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Creme benutzt hätte.
Je mehr ich darüber nachdachte, desto stinkiger wurde ich. Wie kam er dazu, ohne Rücksprache mit mir so mir nichts, dir nichts über meine Gesundheit zu bestimmen? Wie kam er dazu, irgendwelche Vermutungen darüber anzustellen, was ich mir wohl eingeführt haben könnte? Schließlich hätte
er
ja nicht die Folgen einer Schwangerschaft oder Ansteckung tragen müssen.
„Aaaah!“
Im Umkreis von knapp einem Kilometer glaubte jeder Wanderer wohl, er hörte einen Berglöwen brüllen. Pete veranstaltete einen Mordskrach.
„Hättest es nicht abmachen sollen“, wiederholte ich. Ich kauerte mich am Bach nieder, reinigte mich und war dankbar für die Erfindung einer Spermizidcreme.
Pete ganz und gar nicht.
21. KAPITEL
F EUCHTES F ROTTEE
„U nd die Moral von der Geschichte: Bau immer einen doppelten Boden ein“, sagte ich.
„Geradezu ein Unding, was der sich geleistet hat“, sagte Louise, während sie neben dem Herd stand, eine Hand in die Hüfte gestemmt, in der anderen einen Pfannenwender.
Knoblauchduft hing schwer und lecker in der Luft. Louise bereitete gerade Fettucine mit Meeresfrüchten zu, und ich hatte auch schon heimlich auf das Tiramisu geschielt, das zum Nachtisch kredenzt werden sollte. Man konnte als weibliches Wesen wirklich von Glück sagen, wenn man an Freundinnen geriet, die für ihr Leben gern kochten, vor allem für andere.
Ich saß an ihrem kleinen, schon für zwei Personen gedeckten Küchentisch und nippte an einem Diätdrink.
„Das wird ihm hoffentlich eine Lehre sein“, sagte ich.
„Wenn’s ihm schon wurscht ist, dass er sich womöglich ansteckt oder ein Mädchen schwängert, dann wird er zumindest in Zukunft drauf achten, dass er sich nicht sein gutes Stück verletzt.“
„Ich kapiere die Kerle einfach nicht. Ich meine, was wäre denn, wenn er einer wirklich mal ein Kind macht?“
„Wahrscheinlich bietet er ihr die Hälfte der Abtreibungskosten an.“
Louise schnaubte verächtlich und rührte Knoblauch in der Pfanne um. „Und falls sie nicht abtreiben will? Männer sind so was von dämlich. Sie könnte das Baby doch bekommen und ihn dann auf Vaterschaft verklagen. Dann müsste er die nächsten zwanzig Jahre Alimente zahlen.“
Ich hievte einen Fuß auf die Sitzfläche meines Stuhls und verschränkte die Arme über dem Knie. „Also, wie einer, der vorm Handeln das Hirn einschaltet, kam er mir nicht vor. Liegt an seinem Kaspersyndrom, weißt du.“
„Selten bescheuerte Ausrede. Eine Arschgeige ist das, schlicht und einfach, und seine Hyperaktivitätsstörung hat nichts damit zu schaffen.“
„Weißt du, ich hätte gedacht, bei den vielen babyverrückten Weibern, die in der Weltgeschichte rumlaufen, da wären die Herren besser auf der Hut. Kann man sich doch unschwer ausmalen: Da lacht eine Frau sich ‘nen Typen an, einen mit regelmäßigem Einkommen, schleppt ihn ab und sagt: ‚Ohne Kondom? Ist gebongt, kein Problem!‘ Dann wird sie schwanger, zockt eine garantierte Zusatzgeldquelle ab und zieht damit den Nachwuchs groß, ohne sich mit einem Ehemann abgeben zu müssen.“
„Du spinnst.“
„Zehn Minuten Spaß nach dem Motto ‚ohne Gummi gehts besser‘, und er ist nicht nur Samenspender – es wird ihm auch das Gehalt gepfändet. Mal sehen, vielleicht krieg ich’s ja auch noch in den Kopf …“
„Machst du nie im Leben“, sagte Louise.
„Stimmt, würde ich auch nicht.“
„Übrigens, nochmals vielen Dank für den Voodoo-Derek. Hast Recht, hat was Therapeutisches, ihm mit ‘ner Gummizwille eins überzubraten.“
„Jederzeit gern zu Diensten.“ Derek das Voodoo-Püppchen hatte ein augenloses Köpfchen, um seine Blöd- und Blindheit zu verdeutlichen, und einen Penis mit mürrischer Miene an der Spitze, ein Symbol für das, was er nie von Louise bekommen würde.
„Bastelst du dir auch einen Voodoo-Pete?“ fragte sie.
„Ja sicher …“, setzte ich gerade an, wurde aber vom Klingelton meines Handys abgelenkt. „Verflixt“, sagte ich und ging ins Wohnzimmer, um es aus meiner Handtasche herauszukramen.
„Hannahs Maßschneiderei“, meldete ich mich.
„Hannah?“ fragte Dad mit erstickter Stimme.
„Dad?“ sagte ich, und der bloße Klang seiner Stimme bohrte sich wie eine Lanze durch mein Herz.
„Hannah, deine Mutter liegt im Krankenhaus. Kannst du herkommen?“
„Dad! Was ist denn passiert?“ Mein Puls begann zu rasen.
„Sie hatte einen Schlaganfall.“ Die Stimme versagte ihm, und erst nach einigen Sekunden
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