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Wyler, Leana

Wyler, Leana

Titel: Wyler, Leana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: letzte Tür links (German Edition) Nottingham Castle
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Geschichte mit dir wäre sicherlich auch nach ihrem Geschmack gewesen”, sagte er. „Amme und Hebamme, ich denke, ihr hättet euch gut verstanden.”
    Sie ging zu ihm und fuhr mit den Händen durch sein Haar, das immer noch kurz geschnitten war. Schmaler war er geworden und recht blass war er auch noch. Es würde sicher noch einige Wochen dauern, bis er ganz genesen sein würde. Aber sie war mit der Heilung seiner Wunde äußerst zufrieden.
    „Über den Grabstein würde sie sich auch freuen”, stellte Susannah fest. „Es ist wirklich schade, dass du nicht zu ihr gehen kannst.”
    „Die Gefahr ist zu groß. Ich bin immer noch nicht vollends überzeugt, dass alle Menschen mich für tot halten.” Er zog die Augenbrauen zusammen.
    „Aber Eadric, Robin hat ihnen sicher berichtet, dass er dich mit dem Schwert erstochen hat. Jeder andere wäre gestorben, du hast es nur diesem neuartigen Trank meines Vaters zu verdanken, dass du nicht verblutet bist. Ich habe dir das ganze Fläschchen eingeflößt, nur das hat dich gerettet. Glaube ich zumindest. Oder dein verdammter Stolz hat sich schlichtweg geweigert zuzulassen, dass du ausgerechnet von Locksleys Schwert umgebracht wirst.”
    Er ging auf ihren Scherz nicht ein.
    „Und wenn euch nun doch jemand gesehen hat, wie ihr mich weggebracht habt aus dem Castle?”, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich ein sturer Bock, ich sag es immer wieder! Du hattest einen Kopfverband. Und ich habe deine Stiefel mitsamt diesem auffälligen Edelsteingürtel in die Glut geworfen, gleich neben einem toten Soldaten. Man geht bestimmt davon aus, dass du nach der tödlichen Verwundung in den Flammen verbrannt bist!”
    Er entspannte sich etwas. Susannah ließ ihre Hände auf seine Schultern wandern und knetete sie zärtlich. Sie konnte spüren, wie sich seine Anspannung ein wenig löste, aber ganz würde sie nicht von ihm abfallen. Genauso wenig wie die Albträume, die ihn nachts quälten. Und vor allem diese Leere, die von ihm Besitz ergriffen hatte, nun, da sein gesamtes bisheriges Leben wortwörtlich in Schutt und Asche lag.
    „Es wird alles gut werden, du wirst es sehen”, flüsterte sie.
    Er hob seine rechte Hand und legte sie auf ihre, drückte sie leicht.
    Susannah wusste, dass es lange dauern würde, bis sich die dunklen Schatten lichten würden, die über seiner Seele lagen. Aber sie würde für ihn da sein. Jetzt und auch in Zukunft.
    Die Haustür flog auf, ihr Vater kam herein.
    „Stellt euch vor”, rief er, kaum dass er im Zimmer war, „sie hat das Silber tatsächlich zusammenbekommen!”
    „Sprichst du von Eleonor?”, fragte Susannah und nahm ihre Hände von Eadrics Schultern.
    „Natürlich! Sie hat alles verkauft, was sich irgendwie zu Geld machen ließ. Und es ist ihr gelungen, die geforderten hundertfünfzigtausend Silbermark für den Kaiser zu sammeln.”
    Eadric legte sein Messer aus der Hand, mit dem er eine ganze Reihe großer Suppenlöffel geschnitzt hatte.
    „Das ist kaum zu glauben”, sagte er. „Ich hätte nie ernsthaft in Erwägung gezogen, dass sie das Lösegeld für ihren Sohn auf diese Weise aufbringen kann.”
    Der Arzt sah Eadric misstrauisch an, wie immer, wenn der etwas von sich gab. Er würde sich wohl nie an den Gedanken gewöhnen, dass Susannah ausgerechnet dem verhassten Sheriff verfallen war, und das ließ er diesen bei jeder Gelegenheit spüren. Sie musste Eadric wirklich bewundern, dass er sich bemühte, dies zu ertragen. Immer ging es natürlich nicht gut, und sie hatte bereits des Öfteren Angst gehabt, dass die beiden ihre verbalen Streitereien einmal mit Fäusten austragen würden. Andererseits war Eadric auf die Gastfreundschaft hier im Hause Williams angewiesen, wo man ihn versteckt und gesund gepflegt hatte.
    „Meine Mutter…”, er räusperte sich, „sie hat also recht behalten.” Mit grimmiger Miene fuhr er fort. „Welch Glück, dass sie dies nicht mehr erlebt hat.”
    „Was geschieht nun?”, fragte Susannah. „Wird König Richard umgehend nach England zurückkehren?”
    Ihr Vater hob die Schultern. „Ich weiß es nicht. Vielleicht wird es eine Weile dauern, bis er freigelassen wird. Diese Adelsleute sind ja nicht unbedingt bekannt dafür, stets ihr Wort zu halten.”
    Den zornigen Seitenblick auf Eadric hatte er natürlich nicht unterlassen können.
    Susannah verdrehte die Augen. Sie hatte beschlossen, ihn nicht über Eadrics wahre Herkunft in Kenntnis zu setzen. Deshalb war es auch so schwierig gewesen,

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