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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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erstrahlen ließ und ihr neue Hoffnung schenkte. Doch seine dunkle Stimme wurde matter.
    „Dann kann ich beruhigt sterben”, hauchte er.
    Sein Griff erschlaffte.
    Die Finger glitten aus ihrer Hand.
    Eadric von Nottingham, der nicht als Edelmann geboren war und doch in ihrem Herzen immer einer bleiben würde, schloss die Augen.

11 Epilog Der Herbstwind fuhr ungestüm durch Susannahs Haare und rüttelte an den Bäumen, sodass die ersten braunen Blätter von den Ästen gerissen wurden und durch die Luft wirbelten. Eines davon landete auf dem schmucklosen Grabstein, vor dem Susannah verweilte und in Erinnerungen versank. Sie erwachte aus ihrer Starre und bückte sich langsam, um das Blatt aufzuheben und hinter sich ins Gras fallen zu lassen. Lange würde sie nicht verhindern können, dass das Laub herabfiel und alles unter sich zudeckte, aber zumindest so lange sie hier stand auf diesem einsamen Friedhof, würde sie die Blätter vom Grab fernhalten.
    Es hatte sie einige Mühe und Überredungskunst gekostet, diesen Stein überhaupt hierher schaffen zu lassen. Eine äußerst abstruse Geschichte hatte sie sich zurechtgelegt, von einem Versprechen am Sterbebett ihrer alten Tante, welches sie nun endlich erfüllen wollte. Die Männer hatten sie seltsam angesehen, aber am Ende dann doch eingewilligt, einen Stein aus den Ruinen von Nottingham Castle zurechtzuhauen und hierher zu bringen.
    Auch ihr Vater war von diesem Vorhaben alles andere als angetan gewesen.
    „Das ist viel zu gefährlich”, hatte er gesagt. „Was ist, wenn jemand Fragen stellt?”
    Aber letztendlich war alles gut gegangen.
    Auf einen Namen auf dem Stein hatte sie verzichtet. Sie hatte Alwin, der sich auf Steinbehauung verstand, gebeten, eine unauffällige Widmung anzubringen.
    „In liebevoller Erinnerung ”, stand nun auf dem Grabstein.
    Susannah seufzte.
    Sie wünschte, Eadric könnte es sehen.
    Hier, so dicht am Castle, in dem er aufgewachsen war und sein ganzes Leben verbracht hatte, fühlte sie sich ihm nah. Und ebenso auf diesem alten Friedhof mit seinen verwitterten Kreuzen und den mit Moos bedeckten Steinen.
Wie er wohl früher gewesen war, als kleines Kind? Sicherlich war er auch damals schon eher heißblütig gewesen und keins von denen, die still am Boden saßen und für lange Stunden mit ihren geschnitzten Figuren spielten. Bestimmt hatte er seine Amme das ein oder andere Mal in den Wahnsinn getrieben mit seiner aufbrausenden Art!
    Sie musste lächeln bei der Vorstellung.
    Ob er auch damals schon die Haare etwas länger getragen hatte?
    Und schon als Dreijähriger damit beschäftigt gewesen war, stolz ein Holzschwert durch die Gegend zu schwingen?
    Reiten hatte er sicher schon ganz früh gelernt, so wie es für einen künftigen Burgherren wichtig war. Ob es auf einem dieser struppigen Ponys geschehen war? Ganz bestimmt hatte er wild geflucht, wenn das Tier ihn abgeworfen hatte, war dann aber mit entschlossenem Blick aufgestanden, aufgesessen und wieder losgetrabt. Solange, bis das Pony ihm ohne Murren gehorcht hatte.
    Sie kniete sich auf den Stein, um unter dem Kreuz die blauen Astern einzupflanzen, die sie bei sich zu Hause im Garten ausgegraben hatte. Ein paar Farbflecken taten dieser trüben Umgebung hier gut.
    Als sie fertig war, klopfte sie sich die Erde von den Händen, sah noch einmal auf das namenlose Grab und sprach ein stummes Gebet. Anschließend drehte sie sich um und schritt langsam zum Ausgang des verlassenen Friedhofs. Sie war die Einzige, die hierher kam, und würde es auch sicherlich bleiben.
    Susannah ging zu ihrem Pferd, das sie draußen vor der Mauer angebunden hatte, saß auf und ritt zurück in ihr Haus am Rand des Dorfes. Ihren Umhang zog sie enger um sich, denn es war empfindlich kalt geworden.
    Der Wind rüttelte inzwischen weiter, noch ein paar Blätter wurden herabgeweht und legten sich sachte auf den Grabstein. Nebeneinander, so als hätten sie sich noch in der Luft abgesprochen, und direkt auf die Inschrift.
    Der alte Friedhof fiel zurück in seine gewohnte menschenleere Stille.

„Ich bin zurück”, rief Susannah, als sie das Haus betrat. Sie schüttelte ein rotes Blatt aus ihren Haaren, das sich beim Ritt darin verfangen hatte.
    „Warst du bei Cecelya?” Eadric, der am großen Holztisch saß und arbeitete, drehte sich zu ihr um.
    „Ja”, erwiderte Susannah. „Ich hab Astern eingepflanzt. Meinst du, blau hätte ihr gefallen?”
    Er gewährte ihr ein winziges Lächeln.
    „Ganz bestimmt. Und die

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