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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war.
    »Dirk, liegt Ihr Schiffswrack in der Todeszone?«, fragte Ruppe.
    »Nein, aber nicht allzu weit davon entfernt. Wir mussten gerade eine Zwangspause einlegen, um unsere Messgeräte zu reparieren, als wir das Wrack fanden. Ein Fischerboot, dem jetzt ein paar Fuß Netz fehlen, war uns unfreiwillig dabei behilflich.«
    »Sie erwähnten bei Ihrem Anruf, dass Sie ein paar Gegenstände geborgen hätten.«
    »Ja, ich habe sie auch mitgebracht«, erwiderte Pitt und deutete mit einem Kopfnicken auf eine schwarze Tasche, die neben seinen Füßen auf dem Fußboden stand.
    Ruppes Augen leuchteten erwartungsvoll auf, dann schaute er auf seine Uhr. »Es ist schon nach elf, und ich habe Sie wahrscheinlich lange genug wach gehalten.
    Aber bis zum Museum sind es nur wenige Minuten die Straße hinunter. Ich würde liebend gern einen Blick auf Ihre Funde werfen. Wenn Sie wollen, können Sie sie in meinem Labor lassen, wo sie sicher aufgehoben sind.«
    »Das ist doch Unsinn«, meinte Loren, um ihrem Mann eine mögliche Enttäuschung zu ersparen. »Wir beide können es kaum erwarten, Ihre Meinung zu hören.«
    »Gut«, sagte Ruppe lächelnd. »Genießen wir erst unseren Kaffee, und dann gehen wir in mein Büro und sehen uns einmal genauer an, was Sie gefunden haben.«
    Nachdem sie ihre Tassen geleert und die Rechnung bezahlt hatten, verließen die drei das Restaurant und gingen ein Stück die Straße entlang. Ruppe blieb vor einem grünen VW Karmann Ghia Cabriolet, der am Bordstein geparkt war, stehen.
    »Ich muss mich für den Mangel an Beinfreiheit entschuldigen, ich weiß, dass der Rücksitz ziemlich eng ist«, sagte er.
    »Ich liebe diese alten Volkswagen«, sagte Loren. »Ein so schönes Exemplar habe ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Der Wagen hat einige Jahre auf dem Buckel, aber er fährt immer noch wie frisch vom Band«, sagte Ruppe.
    »Es ist genau das richtige Fahrzeug, um durch die engen Straßen Istanbuls zu kurven, allerdings vermisse ich gelegentlich die Klimaanlage.«
    »Wer braucht denn so was? Schließlich kann man doch das Verdeck aufklappen«, sagte Pitt und setzte sich auf den Beifahrersitz, nachdem Loren sich auf den Rücksitz gezwängt hatte.
    Ruppe fuhr ins Stadtzentrum zurück und lenkte den Wagen schließlich durch einen hohen Torbogen.
    »Wir befinden uns jetzt auf dem Gelände des Topkapi-Serails, wie der alte osmanische Palast ursprünglich genannt wurde«, erläuterte er. »Unser Museum befindet sich in der Nähe des Eingangs zum inneren Hof. Sie sollten den Palast einmal besichtigen, wenn Sie dazu die Gelegenheit haben. Aber kommen Sie möglichst früh, denn hier wimmelt es immer von Touristen.«
    Ruppe lenkte den Wagen durch eine parkähnliche Szenerie mit vereinzelt stehenden historischen Bauten.
    Nach einer kleinen Anhöhe gelangten sie auf einen Angestelltenparkplatz auf der Rückseite des Archäologischen Museums von Istanbul. Sie konnten von dort aus die hohe Mauer sehen, die den inneren Teil des Topkapi-Palastes umschloss.
    Nachdem sie sich ein wenig mühsam aus dem engen Automobil gefaltet hatten, folgten Loren und Pitt ihrem Führer zu einem Gebäude in neoklassizistischem Baustil.
    »Das Museum besteht genau genommen aus drei Gebäuden«, erklärte Ruppe. »Schräg gegenüber dem Vordereingang befindet sich das Museum für altorientalische Kunst, daneben die sogenannte Kachel-Villa, die das Museum für islamische Kunst beherbergt. Ich bin meist hier im Hauptgebäude anzutreffen, dem eigentlichen archäologischen Museum.«
    Ruppe geleitete sie die Hintertreppe des im neunzehnten Jahrhundert erbauten und mit einer Säulenfront versehenen Gebäudes hinauf. Nachdem er den Hintereingang aufgeschlossen hatte, wurden sie von einem Nachtwächter begrüßt, der dort postiert war.
    »Guten Abend, Dr. Ruppe. Machen Sie wieder Überstunden?«, begrüßte der Wächter den späten Besucher.
    »Hallo, Avni. Ich wollte nur mal kurz mit Freunden hereinschauen. Wir sind gleich wieder weg.«
    »Lassen Sie sich Zeit. Außer mir können Sie nur noch ein paar Glühwürmchen antreffen«, sagte der Wachmann mit einem freundlichen Lächeln.
    Ruppe führte seine Gäste durch den Hauptflur, der mit alten Statuen und großflächigen Holzschnitzereien gesäumt war. Ausstellungssäle zu beiden Seiten enthielten kunstvolle Grabmäler aus dem Vorderen Orient. Der Archäologe blieb stehen und deutete auf einen mächtigen steinernen Sarkophag, der mit reichhaltigen Basreliefs verziert war.
    »Der Alexander-Sarg,

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