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Wyrm. Secret Evolution

Wyrm. Secret Evolution

Titel: Wyrm. Secret Evolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Wenn er ehrlich war, hätte er noch nicht einmal etwas dagegen. Alles war besser, als von Kugeln durchsiebt zu werden.
    *
    Aufgeben kam für Maya nicht infrage, niemals. So war es vor allem sie gewesen, die darauf bestanden hatte, sich durch die Geröllhalde zu wühlen. Und sie hatte sich auch gleich an die Arbeit gemacht. Jana hatte sie tatkräftig unterstützt, allerdings nicht ohne darauf hinzuweisen, dass sie ganz schön blöd gewesen waren, nichts zum Trinken mitzunehmen.
    Â»Ja, das war blöd«, gab ihr Maya recht. Und grub eisern weiter.
    Es war nicht die Sorge um Alina, die ihr fast übermenschliche Kräfte verlieh. Sie spürte, dass David hier in der Nähe war und ihre Hilfe brauchte. Während sie Gestein beiseiteräumte – zuerst mit Jana an ihrer Seite, dann mit Nico, der es sich nicht nehmen ließ, ihr zu helfen, obwohl er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte –, quälte sie ein schreckliches Gefühl von Verlust und Einsamkeit.
    So als sei David bereits verloren.
    Das war natürlich Blödsinn.
    Hoffte sie.
    Und grub weiter.
    *
    Der Gang wurde jetzt breiter und breiter, und Tom begann sich zu fragen, ob er nicht vielleicht auf den unterirdischen Bahnhof zulief, auf dem man ihn mit Leichtigkeit stellen und erschießen könnte. Doch dann begriff er seinen Irrtum. Die rauen Wände waren schließlich nicht einem nackten Beton gewichen, wie das beim U-Bahnbau üblich war. Vielmehr erinnerten sie ihn in ihrer zerklüfteten Struktur an die Höhlen, in denen ihre Vorfahren gehaust hatten.
    Ein Alarmsignal begann zu schrillen, und Tom zuckte zusammen. Für einen winzigen Moment fühlte er sich in die glückliche Zeit zurückversetzt, als er in seinem Kommandosessel seiner Station gehockt hatte und damit beschäftigt war, dem Stationscomputer neue Kunststücke beizubringen.
    Er war aber nicht in seiner Station, und das Alarmsignal war zwar schrill und einigermaßen laut, aber auch nicht besonders kraftvoll. Es dauerte eine Weile, bis er begriff, wodurch es ausgelöst worden war.
    Es war das Peilgerät, das nach wie vor um seinen Hals baumelte. So, wie es aktuell eingestellt war, diente es nur dem Zweck, den Mikrocontroller aufzuspüren. In dieser Funktion war es kaum mehr als ein spezieller Feldstärkemesser mit einer Digitalanzeige und akustischem Alarmsignal – die Sendefunktion, mit der er den Mikrocontroller hätte steuern können, hatte er deaktiviert.
    Das alles schoss Tom unterbewusst durch den Kopf, ohne dass er sich wirklich für das Gerät und seine Aktivierung interessierte. Allein das Schrillen nervte, und schlimmer noch: Es verriet seinen Verfolgern, wo er war. Er blieb stehen, packte das Peilgerät mit der gesunden Hand und riss daran. Aber das hatte er sich zu leicht vorgestellt. Es passierte nichts weiter, als dass das Kunststoffhalsband, an dem das Gerät baumelte, schmerzhaft in seinen Nacken einschnitt.
    *
    David wusste, dass sie verloren waren. Was auch immer das für eine ungeheuerliche Kreatur war, was auch immer sie für Ziele verfolgte, warum auch immer sie gerade jetzt erwacht war und mit ihrer Hilfe nach der Stadt greifen wollte – das alles hier folgte der gleichen unerbittlichen Logik, mit der sich Raupen in Schmetterlinge verwandelten und sich Lachse auf ihren langen Weg in den eigenen Tod machten.
    Er konnte nicht ernsthaft glauben, das zu verstehen, und im Grunde interessierte es ihn auch nicht. Alles, was er wollte, war weg von hier …
    Der Wyrm wollte ihn nicht gehen lassen. Er war riesig und mächtig, und er folgte seinen uralten Instinkten. Er war widerlich und beeindruckend, ein schuppiges Wesen mit verdrehten Konturen und unvorstellbaren Proportionen … und er glitt auf ihn zu.
    Die Ausdünstungen der Kreatur waren unerträglich, und David verspürte einen starken Brechreiz. Alina flüsterte ihm etwas zu, das er aber nicht verstand, deutete auf die Höhlendecke hinter ihm, und ihr Gesichtsausdruck verzerrte sich dabei zu einer grausigen Fratze.
    Und dann geschah zweierlei oder eigentlich dreierlei.
    Das Erste lag in Davids Natur begründet. Er hätte schreckstarr alles über sich ergehen lassen können, er hätte viel zu lange warten können, bevor er handelte – oder aber er handelte erst mal instinktiv, um dann später über die Folgen nachzudenken.
    Also sprang er vor, auf Alina zu, und packte sie am

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