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Wuppertod

Wuppertod

Titel: Wuppertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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betörender Duft stieg in seine
Nase.
    »Herr Seiler
… Sie hier?«
    Er wirbelte herum.
»Frau Burbach?«
    Michaela
Heiger-Burbach strich sich mit einer eleganten Bewegung eine
Haarsträhne aus der Stirn und schenkte ihm ein charmantes
Lächeln. Irgendwie passte sie nicht in diese
Umgebung.
    »Sie scheinen es
aber eilig zu haben«, stellte sie sichtlich amüsiert
fest und stemmte die Hände in die Hüften.
    Ihr feiner Duft stieg
in seine Nase. »Ja … ähm, nun, ich muss
recherchieren.« Stefan ertappte sich dabei, plötzlich
verlegen zu sein wie ein Schuljunge, und hasste sich für das
pubertäre Verhalten. So etwas kannte er von sich selbst
nicht.
    »Na dann -
arbeitende Leute soll man nicht aufhalten«, lachte sie.
»Wir sollten uns noch einmal treffen. Mein Mann kommt in zwei
Tagen aus dem Krankenhaus. Möglichst vorher …«
Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
    Stefan wunderte sich.
Offenbar hatte sie Geheimnisse vor ihrem Mann, erinnerte sich dann
aber an die Datenbank im Rechner ihres Mannes. Sie hatte ihm etwas
zeigen wollen. Das hatte er ja völlig vergessen! »Ich
werde Sie anrufen«, versprach Stefan und zog sich das
Baseballcape tiefer in die Stirn. »Was treiben Sie denn
hier?«
    »Ich bin hier
mit einer alten Schulfreundin verabredet. Gleich werden wir shoppen
gehen und alte Zeiten aufleben lassen.« Frau Heiger-Burbachs
blaue Augen funkelten unternehmungslustig.
    »Na dann - viel
Spaß«, wünschte Stefan und stolperte unbeholfen,
wie er fand, zurück auf die Straße.
    * * *
    Heike nickte der
Schwester, die die kleine Bücherecke im Empfangsbereich des
Bethesda-Krankenhauses herrichtete, freundlich zu, hielt sich
rechts und gelangte über den Korridor des Hauptgebäudes
zu den Aufzügen. Sie hatte erfahren, dass es Dirk Burbach
besser ging. Und so war sie der Meinung, dass es an der Zeit sei,
ihm einen Besuch abzustatten.
    Mit dem Lift gelangte
sie auf die Station. Es roch nach Putz- und Desinfektionsmitteln.
Dann stand sie vor der Zimmertüre, klopfte an und trat ein. Im
Zimmer gab es drei Betten - eins davon war leer, im mittleren Bett
lag ein schlafender, älterer Herr mit ergrautem Haar und im
ersten Bett lag ein dunkelhaariger Mann Ende dreißig, der
sich interessiert umblickte, als Heike das Krankenzimmer
betrat.     
    »Herr
Burbach?«, fragte sie.
    Er nickte. »Ja.
Kennen wir uns?« In seinem Blick lag ein Hauch von
Misstrauen. Offenbar war er seit dem Überfall sehr vorsichtig
geworden.    
    Heike trat an das Bett
und lächelte. »Wenn Sie regelmäßig das
Programm der Wupperwelle hören, dann kennen Sie mich. Mein
Name ist Heike Göbel. Ihre Frau hat uns um Hilfe gebeten, um
den Mord an Tim Heiger aufzuklären.«
    »Das ist typisch
für Michaela.« Dirk Burbach richtete sich lächelnd
im Bett auf. Offenbar waren seine Wunden doch noch nicht ganz
verheilt, denn er verzog unter Schmerzen das Gesicht. »Sagen
Sie, ist das denn nicht Aufgabe der Polizei?«
    Heike lachte leise.
»Stimmt, wir waren auch sehr verwundert, dass Ihre Frau sich
an uns gewandt hat.«
    »Wie dem auch
sei - was kann ich für Sie tun, Frau
Göbel?«
    »Ich weiß,
dass die Polizei Sie sicherlich schon befragt hat. Trotzdem
möchte ich wissen, ob Sie den oder die Täter erkannt
haben, die Sie in Ihrem Haus so brutal überfallen
haben.«
    »Es waren drei
Männer. Junge Männer«, fügte er hinzu.
»Neunzehn, vielleicht zwanzig Jahre alt.«
    »Können Sie
die Männer beschreiben?«
    »Es war dunkel
und ich habe der Kripo eine möglichst genaue Beschreibung der
drei Männer gegeben.« Er lächelte sie so
unverbindlich an, wie es wohl nur ein Anwalt kann. »Aber bei
allem Verständnis für meine Frau und ihr Interesse, den
unangenehmen Vorfall aufzuklären, möchte ich das alles so
schnell wie möglich vergessen. Bitte verstehen Sie, dass ich
nicht mehr ins Detail gehen möchte. Alle Fakten liegen der
Kripo vor.«
    Heike lächelte
verstehend. »Natürlich«, sagte sie. Hier
würde sie also auch nicht mehr erfahren. »Eine Frage
nur: Kannten Sie die Männer?«
    »Sie wollen
wissen, ob es sich um etwaige Gegner meiner Klienten handelt,
stimmt's?«
    »Ja.«
    »Nein, ich
kannte nicht einen von ihnen, was aber nichts zu bedeuten
hat.« Er lehnte sich ächzend im Bett zurück und
schloss sekundenlang die Augen. Dann blinzelte er zu Heike auf.
»Und nun möchte ich Sie um Verständnis bitten. Ich
benötige noch ein wenig Ruhe.«
    »Natürlich«,
nickte Heike und wandte sich zum Gehen. »Vielen Dank - und
gute

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