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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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kriegen.“
    „Nein?“
    „Menschenskind, nein! Bin der Saubermann persönlich. Man muss doch Selbstachtung haben! Wenn man die Drecksäue da draußen sieht, dann unterlässt man alles, was einen mit denen in einen Topf werfen könnte.“
    „Nicht mal Geschwindigkeitsübertretung?“
    „Ich lass mich eben nicht erwischen“, sagte er und zeigte seine Zähne für ein weiteres Titelseitenlächeln.
    „Und Pornos aus dem Internet laden Sie sich auch nicht runter?“
    „Zeigen Sie mir mal einen x-beliebigen Mann mit Computerzugang, und ich wette mit Ihnen hundert Dollar, dass er sich mindestens ein Mal so ein Zeug runtergeladen hat. Muss man wohl als normal hinnehmen. Kann aber nur ‘n armes Schwein sein, wenn er seine Abende allein vorm Monitor verbringt und sich dabei einen runterholt.“
    „Sie wohl nicht, wie?“
    „Ich habs mehr mit dem richtigen Leben“, sagte er und sah mir direkt in die Augen.
    Das Gespräch war zu einem Reigen sexueller Andeutungen verkommen, und ich war schuld. Dabei wusste ich durchaus Bescheid: Macht man sexuelle Anspielungen, weiß ein Mann sofort, dass man Sex im Kopf hat, und er geht gleich davon aus, dass er eine Chance auf seinen Anteil daran hat.
    Was bei diesem Burschen durchaus der Fall sein konnte. Ihm schienen die Pheromone aus allen Poren zu sickern.
    „Ich bin Pete“, sagte er, blieb stehen und streckte mir die Hand entgegen.
    Ich reichte ihm meine Hand. „Hannah.“
    „Haben Sie ein gutes Paar Wanderstiefel, Hannah?“ fragte er, als wir vor einer Vitrine hielten.
    „Nein. Gewöhnlich laufe ich in alten Tennisschuhen los.“
    „Schauen wir uns nach ‘nem Paar um. Ich nehme Sie mal zum Wandern mit, aber auf einen richtigen Wanderpfad.“
    Ich ließ mich von ihm zu seiner Lieblingsmarke führen und mir einige Modelle zeigen. Wie hätte ich auch protestieren sollen? Dazu kam es, als ich das Preisschild sah.
    „175 Dollar? Also ich weiß nicht, das ist ja wohl ein bisschen happig. Ich bin freiberuflich tätig.“
    „Wirklich? Wie wärs dann mit diesem?“ fragte er und hielt ein anderes Paar Stiefel hoch, königsblau, Wildleder und Nylongewebe. „Ganz leicht. Zwar nicht hundertprozentig wasserdicht, müssten aber ruckzuck trocknen.“
    Es kam mir etwas sonderbar vor, dass er mich nicht nach meinem Job gefragt hatte. Sagte man den Leuten, man sei selbstständig, wollten sie meist wissen, in welcher Branche. Aber schließlich war er ein Mann, und immerhin schenkte er mir seine Aufmerksamkeit, indem er ein gutes Paar Wanderschuhe für mich aufzutreiben versuchte.
    Die blauen Stiefel sollten nur 80 Dollar kosten, was einem Schnäppchen gleichkam im Vergleich zum Preis der übrigen Modelle; also gab ich nach und erstand sie. Der neue Säumer für die Nähmaschine musste halt noch ein Weilchen warten.
    „Möchten Sie etwas essen?“ fragte Pete. „Ich bin halb am Verhungern.“
    „Sicher.“ Der Bursche hatte einen Affenzahn drauf. Essen, angedachte Pläne für eine Wandertour … war der immer so, oder hatte ich ihn einfach umgehauen?
    Schön wärs!
    „Macht Ihnen doch nichts aus, wenn Sie fahren, oder? Ich bin mit Freunden gekommen, mein Auto steht zu Hause.“
    „Kein Thema“, sagte ich, um es eine Sekunde später zu bereuen, als ich nämlich begriff, dass ich gerade einen mit Schießeisen und Messer bewaffneten Kerl in meinen Wagen eingeladen hatte. Er musste wohl meine Miene verstanden haben.
    „Halt, halt, falls es Sie beruhigt“, sagte er, und dann buddelte er seine Brieftasche aus der Tasche und zückte seine Dienstmarke. „Ich bin kein durchgeknallter Irrer.“
    Konnte getürkt sein, doch ich glaubte ihm trotzdem. Noch mehr beruhigte es mich, dass er mich zu seinen Freunden hinüberschleppte, die alle irgendwie grundanständig wirkten, Typen von der Art, wie sie mir auf der High School auf den Wecker gegangen wären, Baseballkappenträger mit perfekt gewölbten Mützenschirmen und Panoramasonnenbrillen mit Spiegelgläsern lässig auf dem Kopf. Verschmitzte, coole Typen mit nichts als Sport in der Birne, aber vermutlich keine psychotischen Kriminellen.
    Vermutlich.
    „Das hier ist Hannah; wir hauen ab und gehen was essen.“
    „Nett, Sie kennen zu lernen, Hannah“, sagte einer und schüttelte mir mit erstaunlichem Anstand herzlich die Hand.
    Die übrigen feixten, wobei ihre gesamte Körpersprache erkennen ließ, dass sie sich in ihrem zarten Alter von 22, 23 oder wie viel Jahren auch immer ungeheuer erwachsen dünkten. „Lassen Sie sich von Pete

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