schoss dorthin, wo Sophie kurz zuvor noch gestanden hatte.
    Aber im Schein des Mündungsfeuers erkannte er, dass dieser Platz nun leer war.
    Mit der Hand über die Wand gleitend, um sich zu orientieren, war Sophie klugerweise losgerannt und hatte den Wächter passiert, während er auf Dirk feuerte. Als die Schüsse stoppten, war sie starr stehensgeblieben, die Lampe immer noch in der Hand, und hatte im Stillen gebetet, dass ihr Herz nicht so laut schlug.
    »Hassan, hast du Licht?«, rief der Araber.
    Der verletzte Wächter kam langsam wieder zu sich und stand schwankend auf.
    »Ich bin hier, am Eingang. Schieß nicht in diese Richtung«, bat er mit matter Stimme.
    »Das Licht?«, fragte sein Partner ungehalten.
    »In meinem Rucksack. Aber den kann ich nicht finden«, antwortete Akais und tastete den Boden um seine Füße ab.
    »Sie haben die Rucksäcke mitgenommen«, rief der andere Mann wütend.
    Dirk nutzte diese kurze Diskussion, um sich an sein Ziel heranzuarbeiten. Die Spitzhacke auf der Schulter, schlich er zum Höhleneingang und in Richtung der Stimme des verwundeten Arabers. In seinem angeschlagenen Zustand wäre er am einfachsten auszuschalten.
    Mit ein wenig Glück könnte Dirk die Spitzhacke gegen sein Gewehr eintauschen und den anderen Mann erschießen, ehe er überhaupt wusste, wie ihm geschah.
    Als die Unterhaltung verstummte, war Dirk noch mehrere Schritte von dem verletzten Mann entfernt. Er würde es mit einem Schlag ins Ungewisse versuchen müssen, da er es sich nicht leisten konnte, seinen Standort zu verraten. Er hielt für einen Moment inne, schob dann einen Fuß vorsichtig nach vorne, und danach den anderen. Aber selbst in seiner angegriffenen Verfassung bemerkte Akais, dass sich ihm jemand näherte.
    »Salaam?«, fragte er plötzlich.
    Die Stimme war nahe, erkannte Dirk, nahe genug für ihn, um zuzuschlagen. Er hatte gerade einen weiteren leisen Schritt vorwärts gemacht und mit der Spitzhacke ausgeholt, als auf der anderen Seite der Höhle eine Lampe aufflammte. Er wirbelte herum und sah Maria, in einer Hand eine Laterne, eine Pistole in der anderen. Sie sah Dirk an, ließ den Pistolenlauf nach links wandern, bis er auf Sophie zielte, die nur wenige Schritte entfernt halb geduckt vor der Felswand stand.
    »Lassen Sie die Hacke fallen, sonst stirbt sie«, sagte die Türkin.
    Sophie sah ihn verzweifelt an, während er die Spitzhacke widerstrebend aus der Hand gleiten ließ. Ihre vor Angst weit aufgerissenen Augen waren das Letzte, woran er sich erinnerte. Dann schmetterte Hassan den Kolben seines Gewehrs gegen Dirks Hinterkopf, worauf er zu Boden sackte und in einem Meer tiefster Finsternis versank.
46
    Ein weißes Taxi, dem man jeden Kilometer ansehen konnte, den es in seiner langen Zeit schon zurückgelegt hatte, bog auf den Schotterplatz ein und stoppte neben Sophies Wagen. Sam Levine bezahlte eilig den Fahrer, dann stieg er aus. Während sich das Taxi in die Nacht entfernte, versuchte Sam per Mobiltelefon Sophie zu erreichen. Keineswegs überrascht, dass sie sich nicht meldete, teilte er ihr in einer kurzen Textnachricht mit, wo er sich gerade befand. Als er auch darauf keine Antwort erhielt, machte er sich auf den Weg zum Friedhof, da er ja wusste, dass sie während einer Beobachtung ihr Mobiltelefon meist ausschaltete.
    Er überquerte die Straße mit einem leichten Humpeln, da sein Brustkorb und eine Hüfte von dem Verkehrsunfall schmerzten. In dem Durcheinander hatte er seine Nachtsichtausrüstung im Kofferraum des demolierten Wagens zurückgelassen, doch er trug wenigstens eine Automatik in seinem Gürtelhalfter. Indem er sich langsam und leise bewegte, verließ er sich darauf, dass Sophie ihn entdecken werde, ehe er die Überwachung störte.
    Als er die Böschung hinabkletterte, stellte er fest, dass er keine Probleme damit haben würde, sich langsam zu bewegen. Er zuckte zusammen, als ein zu langer Schritt dafür sorgte, dass ein stechender Schmerz durch sein Bein schoss. Und er begnügte sich mit kleinen, gemütlichen Schritten, während er sich über den Berghang einen Weg zum Friedhof suchte.
    Der Friedhof erschien still und verlassen, als er an den alten Gräbern vorbeischlich. Alle paar Meter blieb er stehen, um sich umzuschauen und zu lauschen, immer in der Erwartung, dass Sophie gleich aus der Dunkelheit auftauchte und ihm auf die Schulter klopfte. Doch sie ließ

Weitere Kostenlose Bücher