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Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
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Schule. Komm allein! Charlot te.
     
    Sie war bereits im Raum, als ich hereinkam.
    »Was geht?«, sagte ich.
    »Hey«, sagte sie. Sie ging zur Tür hinüber, schaute nach links und rechts, machte die Tür dann zu und schloss von innen ab. Dann wandte sie sich mir direkt zu, und während sie sprach, kaute sie an ihren Fingernägeln. »Hör zu, mir gefällt das gar nicht, was hier gerade abgeht, und ich wollte dir bloß sagen, was ich weiß. Versprichst du, dass du niemandem erzählst, dass ich mit dir geredet habe?«
    »Versprochen.«
    »Julian hat in den Ferien so eine gigantische Weihnachtsparty gegeben«, sagte sie. »Ich meine, echt gigantisch. Die Freundin meiner Schwester hat in demselben Lokal letztes Jahr ihren Sechzehnten gefeiert. Da waren bestimmt zweihundert Leute dabei, das mein ich damit, es ist wirklich gigantisch .«
    »Ja, und?«
    »Ja, und … na ja, so ziemlich der ganze Jahrgang war eingeladen.«
    »Nicht der ganze«, sagte ich als Witz.
    »Genau, nicht der ganze. Ist klar. Aber sogar Eltern waren dabei, weißt du? Meine Eltern zum Beispiel auch. Du weißt doch, dass Julians Mom die Vizepräsidentin vom Elternbeirat ist, oder? Sie kennt also jede Menge Leute. Egal, Julian ist jedenfalls auf dieser Party rumgelaufen und hat allen erzählt, dass du ihn geschlagen hättest, weil du emotionale Probleme hast …«
    »Was?!«
    »Und dass du von der Schule geflogen wärst, aber dass seine Eltern die Schule angefleht hätten, das nicht zu tun …«
    »Was?!«
    »Und dass nichts von alledem passiert wäre, wenn Mr. Pomann dich nicht gezwungen hätte, dich mit August anzufreunden. Er sagt, dass seine Mutter glaubt, du seist … Zitat: unter dem Druck zusammengebrochen …«
    Ich konnte nicht glauben, was ich da zu hören bekam. »Aber das hat ihm doch keiner abgekauft, oder?«, sagte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das ist doch gar nicht der entscheidende Punkt. Der Punkt ist, dass er total beliebt ist. Und, weißt du, meine Mom hat gehört, dass seine Mom alles daransetzt, um Auggies Aufnahme an der Beecher neu prüfen zu lassen.«
    »Kann sie das machen?«
    »Es geht darum, dass die Beecher keine integrative Schule ist. Das ist eine Schule, in der normale Kinder und Kinder mit Behinderung gemeinsam lernen.«
    »Das ist doch einfach dämlich. Auggie ist nicht behindert.«
    »Ja, aber sie sagt, wenn die Schule jetzt extra anfängt, ihr Vorgehen in bestimmten Dingen zu ändern …«
    »Aber es wird doch überhaupt nichts geändert!«
    »Doch! Hast du nicht mitgekriegt, dass sie das Thema der Neujahrs-Kunstausstellung geändert haben? In den letzten Jahren mussten die Fünftklässler immer Selbstporträts malen, aber in diesem Jahr sollen wir diese lächerlichen Selbstporträts in Tiergestalt machen, weißt du doch!«
    »Na, das ist ja ne ganz große Sache.«
    »Ich weiß! Ich sag ja nicht, dass ich das auch finde, ich sag bloß, dass sie das sagt.«
    »Ich weiß, ich weiß. Das ist so ein Mist …«
    »Find ich auch. Julian sagt jedenfalls, dass er glaubt, dass du vor die Hunde gehst, weil du mit Auggie befreundet bist, und dass du zu deinem eigenen Besten aufhören solltest, so viel mit ihm abzuhängen. Und wenn du erst mal deine ganzen alten Freunde verlierst, wird das ein Weckruf für dich sein. Also, es läuft darauf hinaus, dass er komplett aufhören wird, dein Freund zu sein, um dir zu helfen.«
    »Newsflash: Ich hab als Erster komplett damit aufgehört, sein Freund zu sein.«
    »Ja, aber jetzt hat er all die andern Jungs davon überzeugt, auch nicht mehr mit dir befreundet zu sein – zu deinem eigenen Besten. Deshalb redet keiner mit dir.«
    »Du redest mit mir.«
    »Na ja, das ist auch mehr so eine Jungs-Sache«, erklärte sie. »Die Mädchen bleiben neutral. Außer Savannas Clique, denn die gehen mit den Jungs aus der Julian-Clique. Aber für alle anderen ist das komplett ein Jungs-Krieg.«
    Ich nickte. Sie neigte ihren Kopf zu Seite und schob die Unterlippe vor, als täte ich ihr echt leid.
    »Ist es okay, dass ich dir das alles erzählt habe?«, fragte sie.
    »Ja! Na klar! Ist mir doch egal, wer mit mir redet und wer nicht«, log ich. »Das ist alles so hohl.«
    Sie nickte.
    »Hey, weiß Auggie irgendwas davon?«
    »Natürlich nicht. Zumindest nicht von mir.«
    »Und Summer?«
    »Ich glaub nicht. Hör zu, ich geh jetzt besser. Nur damit du’s weißt, meine Mom findet, dass Julians Mom total bescheuert ist. Sie sagt, Leuten wie ihr ist es wichtiger, wie die Klassenfotos ihrer Kinder

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