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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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bloß kein Süßholz vorraspeln“, sagte einer von denen, die etwas schnodderiger aussahen. „Kann verdammt schön tun, unser Stenz, wenn’s sein muss.“
    Stenz?
    Ich griente unbeholfen und war mir bewusst, dass sie mich für Petes zukünftige neueste Eroberung hielten. Meine Begeisterung für das Spontan-Dinner ließ erheblich nach.
    „Ach, von denen dürfen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen“, sagte Pete, geleitete mich Richtung Ausgang und bewies damit doch die Aufmerksamkeit, die ich ihm fast nicht mehr zugetraut hätte. „Alles brave Jungs, müssen aber noch wachsen.“
    „Ihnen ist klar, dass ich älter bin als Sie, oder?“ fragte ich, und mich überkam ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache.
    „Hatte ich beinahe vermutet. Wie alt sind Sie? 27, 28?“
    „Fast 30. Und Sie?“
    „25.“
    Ein schlappes Jahr älter als Cassies Frischfang. Jetzt konnte ich sie nicht mehr piesacken. Ich wusste, eigentlich hätte ich auf meinen eigenen Rat hören und die Bekanntschaft umgehend abbrechen müssen – aber er war
sooo
niedlich. Und schien sich einiges aus mir zu machen.
    „Wie kommt das eigentlich bei euch jungen Burschen, dass ihr gern mit älteren Frauen was anfangt?“ fragte ich, als wir uns an den geparkten Fahrzeugen vorbei zu meinem Auto schlängelten.
    „Wollen Sie’s wirklich wissen?“
    „Sicher!“
    „Ihr habts eben drauf. Die Mädels in meinem Alter, das sind solche Kletten, die kleben an einem wie ‘n Tintenfisch, man wird sie nie wieder los. Ihr reiferen Frauen, ihr seid viel unabhängiger.“
    Ich fragte mich, ob er damit meinte, dass wir weniger Zuwendung brauchten. „Ich hätte gedacht, ihr stündet mehr auf jungen Körper“, sagte ich. „Keine Orangenhaut, nichts hängt.“
    „Die Körper sind schon klasse, aber die wissen doch gar nicht, was sie damit anfangen sollen. Die Älteren, die können sich wenigstens bewegen!“
    „Und ich dachte immer, es müsste Spaß machen, nur ein einziges Mal die Mrs. Robinson zu spielen“, sagte ich ohne rechten Enthusiasmus.
    „Wen?“
    „Ach, egal.“
    Wir fanden meinen Wagen und stiegen ein, und er fummelte am Autoradio herum, schaltete von einem Sender zum anderen und verdrehte mir die gesamte Lautsprechereinstellung, während wir vom Parkplatz herunterfuhren. „Wo solls denn hingehen?“ fragte ich.
    „Wie wär’s mit ‘ner Pizza? Gibt ‘ne Pizzeria am Broadway, da esse ich ganz gern.“
    „Klar.“ Pizza klang mir zwar nicht ganz angemessen für ein Date – nichts von dem Zeug, was man aus der Hand futtert und was einem womöglich zwischen den Zähnen stecken bleibt, ist dafür angemessen –, aber vermutlich darf man von einem 25-Jährigen nur Pizza erwarten.
    Während der Fahrt unterhielten wir uns über Musik und Kinofilme, und im Restaurant dann, während wir auf unsere Bestellung warteten, über Bücher.
    „Ich lese furchtbar gern“, sagte Pete.
    „Richtige Bücher? Nicht bloß Illustrierte?“
    „Na logisch! Im Moment lese ich gerade
Die Früchte des Zorns.“
    Ich war beeindruckt. Vielleicht hatte er ja doch mehr zu bieten als nur den Körperbau und sein After Shave. Nicht, dass das unbedingt nötig gewesen wäre – nach wie vor ließ ich mit Behagen meinen Blick von seinem Gesicht zu den Schultern wandern, etwa so wie ein Mann, dem es schwer fällt, einer Frau nicht auf den Busen zu starren. Er trug ein blaues Chambray-Oberhemd mit Button-down-Kragen und darunter ein weißes T-Shirt, und die Baumwolle sah so weich und warm aus, dass es geradezu einer Einladung zum Anfassen gleichkam. Meine Arme hätten wohl nur mit Mühe den Umfang seiner Schultern umspannen können.
    Ohhh …
    „Stammen Sie hier aus der Gegend?“ fragte er und unterbrach damit meine lüsternen Anwandlungen.
    „Aus Roseburg. Hab mein ganzes Leben in Oregon zugebracht.“
    „Ich komme aus Ohio. Ich wohne aber gern hier, ich mag die Berge. Aber ich trage mich mit dem Gedanken, nach Seattle zu ziehen oder vielleicht nach San Francisco runter.“
    „Tatsächlich? Wieso?“ fragte ich mit einem Anflug von Besorgnis. Ich stellte mir nur ungern vor, dass dieses Prachtexemplar sich in Kürze davonmachen könnte.
    „Hier ist einfach zu wenig los. In meiner Arbeit, meine ich damit. Nicht genug Aufregendes. Deshalb bin ich doch eigentlich zur Polizei gegangen. Ich habe ADHD, und ich dachte, Polizeiarbeit brächte mir die entsprechende Stimulation.“
    Ich blinzelte ihn verwirrt an. Ein hyperaktiver Zappelphilipp mit

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