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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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öffnete Susannah diese. Darin lag eine schmale Silberkette mit Edelstein-Anhänger, dazu passende Ohrringe in Tropfenform mit schimmernden Saphiren.
    Für sie? Die unbedeutende Hebamme aus dem Dorf?
    Das war weit mehr, als man für Dienste – welcher Art auch immer – zurückgab. Das waren Geschenke für eine Edelfrau. Oder zumindest für eine Frau, die einem Mann sehr wichtig war.
    Susannah wurde mit einem Mal ganz warm. In ihren Händen kribbelte es und sie spürte ein Strahlen, das von ihrem Gesicht Besitz ergriff. Hatte sie sich doch nicht getäuscht? Empfand er etwas für sie? Und zeigte es auf diese Weise?
    Geschwind schlüpfte sie in das elegante Gewand und legte den Schmuck an. Sie richtete notdürftig ihr Haar und biss sich ein paar Mal auf die Lippen, damit diese rosig aussahen.
    Denn sie wollte schön sein für ihn. Für die letzte gemeinsame Nacht.
    Als sie wieder nach nebenan ging, waren auf dem Tisch schon zahlreiche Speisen angerichtet worden. Eadric stand vom Stuhl auf, als sie hereinkam.
    „Du siehst wunderschön aus”, sagte er leise, kam näher, nahm ihre Hand und küsste diese.
    Susannahs Herz setzte einen Schlag aus.
    „Kommt, edle Dame, lasst uns speisen!” Das Lächeln stand ihm gut. Sehr gut sogar.
    Sie fühlte sich tatsächlich als etwas Besonderes, wenn er sie auf diese Weise ansah. Sie trank einen Schluck Wein, er schenkte aus der Karaffe nach, dieses Mal erst ihr, dann sich selbst.
    „Ich werde Euch vermissen, Sire”, sagte sie und nahm sich ein Stück Fleisch. „Natürlich nur deshalb, weil ich nirgends sonst so gut bewirtet werde”, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu.
    Nottingham prostete ihr zu, ganz offensichtlich gut gelaunt.
    „Es wird sicher bald ein neuer Verwalter hier einziehen”, erklärte er. „Irgendjemand muss sich schließlich um die Grafschaft kümmern. Vielleicht wird man Gilbert als meinen Nachfolger bestellen. Wer weiß, ob er nicht auch mit dir tafelt?”
    „Dieser rothaarige Gnom? Das ist doch nur ein Bürschchen, aber kein richtiger Mann.” Susannah schüttelte sich bei der Vorstellung.
    „Nicht so wie ich?” Er sah sie durchdringend an aus seinen grünen Augen, die im Schein der Wandfackeln glitzerten.
    „Nicht so wie Ihr”, bestätigte sie leise und hielt seinem Blick lange stand.
    Ihr Hunger war wie weggeblasen. Und auch er stocherte nur lustlos auf seinem Teller herum, nachdem sich ihre Blicke endlich getrennt hatten.
    War das wieder der weiche Eadric, der ihr hier gegenübersaß? Derjenige, der Gefühle besaß, der so ungemein zärtlich küssen konnte und sie leidenschaftlich begehrte? Ihr Schoß begann heiß zu pochen.
    „In Kürze werde ich Lady Marian heiraten. Und ich habe vor, ein treuer Ehemann zu sein.” Er schob den fast unberührten Teller zur Seite. „Aber diese letzte Nacht auf meinem Castle wirst du mir noch versüßen. Damit ist unser Pakt dann erledigt, deine Pflicht erfüllt.”
    Und bezahlt wurde ich auch, sogar äußerst großzügig, dachte Susannah bitter. Sie wollte nicht diese sachlichen Vertragsdinge besprechen wie zwei Bauern beim Kuhhandel. Sie wollte sich als Edelfrau fühlen, als seine Auserwählte! Und ob sie ihm nun den erwünschten Schaden zugefügt hatte mit ihren unzüchtigen Berührungen, so wie es ihr ursprünglicher Plan vorgesehen hatte, war ihr nun völlig unwichtig.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, erhob er sich, nahm ihre Hand und zog Susannah sanft ebenfalls in den Stand.
Er strich mit den Fingern über ihre Wange. Die gleiche, auf der seine Hand vor Kurzem erst einen schmerzhaften Abdruck hinterlassen hatte. Ob er sich daran erinnerte? Es ihm leidtat? Ihr war es vollkommen egal. Wenn er so nah vor ihr stand, verblassten sämtliche Erinnerungen und sie lebte ausschließlich in diesem Augenblick. Sehnte sich nach ihm, nach der weiteren Berührung seiner Hand. Legte die ihre auf seine Brust, wo sie seinen kräftigen Herzschlag fühlte.
    „Wird mein Eheweib auch so zärtlich mit mir umgehen wie du?” Sie sah seine Augen unruhig flackern und hörte eine Prise Wehmut aus seiner Stimme heraus.
    Sie musste den Kloß im Hals hinunterschlucken, bevor sie antworten konnte.
„Milord, Ihr seid ein äußerst gut aussehender und kluger Mann, ich sehe keinen Grund, warum Lady Marian Euch nicht verehren sollte.“ Ihr Innerstes zog sich zusammen, wenn sie daran dachte, dass es künftig nur dieser Lady vorbehalten war, seinen sinnlichen Mund zu küssen.
    „Glaubst du das wirklich?” Er schob sie ein

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