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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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entfernt.
    »Balikgi Sabahattin«, verkündete der Taxifahrer, als sie am Ziel waren.
    In einer malerischen kopfsteingepflasterten Straße half Pitt seiner Frau Loren beim Aussteigen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich ein Restaurant in einem pittoresken Holzhaus aus den zwanziger Jahren. Das Paar schlängelte sich zwischen einigen Tischen vor dem Eingang hindurch und betrat ein elegantes Foyer. Ein rundlicher Mann mit schütterem Haar kam freundlich lächelnd auf sie zu und streckte ihnen zur Begrüßung eine Hand entgegen.
    »Dirk, wie schön, dass Sie hierhergefunden haben«, sagte er und drohte, Pitts Hand in seinem Griff zu zerquetschen. »Willkommen in Istanbul.«
    »Vielen Dank, Rey, es tut richtig gut, Sie wiederzusehen. Darf ich Ihnen meine Frau, Loren, vorstellen?«
    »Ist mir ein Vergnügen«, erwiderte Ruppe liebenswürdig und schüttelte Lorens Hand deutlich weniger heftig. »Ich hoffe, Sie können einem alten Maulwurf verzeihen, dass er Sie heute beim Abendessen belästigt.
    Aber ich muss schon morgen früh wegen einer Archäologenkonferenz nach Rom fliegen, daher war dies die einzige Gelegenheit für mich, um mit Ihrem Mann über seinen Unterwasserfund zu sprechen.«
    »Sie stören ganz und gar nicht. Ich staune immer wieder, was Dirk vom Meeresgrund ans Tageslicht holt«, sagte sie lächelnd. »Außerdem haben Sie uns offensichtlich an einen Ort bestellt, wo man hervorragend essen kann.«
    »Es ist eins meiner liebsten Fischrestaurants in Istanbul«, erwiderte Ruppe.
    Eine Empfangsdame erschien und geleitete sie durch einen Korridor zu einem von mehreren Speisesälen, die man in dem Haus angelegt hatte. Sie nahmen an einem Tisch vor einem Fenster Platz, mit Blick auf den Hausgarten.
    »Vielleicht können Sie uns irgendeine einheimische Spezialität empfehlen, Dr. Ruppe«, sagte Loren. »Ich bin das erste Mal in der Türkei.«
    »Bitte, nennen Sie mich doch Rey. In der Türkei können Sie mit Fisch eigentlich nichts falsch machen. Sowohl der Steinbutt als auch der Wolfsbarsch sind hier ganz exzellent. Natürlich bekomme ich auch von Kebap fast nie genug«, meinte er lächelnd und klopfte sich mit der flachen Hand auf den Bauch.
    Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, wollte Loren von Ruppe wissen, wie lange er schon in der Türkei lebe.
    »Mein Gott, das dürften mittlerweile fünfundzwanzig Jahre sein.
    Ich kam in einem Sommer von der Arizona State hierher, um einen Kurs in Meeresarchäologie abzuhalten, und bin dann nicht mehr weggegangen. Wir haben damals vor Kos ein altes byzantinisches Handelsschiff gefunden und ausgegraben. Seitdem bin ich hier beschäftigt.«
    »Dr. Ruppe ist die führende Autorität für byzantinische und osmanische Meeresantiquitäten im östlichen Mittelmeer«, sagte Pitt. »Sein Fachwissen war für einige unserer Projekte in dieser Region von unschätzbarem Wert.«
    »Wie bei Ihrem Mann sind Schiffswracks auch meine große Liebe«, sagte er. »Seit ich den Posten als Direktor für Maritime Studien im Archäologischen Museum angenommen habe, verbringe ich leider nicht mehr so viel Zeit mit praktischer Arbeit wie früher.«
    »Das kann ich Ihnen sehr gut nachfühlen«, sagte Pitt ein wenig trübsinnig.
    Der Kellner erschien und stellte als Appetitanreger einen großen Teller mit Muscheln und Reis auf den Tisch, von dem sie sich ausgiebig bedienten.
    »Auf jeden Fall haben Sie einen faszinierenden Arbeitsplatz«, stellte Loren fest.
    »Ja, Istanbul wird seinem Spitznamen als ›Königin der Städte‹ in jeder Hinsicht gerecht. Unter den Griechen geboren, aufgewachsen unter den Römern und herangereift unter den Osmanen. Die Hinterlassenschaft an alten Kathedralen, Moscheen und Palästen kann sogar den abgestumpftesten Historiker in ihren Bann schlagen. Aber als Heimat für zwölf Millionen Menschen hat die Stadt auch ihre dunklen Seiten.«
    »Wie ich hörte, ist das politische Klima eine davon«, meinte Loren.
    »Ist das möglicherweise der Grund für Ihren Besuch, Frau Abgeordnete?«, fragte Ruppe lächelnd.
    Loren Smith quittierte diese Anspielung auf ihre Kongressmitgliedschaft mit einem entwaffnenden Lächeln.
    Obwohl sie schon lange als Vertreterin von Colorado im Repräsentantenhaus saß, war sie doch alles andere als eine Vollblutpolitikerin.
    »Eigentlich bin ich nach Istanbul gekommen, um meinen gelegentlich ein wenig ungeratenen Ehemann zu besuchen. Ich war mit einer Kongress-Delegation im südlichen Kaukasus unterwegs und habe während

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