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www.traummann-gesucht.komm!

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Titel: www.traummann-gesucht.komm! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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also Schlimmeres durchlebt als das, was ich gegenwärtig mitmachte, und gewiss verstand er, was in mir vorging. Ich schlang die Arme um ihn und drückte ihn meinerseits an mich, und dabei schloss ich die Augen und gestattete mir für einen kostbaren Augenblick, nichts weiter zu spüren als nur den Trost menschlicher Nähe. Ich lehnte mich an ihn an und verzichtete auf jeglichen Beweis meiner Stärke.
    Bei Louise hatte ich mich ausgeheult, weil ich nicht anders konnte. Bei Scott stellte sich das Gefühl, mich zusammenzureißen zu müssen, gar nicht erst ein. Im Bezug auf meine diversen Freunde hatte ich es stets so gehalten. Ich sah keinen Anlass, Stärke zu demonstrieren oder in Gegenwart eines mir nahe stehenden Mannes Haltung zu beweisen: Schließlich gehörte es sich für ihn, den Starken zu markieren. Ich als Frau hingegen war geradezu aufgefordert, ihm meine Sorgen aufzubürden.
    Aber Scott war nicht mein Lover. Ich löste mich von ihm, und er ließ mich gehen, wenngleich ich nichts lieber getan hätte, als in diesen warmen Armen einzuschlummern, mich eng anzukuscheln und so zu tun, als könnte mir dort nichts geschehen und als könnten keine finsteren Gedanken mich verfolgen.
    „Irgendwelche Veränderungen?“ fragte Scott.
    „Nein.“
    „Ich hab Cass im Pub angerufen. Wahrscheinlich ist sie schon unterwegs hierher, hat ein paar von deinen Sachen dabei“, sagte Louise.
    „Braucht sie doch nicht“, protestierte ich rein mechanisch, doch in Wirklichkeit rührte es mich, dass die drei sich so um mich sorgten und den ganzen Weg hierher auf sich genommen hatten. Ich schniefte und verbiss mir eine aufsteigende Träne.
    „Unsinn“, sagte Louise.
    „Ich hab dir Zahnbürste und Zahnpasta mitgebracht“, sagte Scott. „Und natürlich Zahnseide.“
    Trotz meiner Niedergeschlagenheit formte sich mein Mund zu einem Lächeln. „Sieht dir ähnlich.“
    „Außerdem ist da Saft in Flaschen in der Kühlbox“, sagte er und wies mit dem Kopf zum Sofa-Ende, neben dem eine kleine blaue Kiste thronte. „Großen Appetit wirst du sicher nicht verspüren, also müssen wir dir die Vitamine auf andere Weise zuführen.“
    „Danke.“
    Louise zerrte die Box um die Sofaecke herum, machte den Deckel auf, holte einige Flaschen heraus und stellte sie auf das Tischchen. „Ich flitze schnell eben zur Toilette“, sagte sie, „und dann guck ich mal, ob eine Snack-Bar geöffnet hat. Den Sandwiches in diesen Automaten traue ich nicht recht. Alles klar mit dir?“
    Ich nickte und ließ mich dann auf der Polsterbank nieder. Scott kam und setzte sich neben mich, öffnete eine der Flaschen und reichte sie mir. Ich nahm einen Schluck, lehnte sie dann gegen meine Hüfte und starrte dabei ausdruckslos ins Nichts.
    Scott griff nach meiner Hand und hielt sie sanft auf dem Stückchen Sitzfläche zwischen uns in der seinen. „Was auch passiert, Hannah“, sagte er, „du bist nie allein.“ Und erneut flossen die Tränen.
    „Hannah, aufwachen!“ Es war Dads Stimme, seine Hand auf meiner Schulter, die mich aus dem Schlaf weckten. Ich öffnete die Augen und blinzelte ins Tageslicht, das hell durch die vor einigen Stunden noch nachtschwarze Fensterfront brach. Scotts Taschentuch, mittlerweile fast trocken, ballte sich noch in meiner Hand.
    „Was ist denn? Was ist passiert?“ fragte ich. Ich musste wohl auf einem der Sofas im Wartebereich eingenickt sein. Louise und Scott waren verschwunden, und statt ihrer schlief Cassie auf einer anderen Couch, während ein Beutel mit Kleidung und Toilettenartikeln für mich auf dem Fußboden lag.
    „Sie ist aufgewacht!“
    „Echt? Wie gehts ihr?“ fragte ich, richtete mich auf und warf die Jacke von mir, die mir als Decke gedient hatte.
    „Der Arzt ist jetzt bei ihr drin, aber sie hat mich erkannt, sie konnte meinen Namen sagen. Das gilt gemeinhin als gutes Zeichen, wenn sie sprechen kann.“
    „Kann ich rein? Darf ich sie besuchen?“
    „Komm!“
    Zusammen gingen wir wieder ins Krankenzimmer, hielten uns aber im Hintergrund, um den Arzt, der gerade seine Untersuchung beendete, nicht zu stören. Er sah uns und winkte uns lächelnd näher heran.
    „Sie haben Glück gehabt, Mrs. O’Dowd“, sagte er zu Mom, meinte jedoch ganz offensichtlich Dad und mich gleichermaßen. „Sie waren nur für einen Zeitraum von zwölf Stunden ohne Bewusstsein. Sie können den rechten Arm und das rechte Bein etwas bewegen, und das ist ein sehr gutes Zeichen. Zunächst wirds langsam gehen mit dem Sprechen und den

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