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fit, du gibst ‘nen prima Ernährer ab, bist gepflegt und höflich und frönst keinem Laster außer deiner Leidenschaft für Tater Tots. Die Juraschnecke will dich. Wie kommst du darauf, dass mit deinem ‚Päckchen‘ was nicht stimmen könnte?“
Er schaute in seinen Kaffeesatz und hob die Schultern.
Ich schnaubte verächtlich. „Und dann heißt es immer, die Frauen wären unsicher.“
16. KAPITEL
B LAUE U NIFORM
„S ie angeln gern?“
„Hm?“ machte ich und wandte mich dabei von dem riesigen Wasserbecken mit Lachsen ab. Ein junger Mann mit Schultern so breit, dass man drauf schlafen konnte, hatte mich unbegreiflicherweise angesprochen.
„Gehen Sie gern angeln?“ fragte er nochmals.
„Ach so. War ich schon seit Kindertagen nicht mehr. Guck mir allerdings Fische gern an. Sehen hübsch aus, so silbrig und mit ihren wallenden, welligen Bewegungen“, sagte ich, wobei ich die Adjektive bewusst dehnte – wallllend und welll-lig. Dann fiel mir auf, dass sich das aus meinem Mund bescheuert anhörte. Hätte ich mir etwas noch Dämlicheres ausdenken können? Gut möglich. Der Bursche sah nämlich umwerfend aus, und mein IQ sackte mir ins Höschen.
Ich war auf der Ausstellung „Jagd und Sportfischen“, und zwar allein. Ich hatte die Werbung im Fernsehen und in der Presse gesehen und mir ausgemalt, dass die Messe ein bevorzugtes Jagdrevier für Männer darstellte. Weder Louise noch Cassie wollten mich begleiten, und eigentlich hielt ich mich für zu schüchtern, um allein loszuziehen, weswegen ich mir den Gedanken aus dem Kopf geschlagen hatte, zumal sich meiner Ansicht nach dort ohnehin nur Dorftrottel herumtrieben.
Doch dann, auf der Heimfahrt von einem Kundenbesuch, war ich am Messegelände vorbeigefahren und hatte den Parkplatz voller Autos gesehen, und die gleiche geistige Umnachtung, die mich vor dem Erotik-Supermarkt überwältigt hatte, schlug erneut zu, und obwohl ich mein eigenes Tun kaum fassen konnte, bog ich in den Parkplatz ein.
Ich konnte nur hoffen, dass sich dieses Abenteuer als weniger peinlich erwies als der Sexshop-Ausflug. Das Interview mit mir war nicht – dem gnädigen Himmel sei Dank – Teil der Reportage gewesen, die später über den Sender ging.
Bislang hatte ich den Massagestab noch nicht eingesetzt. Allein der Gedanke an das Ding weckte schlimme Erinnerungen, ganz zu schweigen von Befürchtungen hinsichtlich der Verunreinigung durch die Kassiererhand.
Da war ich also, eine allein stehende Frau inmitten eines Meeres von Fischerbooten aus Aluminium und ganzer Wälder von Jagdausrüstung. Ich entdeckte einen Forellenteich, in dem die Kleinen schon angeln konnten, es gab Vorführungen von apportierenden Jagdhunden, Zeltstädte und Outdoor-Schnickschnack en gros, so dass ein Camping-Fan wie Scott sich im siebten Himmel gefühlt hätte.
Und jetzt stand da dieser Typ, der jünger aussah als ich, stützte sich mit einer Hand gegen den Sockel des hochgebockten Lachsbeckens und kam mir so nah, dass mir sein Rasierwasser in die Nase stieg.
Ohhhhh, Junge!
Das Streitgespräch mit Scott zum Thema spontane Anziehung fiel mir ein. Noch nie hatte ich sie dermaßen stark gespürt wie jetzt. Wie es wohl war, seine Schultern zu fühlen?
„Ich selber bin auch kein Sportfischer. Bin nur mit ‘n paar Kumpels da. Aber es gibt hier prima Wanderzeug. Schon gesehen?“
Sollte wohl eine Einladung sein. „Nee, noch nicht.“
Er nahm mich beim Arm, und um ein Haar hätte ich mich an ihn geschmiegt, als er mich Richtung Wanderausrüstung schleppte. Er sah so blendend aus – allein die Tatsache, dass er meinen Arm berührte, schien mich bereits in sexuelle Verzückung versetzen zu können. Schon das Einatmen seines Duftes war besser als ein Vibrator.
Er hatte dunkelblondes Haar und blaue Augen, ein eckiges, etwas zu breites Kinn und eine um einen Tick zu flache Nase, aber Himmel, sein Körper! Ich ließ mich von ihm hinüberzerren zu den Rucksäcken und Stiefeln, Wollsocken und Wanderstöcken.
„Wandern Sie oft?“ fragte er.
„Nur Tagestouren. Forest Park, Columbia-Schlucht, manchmal die Wasserfälle von Silver Falls.“
„Die Wege im Forest Park, das ist doch kein richtiges Wandern“, sagte er. „Da müssen Sie raus in die Wälder der Nationalparks, und damit meine ich nicht nur Mt. Hood, obschon es da auch ‘ne Menge schöner Strecken gibt. Schon mal vom Pacific Crest Trail gehört? Vor ‘n paar Jahren, ehe ich beim Präsidium anheuerte, hab ich zirka 450 Kilometer davon
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