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Wüstenfeuer

Wüstenfeuer

Titel: Wüstenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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etwas Kaltes zu trinken«, rief er seiner Hausangestellten zu.
    Bannister holte den Anhänger aus der Tasche und drückte ihn Gutzman in die Hand.
    »Ein Geschenk für Sie, Oscar. Es kommt aus Tel Arad.«
    Gutzman studierte den Anhänger, und ein breites Lächeln trat auf sein Gesicht.
    »Das ist sehr hübsch, Ridley, ich danke Ihnen. Ich habe ein ähnliches Exemplar aus Nahal Besor. Frühkanaanäisch, würde ich sagen.«
    »Sie liegen richtig, wie immer. Ist der neu?«, fragte Bannister und deutete auf einen kleinen Glasteller mit modelliertem Rand auf dem Kaffeetisch.
    »Ja«, sagte Gutzman, während seine Augen glänzten.
    »Ich habe ihn gerade erst erworben. Ausgegraben in Beth She’an. Glasgeschirr aus dem zweiten Jahrhundert.
    Wahrscheinlich in Alexandrien hergestellt. Sehen Sie sich mal die Politur an.«
    Bannister nahm den Teller hoch und untersuchte ihn gründlich.
    »Er ist in einem hervorragenden Zustand«, lobte er.
    Marta, die Hausangestellte, erschien, brachte zwei Gläser Limonade und verschwand wieder in der Küche.
    »Nun, Ridley, wie lauten denn die neuesten Nachrichten aus der Welt der legalen Archäologie?«, fragte Gutzman und kicherte verhalten.
    »Es gibt einige neue Projekte, die nächstes Jahr in Angriff genommen werden sollen. Das Israelische Museum sponsert Ausgrabungen an der Küste von Galiläa, auf der Suche nach einer frühen Siedlung, während die Universität Tel Aviv die Genehmigung für neue Forschungen in Megiddo erhalten hat. Offenbar geht es bei den meisten akademischen Unternehmungen darum, bereits begonnene Projekte fortzusetzen. Es gibt natürlich auch noch eine Reihe von ausländischen theologisch geförderten Ausgrabungen, aber die führen, wie wir wissen, nur selten zu bedeutenden Ergebnissen.«
    »Richtig, aber wenigstens beweisen sie mehr Phantasie als die akademischen Institute«, sagte Gutzman spöttisch.
    »Ich habe mir zwei Orte angesehen, von denen ich glaube, dass Sie sich dafür interessieren könnten. Der eine ist Beit Jala. Falls Bathsebas Grab existiert, dann, so denke ich, müsste es dort zu finden sein, in ihrer Geburtsstadt, die damals den Namen Giloh trug. Ich habe bereits eine Ortsbeschreibung und einen Ausgrabungsplan angefertigt.«
    Gutzman forderte ihn mit einem Kopfnicken auf, doch fortzufahren.
    »Die zweite Ausgrabungsstätte befindet sich in der Nähe von Gibeon. Es besteht die minimale Chance zu beweisen, dass König Manassehs Palast dort gestanden hat. Es sind noch einige Recherchen notwendig, aber dieses Projekt sieht ganz vielversprechend aus. Ich kann – wie zuvor schon – die nötigen Papiere für die Schirmherrschaft der anglikanischen Kirche beschaffen, wenn Sie Ihre Unterstützung zusagen.«
    »Ridley, Sie haben mich immer mit aufregenden Funden überrascht, und es hat mir oftmals große Freude gemacht, Sie bei Ihren Ausgrabungen zu unterstützen.
    Aber ich fürchte, dass meine Tage als Sponsor solcher Projekte allmählich zu Ende sind.«
    »Sie waren immer ausgesprochen großzügig, Oscar«, erwiderte Bannister und unterdrückte seinen Zorn über den offensichtlichen Verlust eines lebenslangen Wohltäters.
    Gutzman blickte aus dem Fenster, einen Ausdruck von Ferne in den Augen.
    »Ich habe den größten Teil meines Privatvermögens darauf verwendet, Artefakte zu erwerben, die die Richtigkeit der biblischen Texte beweisen«, sagte er. »Ich besitze Lehmziegel, die angeblich aus dem Turm von Babel stammen. Ich verfüge über die Fragmente von Fundamenten, die möglicherweise den Tempel Salomons getragen haben. Ich besitze eine Million Objekte aus biblischer Zeit. Trotzdem gibt es bei jedem dieser Stücke immer noch einen Hauch von Zweifel.«
    Plötzlich bekam er einen Erstickungsanfall, atmete pfeifend, hustete und schnappte mühsam nach Luft, bis er sich wieder erholte und von seiner Limonade trank.
    »Oscar, brauchen Sie Hilfe?«, fragte Bannister.
    Der Fette Mann schüttelte den Kopf. »Mein Emphysem ist in letzter Zeit schlimmer geworden«, keuchte er.
    »Die Ärzte haben nicht viel Hoffnung.«
    »Unsinn«, machte ihm Bannister Mut. »Sie sind doch stark wie David.«
    Gutzman lächelte, dann erhob er sich langsam. Dieser Akt schien ihn mit frischer Kraft zu erfüllen, und er ging mit festen Schritten zu einem Schrank und kehrte mit einer kleinen Glasscheibe zurück.
    »Sehen Sie sich das einmal an«, sagte er und reichte die Glasscheibe dem Archäologen.
    Bannister nahm das Glas und stellte fest, dass es eigentlich zwei Glasscheiben

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