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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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alles tun um
…«
    »Natürlich«,
mischte sich jetzt auch Ulbricht ein. »Und deshalb bin ich
auch hier. Es ist meine Aufgabe, Schlimmeres zu verhindern. Solange
da draußen jemand rumrennt der es auf die Darsteller
abgesehen hat, befindet sich jeder Mitglied im Team in
Lebensgefahr.« Er machte eine kurz Pause und warf Heike einen
Blick zu. »Vielleicht sollte ich die Dreharbeiten kurzfristig
unterbinden.«
    »Dann ist
Tickmann pleite«, platzte es aus Heike heraus.
    »Hier geht es um
Menschenleben«, ereiferte sich Kommissar Ulbricht. Seine
Augen sprühten Funken. »Wollen Sie es verantworten, wenn
noch ein Mensch schwer verletz wird oder sogar zu Tode
kommt?«
    »Nein«,
flüsterte Heike und blickte betreten zu Boden. Sie dachte an
das Casting, mit dem Eckhardt sie betraut hatte Schon
übermorgen würde es in der Villa Media am Viehhof in
Elberfeld soweit sein. Und nun schien alles zu Ende, bevor es
begonnen hatte. Es musste doch eine Möglichkeit geben, den
Mörder noch vorher zu finden. Das sagte sie Ulbricht
auch.
    »Es ist mir
durchaus bekannt, dass Sie sich allzu gern in die Belange der
Polizei einmischen«, giftete Ulbricht. »Diesmal
allerdings sollten Sie die Finger davon lassen.«
    »Was habe ich
damit zu tun?« Kathrin Jungmann blickt von Heike zu Ulbricht.
Sie hatte sich die Tränen abgewischt »Ich meine …
ich würde Ihnen ja gerne helfen, aber so
…«
    »Wir sind
eigentlich hier, um Sie zu dem Vorfall zu befragen«,
erklärte Ulbricht und bemühte sich, Ruhe zu bewahren.
»Sie sind mit dem Verletzten befreundet?«
    »Das ist
richtig, ja.« Ihre Augen füllten sich mit
Tränen.
    »Wie kam es zu
dem Unglück?«, fragte die Reporterin und zückte das
kleine Aufnahmegerät. »Ich darf doch?«
    Kathrin nickte.
Stockend berichtete sie von ihrem Gespräch mit Lars Gemmering,
bevor er die Szene gedreht hatte, bei der es zum Sturz vom
Bahngerüst gekommen war.
    »Moment«,
mischte sich schließlich Kommissar Ulbricht ein. »Sie
sagten, er konnte Heiger nicht leiden?«
    Kathrin lächelte
matt. »Nicht leiden können ist gut. Er hat ihn geradezu
gehasst, ihn als ›arrogantes Arschloch‹ beschimpft.
Diese Szene im Wuppertod sollte seine große Chance werden.
Lars wollte allen zeigen, dass er auch vor gefährlichen Szenen
nicht zurückschreckt und auf einen Stuntman
verzichtet.«
    »Das Ergebnis
kennen wir ja nun.«
    »Er hatte
Höhenangst«, flüsterte die junge Frau nun kleinlaut
und klemmte sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Heike glaubte sich
verhört zu haben. »Er hatte - was?«
    »Höhenangst.«
Ihre Stimme war fast nicht zu hören. »Ich hätte ihn
nie auf das Gerüst lassen sollen. Aber er war wie besessen von
dem Gedanken, Tickmann auf sich aufmerksam zu
machen.«
    »Nicht gerade
bescheiden, Ihr Freund«, brummte Ulbricht. Für ihn
schien das Gespräch an dieser Stelle beendet zu sein. Recht
barsch forderte er Heike auf, das Krankenhaus mit ihm zusammen zu
verlassen und verabschiedete sich von der verwirrten Kathrin
Jungmann.
    * * *
    Den roten Twingo hatte
Heike etwas abseits vom Krankenhaus an der Hainstraße
geparkt. Kommissar Ulbricht folgte ihr nachdenklich. Heike sah ihm
förmlich an, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Immer
wieder schüttelte er den Kopf. Dann blieb er
stehen.
    »Wissen Sie, was
mich ganz gehörig stört?«
    »Sagen Sie es
mir.« Heike war ebenfalls stehen geblieben.
    »Ich glaubte
schon, eine Spur gefunden zu haben, und nun hat sich alles in Luft
aufgelöst.«
    »Wovon reden
Sie?«
    »Ich glaubte,
dass sich Heigers Mörder unter den Mitgliedern des Filmteams
befindet. Ein Konkurrent, was weiß ich. Hatte eigentlich auf
diesen Gemmering gesetzt.« Er grinste. »Meine Leute
waren auch nicht ganz untätig, wie Sie sehen.« Dann zog
er die Mundwinkel nach unten. »Und nun glaubte ich, den Vogel
eingekreist zu haben. Gemmerin stand auf meiner Liste der
Tatverdächtigen ganz oben.«
    »Wie kamen Sie
zu diesem Verdacht?« Heike runzelte die Stirn.
    Jetzt lächelte
Ulbricht. »Es war ein offenes Geheimnis, da Gemmering und
Heiger sich nicht ausstehen konnten Heigers arrogante Art in
letzter Zeit hatte das Übrige getan. Niemand liebte ihn, aber
jeder achtete ihn, weil er ein hervorragender Schauspieler
war.«
    »Und was hat das
mit Lars Gemmering zu tun?«
    »Er hat sich bei
Studiodrehs in Berlin mehrfach mit Heige angelegt, einmal soll es
fast zu einer Schlägerei hinter de Kulissen gekommen
sein.«
    »Und nun wurde
Ihr Hauptverdächtiger ebenfalls da Opfer eines Anschlags

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