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Wunder

Wunder

Titel: Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.J. Palacio
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Bauch.
    »Stimmt, oder? Sie ist der beste Hund auf der ganzen Welt. Bist du doch, Daisy, oder?«
    Sobald sie Augusts Stimme hörte, fing sie an, mit dem Schwanz zu wedeln, und kam zu ihm herüber.
    »Wer ist mein Mädchen? Wer ist mein kleines Mädchen?«, sagte Auggie, während sie ihm das ganze Gesicht abschleckte.
    »Ich hätte auch gern einen Hund«, sagte ich. »Meine Eltern finden unsere Wohnung zu klein.« Ich fing an, mir den Kram in seinem Zimmer anzuschauen, während er den Computer hochfuhr. »Hey, du hast eine Xbox 360? Können wir mit der spielen?«
    »Wir sind hier, um an dem Wissenschaftsprojekt zu arbeiten, Mann.«
    »Hast du Halo ?«
    »Klar hab ich Halo .«
    »Können wir das nicht bitte spielen?«
    Er hatte sich auf der Beecher-Website eingeloggt, scrollte die Seite von Miss Rubin herunter und ging die Liste der Wissenschaftsprojekte durch. »Kannst du von da aus was sehen?«, fragte er.
    Ich seufzte und setzte mich auf einen kleinen Hocker direkt neben ihn.
    »Cooler iMac«, sagte ich.
    »Was für einen Computer hast du?«
    »Alter, ich hab ja nicht mal ein eigenes Zimmer, und schon gar keinen eigenen Computer. Meine Eltern haben diesen uralten Dell, und der ist praktisch schon tot.«
    »Okay, wie wär’s damit?«, sagte er und drehte den Monitor in meine Richtung, damit ich auch hinsah. Ich überflog kurz den Bildschirm, und vor meinen Augen fing im wahrsten Sinne des Wortes alles an zu verschwimmen.
    »Eine Sonnenuhr bauen«, sagte er. »Klingt doch cool.«
    Ich lehnte mich zurück. »Können wir nicht einfach einen Vulkan machen?«
    »Alle machen Vulkane.«
    »Klar, weil’s einfach ist«, sagte ich und streichelte wieder Daisy.
    »Wie wär’s damit: Wie man aus Magnesiumsulfat Eiskristalle macht.«
    »Klingt langweilig«, antwortete ich. »Warum hast du sie Daisy genannt?«
    Er schaute nicht vom Bildschirm auf. »Meine Schwester hat ihr den Namen gegeben. Ich wollte sie Darth nennen. Also, genau genommen heißt sie mit vollem Namen Darth Daisy, aber so haben wir sie eigentlich nie genannt.«
    »Darth Daisy! Das ist witzig! Hi, Darth Daisy!«, sagte ich zu der Hündin, die sich wieder auf den Rücken drehte, damit ich ihr den Bauch streichelte.
    »Okay, das hier ist es«, sagte August und deutete auf den Monitor und ein Bild von einem Haufen Kartoffeln, aus denen Kabel ragten. »Wie man aus einer Kartoffel eine biologische Batterie herstellt. Das ist doch cool. Hier steht, man könnte damit sogar eine Lampe antreiben. Wir könnten sie die Knollen-Lampe nennen oder so. Was meinst du?«
    »Das klingt viel zu schwer, Mann. Du weißt doch, ich bin total schlecht in Naturwissenschaft.«
    »Quatsch, stimmt doch gar nicht.«
    »Stimmt wohl! In meinem letzten Test hatte ich 54 Prozent. Ich bin total schlecht in Naturwissenschaft.«
    »Nein, bist du nicht. Und das lag auch nur daran, dass wir uns noch nicht wieder vertragen hatten und ich dir nicht geholfen habe. Jetzt kann ich dir helfen. Das ist ein gutes Projekt, Jack. Das müssen wir machen.«
    »Na gut, meinetwegen.« Ich zuckte mit den Schultern.
    In dem Moment klopfte es an der Tür. Eine Teenagerin mit langem, dunklem, welligem Haar steckte ihren Kopf ins Zimmer. Sie war nicht darauf gefasst, mich zu sehen.
    »Oh, hey«, sagte sie zu uns beiden.
    »Hey, Via«, sagte August und schaute wieder auf den Computerbildschirm. »Via, das ist Jack. Jack, das ist Via.«
    »Hey«, sagte ich und nickte.
    »Hey«, sagte sie und sah mich aufmerksam an. In der Sekunde, als Auggie meinen Namen sagte, wusste ich, dass er ihr von dem Kram erzählt hatte, den ich über ihn gesagt hatte. Ich merkte es an der Art, wie sie mich anschaute. Bei dem Blick, den sie mir zuwarf, hätte man sogar fast meinen können, sie würde sich noch an mich und den Tag vor der Eisdiele auf der Amesfort Avenue vor all den Jahren erinnern.
    »Auggie, ich möchte dir einen Freund vorstellen, okay?«, sagte sie. »Er kommt in ein paar Minuten rüber.«
    »Bist du in den verknallt?«, fragte August, um sie zu ärgern.
    Via trat gegen die Sitzfläche seines Stuhls. »Sei einfach nur nett«, sagte sie und verließ den Raum.
    »Mann, deine Schwester ist heiß«, sagte ich.
    »Ich weiß.«
    »Sie hasst mich, oder? Hast du ihr von der Halloween-Sache erzählt?«
    »Ja.«
    »Ja – sie hasst mich? Oder, ja – du hast ihr von Halloween erzählt?«
    »Beides.«

Vias Freund
     
    Zwei Minuten später kam die Schwester mit so einem Typen namens Justin zurück. Schien eigentlich ganz cool zu sein.

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