Wunscherfuellung Fuer Selbstabholer
über richtiges Wünschen gelernt haben, und legen Sie los!
Wünsche ohne Garantie
Bei anderen Wünschen dagegen gibt es keine Garantie, dass sie sich auch tatsächlich erfüllen. Sie müssen Ihre Vorleistung
in dem guten Glauben erbringen, dass Sie auf dem richtigen Weg zum Ziel sind – |190| und der kann manchmal verflixt lang sein. Je länger es dauert und je weniger ermutigende Zeichen wir unterwegs erhalten, desto
öfter befallen uns Zweifel: Lohnt sich der Aufwand wirklich? Machen wir uns vielleicht etwas vor? Ist unser Wunsch nur ein
Hirngespinst? Sollten wir nicht lieber den Spatz in der Hand der Taube auf dem Dach vorziehen?
Winston Churchill beschwor in einer berühmten Rede seine Zuhörer: »Geben Sie nie, nie, nie auf!« Für viele Fälle hat er mit
seinem Appell gewiss Recht. Es kann schließlich sein, dass die Erfüllung hinter der nächsten Ecke auf uns wartet. Vielleicht
müssen wir nur noch eine kleine Weile durchhalten, eine letzte Anstrengung machen, dann bekommen wir, was wir wollen. Zeitungen,
Zeitschriften und Biografien sind voll von beeindruckenden Geschichten, in denen eine(r) nicht aufgegeben hat und schließlich
Ruhm, Ehre, die große Liebe, Erfolg, viel Geld oder Heilung genießen konnte. In Ratgebern zitiert man in diesem Zusammenhang
gerne den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison, der beharrlich immer wieder vergebliche Experimente machte, bis er 1879 schließlich
die erste Glühbirne entwickelte.
Andererseits kann es aber auch sein, dass wir uns wie ein Pitbull in die Erfüllung unseres Wunsches verbeißen und nicht lockerlassen,
obwohl alles dagegenspricht. Wir machen von der Erfüllung des Wunsches abhängig, ob wir glücklich werden und ob wir unser
Leben als gelungen betrachten. Diese Art von Beharrlichkeit ist nicht ungefährlich. Sind wir zu sehr auf unser Ziel fixiert,
könnten wir innerlich oder äußerlich Schaden nehmen. So sind schon manche Beziehungen an einer verbissen betriebenen Kinderwunsch-Therapie
gescheitert. Und manche(r) ist depressiv geworden, weil sich der Traum vom Popstar oder einer politischen Karriere nicht erfüllt
hat. Da wäre es oft sinnvoller, den Wunsch rechtzeitig aufzugeben.
Ich sage es gleich: Niemand kann Ihnen die Entscheidung abnehmen, ob Sie Ihren Wunsch weiterverfolgen sollen oder ob es besser
für Sie ist, mit den Gegebenheiten Frieden zu schließen. Denn dazu müsste man wie ein Hellseher in die Zukunft schauen können.
Sie wissen ja, hinterher ist man immer klüger. Jedenfalls möchte ich es nicht gewesen sein, die Sie dazu gebracht hat, kurz
vor der Erfüllung Ihres Wunsches |191| aufzugeben. Genauso wenig fühle ich mich berufen, Sie mit knackigen Durchhalteparolen weiter auf einem Weg zu halten, der
Ihnen unnötig Energie entzieht und Sie am Ende unglücklich macht. Ich gebe Ihnen aber gerne einige sinnvolle Überlegungen
mit, die Ihnen helfen können, Ihre eigene Entscheidung mit größerer Sicherheit zu treffen.
Machen Sie sich keine Illusionen
Bevor wir auf dem Weg zur Erfüllung unserer Wünsche weitergehen, sollten wir prüfen, ob wir vielleicht »Rosinen im Kopf« haben.
Tatsache ist leider: Wir schätzen uns und unsere Fähigkeiten oft falsch ein. Mit einem übersteigerten Selbstbild oder unausgegorenen
Vorstellungen über unsere Möglichkeiten greifen wir nach den Sternen und wundern uns, dass unsere Arme zu kurz sind. Das passiert
nicht nur hoffnungsfrohen Kandidaten von
Deutschland sucht den Superstar
, sondern auch gestandenen Frauen und Männern.
Ein ehemaliger Stellvertretender Chefredakteur einer großen Frauenzeitschrift
musste das schmerzlich erkennen. Von seinem Job frustriert, hatte er
sich sein Wunsch-Leben als Freiberufler großartig ausgemalt: morgens ausschlafen
, in Ruhe einkaufen, ein bisschen Haushalt erledigen, am Nachmittag
Zeit mit dem kleinen Sohn verbringen. Abends lecker kochen, dann leidenschaftlichen
Sex mit der von ihrem Job heimgekehrten Ehefrau und als
Nachtmensch später ein paar kreative Stunden am Schreibtisch verbringen.
Leider war das eine Illusion, wie sich schon bald nach seiner Kündigung herausstellte
. Die Vormittagsstunden verdaddelte er unentschlossen, weil ihm
die Struktur seiner Arbeitsstelle fehlte. Bei nasskaltem Wetter mit seinem
Sprössling die Zeit auf dem Spielplatz zu verbringen, war auch nicht wirklich
lustvoll. Seiner Frau war zum Feierabend weder nach einem mehrgängigen
Menü noch nach Zärtlichkeiten zumute, und die
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