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Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es!

Titel: Wüthrich, G: Dölf Ogi: So wa(h)r es! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und vor allem, das Ergebnis der ständigen Querelen mit der Partei. Dölf will nicht, dass seine Lieben weiter darunter leiden müssen.
    Vier Frauen und Mathias sind der Grund, weshalb ich Ende des Jahres aufhöre.
    Acht Jahre später kommt es zur unausweichlichen Abspaltung der BDP. Weshalb ist Adolf Ogi nicht mitgegangen? «Ogi ist SVP und bleibt SVP», sagt er heute noch allen, die ihn danach fragen. Er habe der Partei viel zu verdanken: Er sei offizieller Bundesratskandidat gewesen und Parteipräsident. Gefragt haben ihn die Berner Grössen der neuen Partei vor der Gründung nicht, ob er zu ihnen ins Boot kommt – aus Rücksicht auf die schwere Erkrankung von Dölfs Sohn Mathias.
    Adolf Ogi gibt die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung jedoch nicht auf: «Es kommt der Tag, an dem ich vielleicht vermitteln kann.»

    1992 Mit einer Berner Landfrau zum Spassen aufgelegt: am Jubiläum 150 Jahre Schweizerischer Bauernverband im Zürcher Oberland.

1982/2005 Mal probt er sich als Dirigent in Majorsuniform, mal posiert er im portugiesischen Estoville ganz chic mit Fliege.

Bürger und Soldat

    Sommer 1962, Kaserne Losone, Tessin, Adolf Ogi absolviert die Grenadier-Rekrutenschule.
    Mit hochrotem Kopf rennt ein junger Mann im Tenü Blau die Treppe der Truppenunterkunft hinauf in den 2. Stock. Es ist Adolf Ogi.
    Tenüfez! Rekrut Ogi muss innerhalb von fünf Minuten wieder umgezogen auf dem Kasernenplatz erscheinen – im Kampfanzug. Zur Strafe, weil ein Knopf an seiner Uniform zuvor nicht geschlossen war. In der Schweizer Armee, vor allem bei den Grenadieren, wird noch Wert auf «Zucht und Ordnung» gelegt. Da herrscht nicht Freude, sondern Drill.
    Zwischen der ersten und zweiten Etage kommt ihm zufällig ein Leutnant entgegen, hält den hektischen angehenden Grenadier auf und mahnt ihn auf Französisch: «Nicht so eilig, Rekrut Ogi, nehmen Sie sich Zeit!»
    «Ich hätte den Leutnant ohrfeigen können», erinnert sich Ogi heute noch, denn er sei nachher zwar im Kampfanzug, aber prompt zu spät auf dem Kasernenplatz erschienen.
    Also dasselbe noch einmal. Tenüfez! Diesmal vom Kampfanzug ins Tenü Grün. Damals trägt man bei den Grenadieren noch vier Uniformen.
    Vater Ogi wartet auf dem Perron so lange, bis der Zug in die Nacht verschwunden ist, um sicher zu sein, dass sein Döfi nicht wieder aussteigt.
    Zwei Jahre später, Winter 1964. Dölf muss in die Unteroffiziersschule einrücken, wiederum nach Losone. Er ärgert sich masslos. Zu Hause in Kandersteg schmeisst er am Vorabend beim Packen frustriert den Kaput, den Militärmantel, in eine Ecke: «Ich gehe nicht! Ich will lieber Skifahren!» Sein Vater bringt ihn zur Vernunft, wer sonst … Sicherheitshalber begleitet Ogi senior den Buben am anderen Morgen durchs tief verschneite Dorf auf den Vieruhrzug, damit er nicht doch noch in letzter Minute wieder umkehrt. Vater Ogi wartet auf dem Perron so lange, bis der Zug in die Nacht verschwunden ist, um sicher zu sein, dass sein Döfi nicht wieder aussteigt.
    In der Kaserne begegnet Korporal Ogi wieder dem Leutnant, den er vor zwei Jahren hätte ohrfeigen können. Aus dem Leutnant ist inzwischen ein Kompaniekommandant geworden, der den Hauptmann abverdient. Und dieser hat gerade eine ziemlich unangenehme Sache hinter sich. Mit einem gepanzerten Fahrzeug hat er den VW von Adjutant Müller gerammt, den Wagen des allseits gefürchteten Chefs des Motorwagendienstes. Die Standpauke habe ganze fünf Minuten gedauert, erinnert sich der damalige Kommandant der welschen Kompanie.

    2000 Im zweiten Präsidialjahr startet Ogi zu seinem 13. Engadin Skimarathon mit einer Schlusszeit von 2 Stunden 17 Minuten.

    2011 Der frühere Korpskommandant Jean Abt (l.) und Major Ogi sind Freunde fürs Leben geworden. Sie treffen sich heute noch regelmässig privat.
    Da steht plötzlich Korporal Ogi vor ihm und strahlt übers ganze Gesicht. «Wir haben uns kurz unterhalten», so der «Kadi» von damals. Und dabei sei ihm erstmals die charismatische Ausstrahlung dieses jungen Mannes aufgefallen.
    Ende des Jahres 2000 treten beide ab. Adolf Ogi als Bundesrat. Jean Abt, der Leutnant von damals, als Korpskommandant – dem höchsten militärischen Rang, den ein Schweizer Soldat in Friedenszeiten überhaupt erreichen kann. Neun Jahre hat Jean Abt das einst von Henri Guisan geführte Feldarmeekorps 1 kommandiert, das mit zwei Millionen Einwohnern, verteilt über sechs Kantone der Westschweiz, immerhin ein Drittel der Fläche der Schweiz umfasst. Jean Abt ist

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