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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Konferenzraum wurde es still, als Braxton und die anderen die Worte mit leisem Grauen verarbeiteten. Der General schüttelte schließlich seine lähmende Anspannung ab und gab in schneller Folge eine Reihe von Befehlen.
    »O’Quinn, gleich morgen früh will ich einen vollständigen Bericht über diesen Mufti Battal auf meinem Schreibtisch haben. Außerdem brauche ich eine knappe Zusammenfassung für den Präsidenten. Am Freitag kommen wir wieder hier zusammen, dann erwarte ich eine gründliche Lagebeurteilung sowohl durch das Außenministerium wie auch von Seiten der CIA. Nehmen Sie jede Hilfe in Anspruch, die Sie brauchen«, fügte er mit zusammengebissenen Zähnen hinzu, »aber lassen Sie nicht zu, dass uns diese Angelegenheit aus den Händen gleitet.« Er schlug seine Konferenzmappe zu und starrte den CIA-Mann an.
    »Der Dritte Weltkrieg?«, zischte er. »Mit mir nicht!«
10
    Der Ruf zum Morgengebet drang durch das offene Hotelfenster und weckte Pitt früher, als ihm lieb war. Er verließ die behagliche Nähe Lorens, schwang sich aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Die schwarzen Spitzen der Minarette der Sultanahmet-Moschee ragten nur ein paar Blocks entfernt in den dunstigen Himmel. Pitt stellte mit einem Anflug von Belustigung fest, dass der islamische Gebetsruf nicht mehr von einem Muezzin auf einem der Minarette kam, sondern aus Lautsprechern, die rund um die Moschee verteilt waren.
    »Kannst du das Geschrei nicht abstellen?«, murmelte Loren unter einer Decke.
    »Da musst du dich schon direkt an Allah wenden«, erwiderte Pitt.
    Er schloss das Fenster und blickte nun durch die Scheibe auf die imposante Architektur der Moschee und die blauen Fluten des Marmarameeres dicht dahinter.
    Ein Konvoi von Frachtern sammelte sich bereits und wartete darauf, zur Fahrt durch den engen Bosporus starten zu können. Loren tauchte aus dem Bett auf, schlüpfte in einen Morgenmantel und gesellte sich zu ihrem Mann vor dem Panoramafenster.
    »Ich hatte gar nicht begriffen, dass das Geplärre von der Moschee kam«, sagte sie ein wenig kleinlaut. »Sie ist wunderschön. Von den Osmanen erbaut, nehme ich an?«
    »Ja, Anfang des siebzehnten Jahrhunderts, glaube ich.«
    »Wir können sie uns nach dem Frühstück ansehen.
    Aber nach all der Aufregung in der vergangenen Nacht ist das vielleicht die einzige Besichtigung, zu der ich mich heute aufraffen kann«, sagte sie und gähnte.
    »Keine Einkaufsorgie im Großen Bazar?«
    »Vielleicht beim nächsten Mal. Ich möchte, dass sich unser einziger ganzer Tag in Istanbul so entspannend wie möglich gestaltet.«
    Pitt beobachtete, wie ein roter Frachter seine ufernahe Position verließ, und meinte dann: »Ich glaube, dann habe ich genau das Richtige für uns.«
    Sie duschten und zogen sich schnell an, daraufhin bestellten sie sich das Frühstück auf ihr Zimmer. Sie machten gerade Anstalten aufzubrechen, als das Telefon klingelte. Pitt nahm den Hörer ab und unterhielt sich mehrere Minuten lang, dann legte er auf.
    »Das war Dr. Ruppe. Er rief vom Flughafen aus an und wollte sich nur vergewissern, dass es dir gut geht«, erklärte Pitt.
    »Ich würde mich um einiges besser fühlen, wenn du mir sagen könntest, dass die Polizei diese Verbrecher geschnappt hat.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Offenbar nicht. Rey ist ein wenig in Rage, weil die örtlichen Medien den Einbruch und die Morde einer anti-muslimischen Vereinigung zuschreiben. Offenbar wurden einige wertvolle Schmuckstücke zu Gunsten mehrerer Reliquien Mohammeds zurückgelassen.«
    »Du sprichst von Morden in der Mehrzahl«, sagte Loren.
    »Ja, insgesamt wurden bei dem Coup fünf Wachmänner getötet.«
    Loren verzog das Gesicht. »Und die Tatsache, dass einige der Mörder ein persisches Aussehen hatten, konnte die Polizei nicht auch in eine andere Richtung ermitteln lassen?«
    »Die Polizei hat unsere Aussage. Ich bin sicher, dass sie von ganz anderen Voraussetzungen ausgehen und auch noch in ganz anderer Richtung ermitteln.« Tief in seinem Innern war Pitt sich dessen zwar nicht so sicher, doch er unterdrückte seinen Zorn bei dem Gedanken daran, dass seine Frau den Entführern ungeschoren hatte entfliehen können.
    »Die andere Neuigkeit war Ruppe zufolge«, fuhr er fort, »dass sie unsere Namen und unsere Beteiligung aus den Zeitungen herausgehalten haben. Offensichtlich herrscht über den Diebstahl, den man als tiefe Beleidigung der muslimischen Gemeinschaft betrachtet, eine weit verbreitete Empörung.«
    »Selbst nach

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