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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Schublade des
Schrankes. Heike war im Wohnzimmer aufgetaucht und lehnte im
Türrahmen. Stefan wandte sich schulterzuckend langsam zu ihr
um. »Ich habe da so eine Idee. Vielleicht etwas an den Haaren
herbeigezogen, aber ich werde mal nach
…« 
    Er brach ab. Heike
hatte sich ihrer Jeans und Bluse entledigt und stand nun in BH und
Slip da. Das weiße Set bildete einen wunderschönen
Kontrast zu ihrer sonnengebräunten Haut. Sie sah einfach
hinreißend aus. Sehr, sehr verführerisch, wie Stefan
sich eingestehen musste. Er warf die Kerzen, die er in der
Schublade gefunden hatte, achtlos auf den Tisch und kam zu ihr. Wie
automatisch flog sie in seinen Arm. Sie blickte zu ihm auf. Er nahm
ihr hübsches Gesicht in seine Hände, streichelte ihre
weiche, glatte Haut. Seine Hand glitt ihren Rücken herab. Sie
erschauderte, schloss die Augen. Er küsste ihre Stirn,
spürte, wie der Fall in weite Ferne rückte. Mein Gott,
durchzuckte es ihn, wie gut sie duftet…
    Heikes Hände
glitten unter sein T-Shirt, streichelten seine Haut, sie zog mit
ihren Fingernägeln Kreise auf seinem Rücken, die ihn
erschaudern ließen. Als Heike ihre Augen öffnete, lagen
Sehnsucht und Leidenschaft in ihrem Blick. Stefan wurde es
heiß und kalt.
    »Du … was
hast du vor?«, flüsterte er und knabberte zärtlich
an ihrem Ohrläppchen.
    »In der
Küche war es so warm.«
    Ihre Lippen fanden
sich zu einem Kuss. Erst forschend und vorsichtig, dann immer
leidenschaftlicher, immer fordernder. Innerhalb weniger Minuten
fielen die letzten Grenzen zwischen ihnen, und es war, als
wäre es nie anders gewesen.
    * * *
    »Hast du dich
entschieden?«
    »Nein.«
Mark Tickmann war kurz angebunden. Seine Exfrau saß ihm im
Gartenstuhl auf der Veranda seines Hauses gegenüber und
musterte ihn lauernd. Er drehte ein Weinglas in den Händen.
»Zur Zeit habe ich andere Sorgen als dein persönliches
Wohl. Ansonsten wirst du von meinem Anwalt hören, sobald das
Filmprojekt abgeschlossen ist.« Seine Stimme duldete keinen
Widerspruch.
    Sonja Tickmann schlug
die Beine übereinander. Das feine Lächeln auf ihren
geschminkten Lippen war nichts als eine kalte Maskerade. »Du
musst es wissen. Ich möchte nur nicht, dass deinem Filmprojekt
plötzlich das Geld ausgeht.«
    »Wovon redest
du?«, blaffte er sie an. Die Zornesadern an seinen
Schläfen waren hervorgetreten. Mark Tickmann umklammerte das
Weinglas fester.
    »Auch wenn wir
geschieden und finanziell unabhängig voneinander sind
…« Sie erhob sich und strich sich das leichte
Sommerkleid glatt. »Ich wünsche dir viel Erfolg für
den Film, Mark.«
    Ihr Lächeln wurde
noch eine Spur künstlicher. Sie war eine schlechte
Schauspielerin, durchzuckte es Tickmann, der das Glas mit einem
harten Knall auf dem Tisch abstellte. »Bitte verlasse jetzt
das Haus«, forderte er sie auf. Seine Wangenknochen mahlten.
Er ging durch das geräumige Wohnzimmer zum Flur und
öffnete die Haustüre. »Und lass dich hier nicht
mehr blicken, Sonja.«
    »Wie du
meinst.« Sie machte einen Schmollmund. »Ich wollte dir
nur einen Vorschlag machen. Aber ich bin sicher, das Gericht wird
zu meinen Gunsten entscheiden.«
    »Was du
versuchst, ist Erpressung«, stellte er fest.
    »Nenn es, wie du
willst.« Sie winkte ab. »Ich habe dir lediglich einen
Vorschlag unterbreitet, mein Bester.« Sonja Tickmann deutete
einen Kussmund an, dann war sie draußen.
    Er blickte ihr lange
nach, wie sie mit wiegendem Schritt zu ihrem Wagen ging. Dann
knallte er wütend die Tür ins Schloss.
»Verdammt«, rief er außer sich. Es wurde
höchste Zeit, dass sein Anwalt wieder einsatzbereit war. Sie
hatte ihn zum Kampf herausgefordert und dabei einige Andeutungen
gemacht, die ihr zum Verhängnis werden
sollten.     
    * * *
    »Hast du dich
verliebt in sie?« Heike lag halb auf Stefans Brust und
kraulte seinen Oberkörper.    
    Stefan blickte sie
fragend an. »Wen?«
    »Die
Heiger-Burbach«, erwiderte Heike leise und blickte zu ihm
auf. »Ich meine, dass sie dich anhimmelt, sieht jeder!«
Sie kicherte. »Und du bist auch hin und weg, wenn du sie
siehst. Na, da macht man sich als Frau doch so seine
Gedanken.«
    »Ich liebe dich,
Darling«, schwor Stefan. »Und zwar nur
dich.«
    Sie lachte leise. Dann
richtete sie sich auf. »Du wolltest noch
weg?«
    »Ja.«
Stefan räusperte sich. »Obwohl ich eigentlich gar keine
Lust mehr habe.« Heike machte ihm Platz und Stefan hauchte
ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er in T-Shirt und Jeans
schlüpfte. »Wenn du magst, komm

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