Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wyoming 2 - Wildes Herz

Titel: Wyoming 2 - Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Volk seiner Mutter in den Prärien im Norden gelebt, und ich habe meine Jugend in einer Villa in Chicago verbracht. Warum das alles so gekommen ist, das ist komplizierter, als man meint. «
    »Das ist ja äußerst faszinierend, junger Mann«, mischte sich Vanessa an diesem Punkt ein, »und ich möchte nicht unhöflich sein, aber wir haben es ein wenig eilig, diesen... Ort zu verlassen. Ich bin sicher, daß die Herzogin dieses Gespräch gern fortsetzen wird, aber in einer etwas ruhigeren Umgebung. Wenn Sie wollen, können Sie uns in unser Hotel begleiten... «
    »Das täte ich nur zu gern, Ma'am, aber ich fürchte, das geht nicht. Colt erwartet mich« - sein eiliger Blick über die Straße sagte deutlich, wo Colt ihn erwartete - »und ich wollte Ihnen nur erklären, warum er sich heute morgen so benommen hat, und Ihnen sagen, daß es nichts mit Ihnen persönlich zu tun hat, Lady Fleming. Er hat diese festgefahrenen Vorstellungen, verstehen Sie, und... «
    Billy unterbrach sich, denn die Dame hörte ihm nicht mehr zu. Sie war seiner Blickrichtung gefolgt und sah immer noch auf die andere Straßenseite und starrte Colt an, der sie seiner-seits auch anstarrte. Aber es war deutlich zu sehen, daß er von sich aus nichts tun würde. Er nickte nicht einmal zur Begrüßung, und er rührte sich nicht vom Fleck, sondern stand einfach da, hielt die Zügel der Pferde und wartete geduldig, bis Billy sich verabschiedete und zu ihm kam. Geduldig? Wohl kaum. Wahrscheinlich war Colt wütend. Man konnte es ihm nur einfach nicht ansehen.
    »Er verläßt doch nicht etwa die Stadt? «
    Es konnte ihr nicht schwerfallen, zu diesem Schluß zu kommen, wenn Colt beide Pferde, die reisefertig bepackt waren, an den Zügeln führte. Dennoch überraschte Billy die Panik, die sich in ihrer Stimme und in ihrem Ausdruck zeigte. Er kam nicht dahinter, welches Interesse eine Frau wie sie an jemandem wie Colt haben konnte. Sie kannte ihn kaum, jedenfalls bestimmt nicht gut genug, um Grund für derartige Besorgnis zu haben.
    Billy fühlte sich immer unbehaglicher, da er die Antwort kannte, die er geben mußte, und sich die Reaktion darauf ausmalen konnte. »Colt macht sich nicht viel aus Städten, Ma'am, vor allem nicht aus denen, die er nicht kennt. Er ist nur hergekommen, weil er mich gesucht hat, und da er mich jetzt gefunden hat, kann er es kaum abwarten, wieder aufzubrechen. Wir wären schon fort, wenn mein Pferd nicht ein Hufeisen verloren hätte. «
    »Mr. Thunder sieht das ganz richtig«, bemerkte Vanessa. »Ich bin absolut dafür, diese Stadt zu verlassen - und zwar augenblicklich. «
    »Wir haben noch keinen Reiseführer«, erwiderte die Herzogin geistesabwesend.
    »Wohin geht es denn, Ma'am, wenn ich mir diese Frage gestatten darf? «
    Jocelyn zögerte nur einen Moment lang, ehe sie sagte: »Nach Wyoming. « Billy war nicht der einzige, den diese Antwort überraschte. Aber er war der einzige, der sich ohne jeden Argwohn zu einer Äußerung hinreißen ließ.
    »Das ist ja kaum zu glauben«, sagte Billy mit kindlicher Freude. »Dahin wollen wir auch, oder wenigstens Colt, denn er hat noch nicht gesagt, ob er mich irgendwo auf der Strecke in ein Schiff setzen wird oder nicht. Es ist wirklich ein Jammer, daß wir nicht alle... «
    Er beendete diesen Gedanken nicht, da ihm gerade noch rechtzeitig einfiel, daß es nicht seine Sache war, jemanden aufzufordern, mit ihnen zu kommen, und schon gar nicht eine Frau, der Colt hartnäckig aus dem Weg ging. Aber er hatte ohnehin schon zu viel gesagt, und sie griff die Idee begierig auf, ohne ihm eine Chance zu geben, seinen Fehler noch zu korrigieren.
    »Aber das ist ja eine großartige Idee, Mr.... Blair, nicht wahr? «
    »Ewing«, erwiderte er mit einem ziemlich flauen Gefühl im Magen. »Ich habe den Namen meines Stiefvaters angenommen. «
    »Also, Mr. Ewing, Sie sind wirklich mein Lebensretter«, redete sie überstürzt weiter. »Ich stimme der Gräfin zu, daß wir in einem Ort, in dem solche Gewalttätigkeiten Vorkommen, nicht länger bleiben können. Und wir werden so gut wie keine Zeit brauchen, ehe wir aufbruchsbereit sind. «
    »Aber... «
    »Ach, Sie brauchen nicht zu glauben, daß wir Vorhaben, Ihre Gutmütigkeit auszunutzen, Sir. Keineswegs. Da wir wirklich einen Reiseführer brauchen, müssen Sie mir gestatten, Sie und Ihren Bruder zu diesem Zweck zu engagieren. Ich kann Sie außerordentlich gut bezahlen, damit es sich für Sie lohnt, sich mit uns abzugeben, bis wir Wyoming erreicht haben.

Weitere Kostenlose Bücher