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Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ihnen her, und die beiden, die im Foyer aufgestellt gewesen waren, schlossen sich ihnen an. Die übrigen sechs waren bereits draußen. Sie mußten sich inzwischen genau umgesehen haben, sogar die Gebäude auf der anderen Straßenseite überprüft haben. Wenn auch nur eine Person in der Nähe war, die sich irgendwie verdächtig gemacht hätte und sich nicht hätte fortschicken lassen, wäre es Jocelyn untersagt worden, das Hotel zu verlassen. Mit solchen Sicherheitsvorkehrungen konnten sie Stunden vergeuden, was auch schon häufig vorgekommen war. Wenn Longnose je einen anständigen Scharfschützen eingestellt hätte, wären diese Sicherheitsmaßnahmen umsonst gewesen, aber zum Glück war keiner der Männer, die er je anheuerte, ein guter Schütze gewesen, jedenfalls nicht auf Distanz.
    Sir Parker war zur Stelle und hielt ihnen mit einem entgegenkommenden Lächeln die Tür auf. Er betete Jocelyn an, aber nur aus der Ferne. Sie war für ihn so etwas wie ein Ideal, das man ungefährdet anbeten durfte, aber er hätte sich nie angemaßt, ihr seine Gefühle zu erklären. Als hätten es nicht alle gewußt, auch Jocelyn. Sie war der Stoff, aus dem die Träume sind, wogegen erdverbundene Geschöpfe wie Babette die Wirklichkeit ausmachten, und Parker und die Hälfte der Wachen machten sich häufig den Realitätssinn des Mädchens zunutze. Doch es war amüsant mit anzusehen, wie Parker und Jocelyn sich solche Mühe gaben, seine Empfindungen zu übergehen.
    Es war wirklich ein Jammer, daß er glaubte, Jocelyn sei für ihn nicht zu haben, fand Vanessa, denn mit dreißig hatte er genau das richtige Alter, er hatte beträchtlichen Grundbesitz in Kent, und mit seinem schwarzen Haar und seinen dunkelgrünen Augen sah er mit Abstand besser aus als alle übrigen Wachen. Das Ärgerliche war nur, daß er sich niemals damit begnügt hätte, nichts weiter als ihr Liebhaber zu sein, selbst dann nicht, wenn sie ihn als Kandidaten ins Auge gefaßt hätte. Er war noch nicht soweit, daß er sich niederlassen und einen Hausstand gründen wollte - der Grund, aus dem er die Aufgabe so genoß, die der Herzog ihm angeboten hatte -aber wenn er geglaubt hätte, daß Jocelyn ihn genommen hätte, hätte er noch in diesem Moment um ihre Hand angehalten.
    Nein, Jocelyn hätte niemals einen ihrer eigenen Männer für ihre ersten Erfahrungen in Betracht gezogen, denn das hätte ihrem Anliegen, das Andenken des Herzogs nicht zu schädigen, den Todesstoß versetzt. Aber Vanessas böse Ahnungen, was Mr. Thunder anging, hatten sich heute beträchtlich verstärkt, und sie war jetzt entschieden der Meinung, daß er auch nicht der Richtige für sie war.
    Eine Jungfrau brauchte bei ihrer ersten sexuellen Erfahrung Einfühlsamkeit und eine sachte Behandlung, und es war höchst fragwürdig, ob Mr. Thunder entsprechend veranlagt war. Angesichts seiner äußeren Erscheinung und seiner Ausdrucksweise, die gepflegter war als die der meisten Leute aus dem Westen, waren sie davon ausgegangen, daß er trotz seiner Abstammung so aufgewachsen war, daß man es hier im Westen noch als eine Form von Zivilisation hätte bezeichnen können. Es war überraschend gewesen, als sie von seinem Bruder gehört hatten, daß dem nicht so war. Wenn ein Mann von Wilden aufgezogen worden war, machte ihn das dann nicht auch zum Wilden? Colt Thunders zivilisiertes Auftreten war höchstwahrscheinlich nur eine glatte Oberfläche, die nicht unter die Haut reichte; und deshalb war es auch ein Segen, daß er Jocelyns Interesse an ihm nicht erwiderte.
    Vanessa war gezwungen, ihre Meinung wieder einmal zu ändern, als sie auf den Gehsteig vor dem Hotel traten und sie den Mann sah, der noch auf seinem Pferd saß. Nicht bis unter die Haut? Noch nicht einmal das. An dem Blick, mit dem er
    Jocelyn bedachte, war nichts Zivilisiertes. Er sagte deutlicher aus als Worte, daß sie in ernsten Schwierigkeiten gesteckt hätte, wenn sie in dem Moment allein gewesen wären. Wurde ihr das klar, oder ließ sie sich immer noch von der dunklen Schönheit dieses Mannes blenden? Und er war wirklich eine Schönheit. Vanessa hatte ihn bisher nie aus der Nähe gesehen, aber jetzt fiel es ihr leichter, zu verstehen, warum er Jocelyn derart stark angezogen hatte.
    Jocelyn verkannte nicht, was Colt mit seinem Blick besagen wollte, aber schließlich hatte sie mit so etwas gerechnet. Der Mann war wütend auf sie und wollte, daß sie es wußte. Trotzdem schrie er sie nicht an, noch nicht jedenfalls, aber auch damit hatte sie

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