Wuppertod
und
liegt auf der Intensivstation. Heike verstand. »Kann ich Sie
ein Stückchen mitnehmen?«
»Nein, danke.
Der verdammte Bus kommt in einer Minute.«
Sie hatten sie
Bushaltestelle erreicht. Heike verabschiedet sich vom
Kommissar.
»Und noch
etwas«, rief er ihr nach, als sie schon einige Schritte
gegangen war. Heike drehte sich zu ihm um. »Nichts von dem,
was wir hier besprochen haben, geht über den
Sender.«
»Ehrensache«, lachte
Heike und winkte ab.
Sie trafen sich in der
Redaktion der Wupperwelle.
Heike kehrte soeben
mit einem dampfenden Pott Kaffee aus der Küche zurück,
als Stefan auf der Bildfläche erschien. Er hatte nach seinem
Besuch bei der Witwe noch einen kleinen Umweg gemacht, war kurz in
Cronenberg am Haus der Burbachs gewesen, hatte jedoch niemanden
angetroffen und War unverrichteter Dinge wieder abgefahren. Auf
einen Anruf im Vorfeld hatte er verzichtet. Er wollte einen
Überraschungsbesuch bei Michaela Heiger-Burbach
starten.
»Hi, da bist du
ja«, rief ihm Heike entgegen und nahm ihn mit an ihren
Schreibtisch. Dort lag das kleine, digitale
Aufzeichnungsgerät. Sie setzte sich, fuhr den Computer hoch
und reichte Stefan ein zweites Paar Kopfhörer. Gemeinsam
hörten sie das kurze Interview an, das sie im
Bethesda-Krankenhaus mit Kathrin Jungmann geführt
hatte.
»…er war
wie besessen von dem Gedanken, Tickmann auf sich aufmerksam zu
machen«, endete die junge Frau soeben.
Heike und Stefan
setzten die Kopfhörer ab, die sie benutzt hatten, um die
anderen Kollegen in der Redaktion nicht zu stören.
Stefan wiegte den
Kopf. »Klingt, als wäre auch Gemmering ein potentieller
Verdächtiger.«
»Glaubst du, er
hat Heiger auf dem Gewissen?« Heike griff nach ihrer
Kaffeetasse, pustete hinein und trank einen kleinen
Schluck.
»Nein.«
Stefan schüttelte den Kopf. »Heiger wurde erschossen und
auch auf Gemmering wurde geschossen.«
»Glaubst du denn
immer noch, dass Henrike Jochims hinter dem Mord an Tim Heiger
steckt und ihn mit keiner anderen teilen wollte, nachdem sie sich
getrennt hatten?«, fragte sie.
Stefan zuckte die
Schultern. »Man müsste herausfinden, ob diese Henrike
Jochims ein Fan von Heiger war. Ob sie ihm nachgestellt hat, ob sie Kontakt
zu ihm auf genommen hat oder ob es eine Affäre im eigentlichen
Sinne war.«
»Das lässt
sich ja herausfinden«, erwiderte Heike. »Und was es mit
dem Mordversuch an der Schwebebahnstation auf sich hat, dürfte
ja wohl auch zu klären sein«, fuhr sie fort und grinste
Stefan dabei verschmitzt an.
»Oh ja«,
bestätigte er, »es müsste ja eine Aufzeichnung;
geben, vom Bankgebäude, auf dem der Schütze gestanden
hat. Große Gebäude sind häufig videoüberwacht.
Und Banken sowieso.«
»Nicht nur
das«, lächelte Heike. »Der Anschlag wurde doch
gefilmt. Drei Kameras haben die Szene auf dem
Schwebebahngerüst aufgenommen. Was ist mit dem
Filmmaterial?«
»Das können
wir herausfinden«, erwiderte Stefan. »Aber wenn
Ulbricht und seine Leute nicht schlafen, haben sie die Filme schon
sichergestellt.«
Heike lächelte
süffisant. »Das hat nichts zu bedeuten. Der Mord an J.F.
Kennedy in Dallas wurde von fünfunddreißig Kameras
gefilmt. Und der oder die Mörder wurden nie
gefasst.«
»Tolle
Aussichten«, brummte Stefan und erhob sich.
* * *
Natürlich hatte
die Kripo das Filmmaterial beschlagnahmt.
Jupp Bock saß
vornüber gebeugt in dem kleinen Vorführraum, den es im
Keller des Wuppertaler Polizeipräsidiums gab. »Da -
sehen Sie«, rief er, als der Film einen Mann im Hintergrund
der Szene auf dem Flachdach des. Hochhauses zeigte. »Das ist
er!«
»Ich habe keine
Tomaten auf den Augen«, brummte Ulbricht gelangweilt und
sehnte sich nach einer Zigarette.
Aber hier im Filmraum
herrschte absolutes Rauchverbot. Und auch ein alter Sturkopf wie
Norbert Ulbricht hielt sich an die Gesetze im Hause. »Bevor
Sie sich vor Begeisterung in die Hose machen, lassen Sie das
Material digitalisieren und besorgen Sie mir eine
Vergrößerung, einen Ausschnitt mit dem Schützen.
Ich brauche eine genaue Personenbeschreibung. Wonach soll ich sonst
fahnden?«
»Nicht
nötig«, grinste Bock und verschränkte die
feingliedrigen Hände hinter dem Kopf. »Schon längst
passiert,
Chef.«
Er hasste es, wenn man
ihn Chef nannte. Dennoch schwieg Ulbricht.
»Außerdem
habe ich die Hausverwaltung angerufen. Es gibt im Treppenhaus eine
Videoüberwachung. Auf dem Video erkennen Sie den Schützen
viel besser.«
»Warum
langweilen Sie mich dann
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